Dienstag, 28. Dezember 2021

Ostsee Rundreise Tag 5: Von Malchow über fünf Seen nach Waren

Da wir nun bereits den dritten Tag an der Mecklenburgischen Seenplatte waren, ohne überhaupt einmal auf dem Wasser gewesen zu sein, mussten wir dies heute ändern!
Wir entschieden uns für die sogenannte 5-Seen-Fahrt mit der Blau-Weißen  Flotte von Malchow über Untergöhren bis nach Waren. Die Tickets erstanden wir direkt bei der Reederei in unmittelbarer Nähe des Hafens von Malchow.
Viele Boote warteten bereits auf die Durchfahrt an der Malchower Drehbrücke.

Um 11 Uhr sollten wir in See stechen und würden auf unserer Fahrt vom Hafen im Petersdorfer See in den Malchowsee, den Fleesensee, den Kölpinsee und am Ende in die Binnenmüritz gelangen, sowie dabei den Fleesen- und den Reeckkanal passieren. Der Preis betrug 26 Euro pro Person und abends gegen 17:10 Uhr würden wir zurück sein. 
Auch heute hatten wir für die kurze Anfahrt von unserer Unterkunft wieder unsere Räder genutzt und schlossen sie am Hafen an. Während wir auf die Abfahrt warteten, sorgte die Feuerwehr für etwas Action und rückte mit Blaulicht an, um im Jachthafen offensichtlich ausgelaufenes Öl abzupumpen. 
Circa 20 Minuten vor Abfahrt begann das Boarding und wir entschieden uns für das Sonnendeck. Kaum saßen wir dort oben, kam sogar die Sonne hinter den Wolken hervor!
Diese sollte später leider wieder jedoch zahlreichen Regenwolken Platz machen.
Dafür kümmerte sich die Mannschaft gut um ihre Gäste und sorgte mit etwas Schalk, diversen Informationen und auch heißen Getränken während der Fahrt trotz des maximal mittelprächtigen Wetters für gute Stimmung.
Bei der schmalen Passage mussten die Kapitäne der Ausflugsdampfer ziemlich genau navigieren.

"Auf hoher See" - beziehungsweise dem Fleesensee

Das erste Highlight der Fahrt war die enge Passage der Drehbrücke von Malchow. Während die weitläufigen Seen aufgrund des grauen Wetters weniger spannend anzusehen waren und es dort auch ordentlich windete, genossen wir später die Durchfahrt durch die zwei schmalen, von Wäldern umgebenen Kanäle, in denen es dank der Bäume auch windstill war. 
Einfahrt in den Fleesenkanal

Durch die schmalen Kanäle passten kaum zwei Schiffe nebeneinander.

Schöne Anwesen im Reeckkanal

Fast wie in St. Tropez! ;-)

Pittoreske Bootshäuser im Reeckkanal

Die Stadt Waren und unser nächster Halt Bug voraus!

In Waren angekommen, stärkten wir uns nach der windigen und teils regnerischen Überfahrt auf dem "Sonnendeck" (haha!) zunächst einmal mit einem leckeren Heilbutt-Fischbrötchen vom Räucherkahn
Danach machten wir uns auf zur Besichtigung der hübschen, wenn auch vollen Altstadt von Waren.
An den Landungsstegen von Waren.

Hier gönnten wir uns erst einmal ein leckeres Fischbrötchen.

Dieses heutige Hotel war einst Wohnhaus von Auguste Sprengel, der Gründerin der ersten Frauenschule in Berlin.

Lohnenswert war hierbei der Aufstieg auf den Glockenturm der St. Marien Kirche, da man von dort oben einen schönen Blick über Waren sowie die Binnenmüritz hatte. Der Eintritt betrug faire zwei Euro pro Person.
Beeindruckt hatte uns auch der Innenraum der Georgenkirche mit seinem schlichten, aber dennoch filigran anmutenden gotischen Stil und einer imposanten Orgel.
Zum Bummeln oder Verweilen luden in Waren zahlreiche Shops und Restaurants rund um den Marktplatz ein. Am Jachthafen hatte man zudem die Gelegenheit, mit dem Dampfschiff Europa auf "große Fahrt" zu gehen.
Darüber hinaus befindet sich in Malchow mit dem Müritzeum noch ein recht großes Aquarium, in dem man die Natur der Müritzer Seenplatte auch bei schlechtem Wetter entdecken kann.
Wir aber mussten uns etwas sputen, denn bald schon würden wir mit der Blau-Weißen Flotte zurück nach Malchow aufbrechen.
Die gut besuchte Altstadt von Waren

Schöne Architektur in der Friedensstraße

Auf dem Markplatz mit Blick auf das italienisch anmutende Rathaus rechterhand.

