Mittwoch, 22. Februar 2017

Teneriffa Tag 8: Icod de los Vinos und La Orotava

Für den nun leider bereits letzten Urlaubstag auf Teneriffa hatten wir uns die Besichtigung von Icod de los Vinos und vor allem von dem dortigem uralten und beeindruckend großen Drachenbaum vorgenommen. Von unserem Ort San Marcos war es mit dem Auto lediglich ein Katzensprung von ein paar Minuten Fahrt. 
Der berühmte Drachenbaum von Icod de los Vinos

Dorfidylle

Enge Gassen und gut erhaltene alte Gebäude verliehen der kleinen Altstadt von Icod ihren Charme.
Unser Auto stellten wir ein paar Gehminuten entfernt um in einem Wohngebiet ab, aber hätten wir gewußt, dass wir auch für gerade einmal 1,80 Euro pro Stunde in unmittelbarer Nähe des Drachenbaums in einem Parkhaus parken können, hätten wir wohl uns für diese Option entschieden, da sich dort auch die sehenswerte kleine Altstadt befand. 
Auf der rückwärtigen Seite des Drachenbaumes mit Blick auf die Häuser der Altstadt

In vielen Städten Teneriffas fanden sich Parks mit Pavillons wie diesem, die meist ein Restaurant oder einen Kiosk beherbergten und sich entsprechend die Einheimischen gern zum Plaudern oder Spielen trafen.

Nicht nur der Drachenbaum war ungewöhnlich anzusehen. 
Für heute stand Städte-Sightseeing an und so machten wir uns nach einer guten Stunde wieder auf und fuhren über die Autobahn gen Norden nach La Orotava.
Zusammen mit La Laguna war für mich im Nachhinein betrachtet La Orotava eine der schönsten und authentischsten Städte auf Teneriffa. 
Dies lag vor allem an der pittoresken Altstadt mit ihren wunderschönen alten Herrenhäusern samt verzierter Holzbalkonen, beeindruckenden Verwaltungsgebäuden wie dem Rathaus und zahlreichen schönen Kirchen. 
Über den Dächern von La Orotava mit Blick hinab in Richtung Küste.

Die Stadt war für Teneriffa üblich an einem Berghang errichtet.

Das beeindruckende frei zugängliche Restaurant und Clubhaus des örtlichen Sport- und Tennisclubs.

Der Jardin Victoria

Viele der Häuser waren farbenfroh gestrichen.
Nach einem ausgedehnten Rundgang samt Besuch der Casa de los Balcones und einem "Zwischeneisbecher", aßen wir lecker und urtypisch kanarisch zu Mittag im kleinen gemütlichen Restaurant La Duquesa gegenüber der Post unterhalb der Kirche Nuestra Senora de la Concepcion
Deren Papas Rellenas - das Leibgericht meiner Frau seit unserem Peruurlaub - schienen scheinbar äußerst beliebt zu sein, denn sie waren leider schon aus. 
Stattdessen entschieden wir uns für Ropa Vieja (Eine Art Gulasch mit Kichererbsen) sowie Paella mit Huhn. 
Neben dem guten Essen hatte uns vor allem die fast familiäre Atmosphäre und die freundlichen Betreiber der "Herzogin" begeistert. 
Grundsätzlich war das Essen, beispielsweise im Vergleich mit Mallorca, auf Teneriffa relativ günstig mit durchschnittlich sechs bis acht Euro pro Hauptgang. 
Das prächtige Rathaus der Stadt

Die Casa de los Balcones, deren schönen Innenhof man gratis ansehen durfte.

Schöner Garten in der Casa Lercaro

Front der Kirche Nuestra Senora de la Concepcion

Welcher Zwerg mochte dort wohl hausen?! :-)

Hier speisten wir lecker zu Mittag. Nun herrschte Mittagspause - daher die geschlossenen Türen.

Im Inneren der "Herzogin" war es urig und es herrschte eine fast familiäre Atmosphäre.
Den Tag beschlossen wir mit einem Besuch des schönen, von einer Steilküste umrahmten, Naturstrandes Playa de Bollullo bei Puerto de la Cruz. Die Anfahrt über eine kaum zwei Meter breite Feldweg durch Bananenplantagen hindurch war etwas kitzlig, da wir einem entgegenkommenden Auto nur an wenigen Stellen überhaupt hätten ausweichen können. Wir parkten gegen eine Gebühr von zwei Euro unser Auto am gleichnamigen Restaurant und steigen dann die Treppen hinab zur Bucht. 
Auf dem feinen Vulkanstrand mit Blick auf das Treiben der Surfer genossen wir dann entspannt die letzten warmen Sonnenstrahlen unseres finalen Urlaubstages auf Teneriffa.
An dieser Stelle nochmals danke für den guten Tipp, Melanie und Stefan! 
Die von der Steilküste umrahmte schöne Playa de la Bollullo 

Am Strand gab es auch ein schön gelegenes Restaurant samt toller Aussicht auf das Meer.