Im Glockenturm der St. Marien Kirche

Vom Turm der St. Marien Kirche hatte man eine tolle Sicht über die Stadt.

Blick auf den Marktplatz

Was es wohl gab im hübschen Tortenhus? ;-)

Das Dampfschiff Europa legte in Waren ab.

Aber da niemand gerne hungrig in See sticht und noch etwas Zeit war, holten wir uns einen leckeren und großen Döner im Müritz Bistro in der Langen Straße.

Malchow erreichten wir später übrigens laut Plan und pünktlich um Viertel nach fünf und wurden - wie bereits gestern - noch einmal von einem kurzen Gastspiel der Abendsonne verwöhnt. 
Sommerlich war der Tag heute leider dennoch nicht wirklich. Aber vielleicht sollten wir morgen ja einmal Glück mit dem Wetter haben!
Christian

Dienstag, 21. Dezember 2021

Ostsee Rundreise Tag 4: Röbel, Mirow und Stadt Neubrandenburg

Aufgrund des heute erneut durchwachsenen Wetters an der Mecklenburger Seenplatte entschieden wir uns für einen Städtetrip mit dem Auto. 
Zunächst ging es von unserem Übernachtungsort Malchow ins südlich gelegene und circa 20 Fahrminuten entfernte Röbel
Die Altstadt von Röbel

Reminiszenz an die alte Fischerei am Eingang des Ladens der Müritzfischer

Die für die Mecklenburgische Seenplatte typischen hölzernen Bootshäuser

Für den kostenpflichtiger Parkplatz in unmittelbarer Nähe der der Altstadt mussten wir einen Euro pro Stunde entrichten. Hier zu parken kann ich auch grundsätzlich empfehlen, denn nach nur wenigen Gehminuten erreicht man bereits eine der Hauptattraktionen des Ortes: Die St. Marien-Kirche.
Nicht nur die Kirche selbst ist schön anzusehen, absolut lohnenswert ist nämlich die Besteigung des Kirchturms gegen eine kleine monetäre Spende. Nach einer kurzen sportlichen Betätigung in Form zahlreicher Treppenstufen erreicht man dessen Spitze und dann eröffnet sich einem von dort oben eine beeindruckende Rundumsicht auf das Dorf, die Müritz und das umgebende Land. 
Vom Kirchturm der St. Marienkirche hatte man einen tollen Blick auf das Umland...

...sowie auf Röbel.

Aber auch die zahlreichen Gassen der überraschend großen Altstadt begeisterten uns mit zahlreichen bunt angestrichenen kleinen Häuschen oder dem kleinen Platz am Ziegenmarkt samt einer entsprechend tierischen Skulptur. Ein weiteres imposantes Gotteshaus, die Nikolaikirche befindet sich am Markplatz des Dorfes. Dort gibt es übrigens auch eine leckere Thüringer Bratwurst bei dem dortigen Imbiss, von der wir uns erst einmal zwei gönnten, das es bereits Mittag war. Auf dem Rückweg zum Auto besichtigten wir noch die gut erhaltene Galerie Holländer Windmühle, die dank ihrer Lage auf einem kleinen Hügel gut zu finden ist.
Am Ziegenmarkt

Eine Metzgerei wie anno dazumal! 

Die Nikolaikirche im Zentrum von Röbel

Blick entlang der Straße Kirchplatz

Die sehr gut erhaltene Galerie Windmühle thronte auf einem Hügel über Röbel.

Unser nächstes eine knappe halbe Stunde entfernte Ziel war der vor allem für sein Schloss bekannte Ort Mirow und wir hatten das Glück, unser Auto direkt am Schloss auf dem dortigen recht kleinen und kostenpflichtigen Parkplatz abstellen zu können. Entsprechend erkundeten wir zunächst das Schlossgelände, das romantisch direkt an der Müritz gelegen war und aus der Johanniterkirche sowie zwei Hauptgebäuden besteht. Sehenswert ist auch die alte und hübsch verzierte Eisenbrücke die hinüber auf die kleine so genannte Liebesinsel führt. Auch ein kleiner Jachthafen mit Anleger und Kiosk, in dem man Eis, Kaffee und Souvenirs erwerben kann, befindet sich am nördlichen Ende des Geländes. 
Das Mirower Schloss

Den Turm der Johanniterkirche konnte man besteigen.

Eigentlich wollten wir uns danach noch die Altstadt von Mirow anschauen, aber da gab es leider so gut wie nichts zu sehen! :-) 
Denn der Ort bestand hauptsächlich aus der stark befahrenen Hauptstraße ohne einen nennenswerten Dorfkern.
Also brachen wir etwas früher als geplant wieder auf und erreichten nach einer knappen Stunde Autofahrt die Stadt Neubrandenburg.
Die Besonderheit hier war die noch komplett erhaltene Stadtmauer in die immer wieder auch kleine Häuser mit eingebaut worden waren. Auch lohnte es sich, diese einmal abzulaufen oder zumindest Abstecher zu den teils prachtvollen Stadttoren zu machen, wie etwa dem Treptower-, Stargarder- oder Friedländer Tor.
Durch das Neue Tor betraten wir die Altstadt von Neubrandenburg.

Zahlreiche Häuser waren interessanterweise direkt in die Mauer hineingebaut.

Die Natur findet immer einen Weg! :-)

Hübsche Hausfassaden in der großen Wollweberstraße

Das imposante Treptower Tor

Unser Auto hatten wir übrigens im wenige Meter vor der Altstadt gelegen Parkhaus am Rathaus abgestellt.
Das von der mittelalterlichen Mauer umschlossene Zentrum beherbergte neben imposanten Kirchen wie der Johannis- oder der Marienkirche auch noch einige hübsche Häuser. Allerdings befanden sich dort auch typisch für eine deutsche Stadt viele gesichtlose und austauschbare Einkaufsläden bekannter Marken und mit dem Haus der Kultur und Bildung und dessen Turm eine wirklich für meinen Geschmack imposante Hässlichkeit der modernistischen Ostblock-Architektur der 60er Jahre. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. :-)
Der Marktplatz mit Blick auf den Turm des Hauses der Kultur und Bildung 

Der pittoreske Fangelturm hinten im Bild

Backsteingothik in schönster Form: Die Marienkirche

In der Passage des Friedländer Tores

Das Friedländer Tor beherbergte auch das urige Torcafé mit schöner Terrasse.

Nach diesem ausgiebigen Stadtrundgang hatten wir uns eine Pause verdient und kehrten ein in der 
25 Grad Kaffeebar. Dort wurde unser Gaumen verwöhnt mit köstlichem Kaffee Frappé, Espresso-Bourbon-Kaffee sowie leckerem Espresso-Brombeer-Kuchen.
Dazu gab es gratis den ersten Sonnenschein des Tages.
Kaffee, Schokolade und Sonne: es braucht eigentlich nicht viel, um glücklich zu sein! :-)
Christian

Samstag, 4. Dezember 2021

Ostsee Rundreise Tag 3: Malchow und Plau am See

Unser erster Tag an der berühmten Mecklenburger Seenplatte! 
Die Nacht verkündete leider nichts Gutes, denn so waren wir von heftigem Regen aus den Federn geholt worden. Am Morgen kam aber glücklicherweise dann doch die Sonne heraus. Jedoch sollte sich dieses Wechselspiel zwischen Sonne und Regen leider auch tagsüber fortsetzen.
Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir mit unseren Fahrrädern auf eine circa fünfminütige Fahrt in den Ortskern auf. Denn unser erstes Ziel für heute war die Besichtigung der hübschen Kleinstadt Malchow mit einer interessanten Drehbrücke, vielen pittoresken alten Häusern in der über die Brücke und einen Damm zu erreichenden auf einer kleinen Insel gelegenen Altstadt. Daher trägt der Ort übrigens auch den Beinamen "Inselstadt".
Hübsche bunte Häuser in der Mühlenstraße

Die Drehbrücke von Malchow

Der Altstadtkern befand sich auf einer kleinen Insel.

Dazu wartete der Ort noch mit einem netten kleinen Jachthafen, den typischen hölzernen Bootshäuser und dem großen für jedermann zu besichtigenden Gelände des Klosters von Malchow auf.
Die Brücke ist leider übrigens ein ziemliches Nadelöhr vor allem für den recht starken Autoverkehr, der durch den Ort in Richtung Waren führt. Da diese sich jedoch nur zu jeder vollen Stunde öffnet, kann man es ganz gut abpassen und sich die Wartezeit als Fahrradfahrer oder Fußgänger zudem entspannt am Hafenbecken vertreiben.
Das Ganze lässt sich übrigens perfekt mit einem Eis von der nahegelegenen Pizzeria versüßen, während man die die vielen Boote und Ausflugsdampfer beim Passieren des recht schmalen Brückenkanals beobachtet.
Nachdem wir die Altstadt-Insel erkundet hatten, gönnten uns ein zweites kleines Frühstück in der Bäckerei Kosegarten, die zur Straße hin recht unscheinbar wirkte, uns dann aber mit einer tollen Terrasse direkt am See mit Blick auf die schöne Kirche und die pittoresken Bootsschuppen überraschte. Ist man Besitzer eines Bootes kann man sogar am eigenen Steg der Bäckerei anlegen und sich seine Sonntagsbrötchen holen!
Das Kloster Malchow

Zweites Frühstück auf der Seeterrasse der Bäckerei Kosegarten

Nach einer guten Stunde schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und überquerten den kleinen Damm, um auf der anderen Seeseite die Anlage des Klosters von Malchow zu besichtigen. Vom dortigen Ufer hat man übrigens einen schönen Blick auf die Altstadt und den Hafen von Malchow.
 
Blick auf Malchow vom Damm aus

Die für die Mecklenburgische Seenplatte typischen hölzernen Bootshäuser

Werdet ihr auch dieses kleine Kerlchen entdecken, wenn ihr auf dem Klostergelände von Malchow seid? ;-)

Das Haus der Konventualinnen auf dem Klostergelände

Die zum See abgewandte Seite der beindruckenden Klosterkirche

Am frühen Nachmittag kehrten wir schließlich in unsere Unterkunft zurück und tauschten unsere Fahrräder gegen unser Auto mit dem wir in das circa 20 Minuten Fahrt entfernte Plau am See aufbrachen. 
Bei der Ankunft freuten wir uns über den kostenlosen großen Parkplatz an der Quetziner Straße, der sich nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt befindet.
Auf dem Weg in das Ortszentrum passierten wir auch die Ruine der Burg, von der leider bis auf den Turm recht wenig übrig geblieben war. Daher entschieden wir uns gegen eine Besichtigung und beobachteten wenige Minuten später die interessante Hubbrücke bei der Arbeit. 
Die Hubbrücke von Plau am See

Bei den Müritzfischern erhält man sehr leckeren selbstgeräucherten Fisch.

Die beiden hatten nicht nur unter sich viel Wasser, sondern auch noch eine ordentliche Portion von oben. :-p

Vor allem ich wurde von soviel "Arbeit" ziemlich hungrig :-) und hatte bereits in unmittelbarer Nähe am Fluss den 
Fischerhof an der Metow entdeckt.
Hier einzukehren erwies sich aus vielerlei Hinsicht als glückliche Entscheidung, denn zum einen gab es dort sehr leckere Fischbrötchen aus eigener Herstellung - besonders empfehlenswert ist der marinierter Hecht - und zum anderen ließ es sich auf den bequemen Liegestühlen auf der Rückseite am Fluss Elde wunderbar speisen. Dazu kam noch, dass es wieder ordentlich zu schütten angefangen hatte und wir dank der überdachten Veranda trocken blieben. Ganz anders etwa als die zu bemitleidenden Kanuten, die an uns vorbeifuhren. 
Aber auch wir sollten bei unserem später fortgesetzten Spaziergang durch die hübsche Altstadt noch in den "Genuss" von starkem Regen gepaart mit Gott sei Dank nicht ganz so starkem aber leider ziemlich kühlen Wind kommen! 
Das Rathaus von Plau am See

Pittoreske Gasse "Am Eichberg"

Offen gesagt fühlten wir uns trotz Mitte August daher auch heute eher wie in einem Herbsturlaub. Und so wärmten wir uns zurück in unserer Unterkunft in Malchow zunächst mit einem Tee auf, nachdem wir uns vorher noch im dortigen Aldi mit Proviant für die nächsten Tage eingedeckt hatten. 
Für diejenigen unter euch die andere Supermärkte oder Discounter bevorzugen ist auch gesorgt, denn Malchow hat sich auf die Wünsche seiner vielen Selbstversorger-Urlauber eingestellt und bietet eine große Auswahl an Läden, darunter auch ein Netto, Edeka, sowie ein Lidl.
Christian
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