Für die Surfer war die recht starke Brandung ideal. Zum Baden an diesem Tag leider eher weniger.
Nach nun insgesamt acht tollen und enorm abwechslungsreichen Tagen stiegen wir am nächsten Morgen gegen Mittag in unseren Flieger zurück nach Deutschland und nahmen uns fest vor, bald wieder zukommen, denn wir hatten sicherlich noch längst nicht alles von diesem "Miniatur-Kontinent" auf den Kanaren entdeckt!
Christian

Sonntag, 12. Februar 2017

Teneriffa Tag 7: Der Teide im Schnee und eine verhinderte Wanderung

Für heute hatten wir eigentlich eine schöne Höhenwanderung bei Aguamansa geplant, die uns entlang von Höhenzügen mit tollen Panorama bei heutigen fast wolkenlosen Himmel sowie der orgelartigen Felsformation Los Organos geführt hätte. 
In der Nähe des Wanderparkplatzes La Caldera. Hier gab es noch eins der wenigen Schilder.

Was eine tolle Lichtstimmung!...und irgendwie musste ich dabei an den Film "Ronja die Räubertochter" denken! :-)
Leider machte uns jedoch ein Steinschlag einen Strich durch die Rechnung, was dazu führte, dass ein großer Teil des Weges gesperrt war. 
Unglücklicherweise hing zudem nirgends - weder beim Startpunkt am Parkplatz La Caldera noch am nahe gelegenen Imbiss eine Info aus und auch auf dem weiteren Weg verirrten wir uns immer wieder, da so gut wie keine Wegweiser zu sehen waren.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen den Hauptweg gemeinsam mit anderen Wanderern zu finden, brachen wir zugegeben ziemlich entnervt nach einer guten Stunde steilen Aufstieg durch Bergwald die Wanderung ab. 
Das geht auch besser lieber Tourismusverband von Teneriffa! ;-)
Wer die Wanderung aber dennoch einmal gerne machen möchte - ich denke inzwischen nach fast einem Jahr sollten die Folgen des Steinschlags auch beseitigt sein - der findet diese im ADAC Wanderführer Teneriffa unter Tour 13 - "Der Organos Höhenweg".
Der letzte sichtbare Wegweiser führte uns hier hinauf, da der Hauptweg wegen eines Steinschlags gesperrt war.

Diese Kreuze zeugten davon, dass es sich um einen Pilgerpfad handelte.

Unberührte Natur 

Blick auf die Orgelpfeifen, die so genannten Los Organos
Während wir eine kurze Brotzeit in der Nähe des Parkplatzes einlegten, überlegten wir was wir nun mit dem angebrochenen Tag noch anstellen konnten.
Wir entschlossen uns, noch einmal auf den Teide hochzufahren, da wir dies ja eh beschlossen hatten, als wir vor einigen Tagen bereits dort oben in der Caldera wandern waren.
Diesmal nahmen wir jedoch mit der TF 21 die nördliche Zufahrt von La Orotava beziehungsweise Aquamansa aus und staunten nicht schlecht, als wir uns je höher wir kamen, immer mehr in einer Winterwelt mit teils Meterhohem Schnee am Straßenrand und auf den Hängen des Teide wiederfanden! 
Blick hinab in Richtung La Orotava von einem der Aussichtspunkte am Straßenrand der TF 21

Am Horizont thronte majestätisch der schneebedeckte Teide

Je höher sich die Straße wand, desto mehr Schnee türmte sich daneben auf.

Hier oben am Hang des Teide erwartete uns erneut eine völlig andere Welt als auf dem restlichen Teneriffa.
Dies alles war sehr schön anzusehen, aber leider konnten wir dadurch auch dort die alternativ geplante Wanderung mit meinen bereits ziemlich zerlöcherten Sommer-Wanderlatschen nicht durchführen. Die Treter wollte ich eigentlich eh nach dem Urlaub entsorgen... Tja: Dumm gelaufen im wahrsten Sinne!
Wir beschlossen daher einfach die Panaromastraße rund um den Teide entlang zu fahren und die zahlreichen Parkplätze anzufahren, um dann etwas im Schnee zu stapfen und die Landschaft zu genießen. 
Mit all dem Schnee wirkte das Besucherzentrum fast wie eine Almhütte.

Die Tinerfenos hatten sichtlich ihren Spaß im Schnee!

Winter-Wonderland! :-)

Blick auf die südliche Caldera. Hier hatte die Sonne bereits den meisten Schnee weg geschmolzen.
So wie es auch die Einheimischen taten, die nun in Schaaren an diesem Freitag Nachmittag ebenfalls den Teide hinauffuhren. 
Dabei hatten die Wintersport-unerprobten Tinerfenos dann auch alles mögliche und unmögliche Equipment wie Boogie Boards, Luftmatratzen oder auch einfach nur Tüten als Schlittenersatz am Start. 
Megastau auf dem Rückweg - Gott sei Dank auf der Gegenspur!

Auf dem Rückweg kauften wir in Puerto de la Cruz noch einmal im Supermarkt ein. In diesen Laden hier traute ich mich allerdings nicht! :-p

Toller Sonnenuntergang in San Marcos
Auf dem späteren Rückweg waren wir froh, bereits gegen frühen Nachmittag auf den Teide hochgefahren zu sein, denn nun steckte scheinbar halb Teneriffa in einem Stau fest, der sich fast von Aguamansa aus bis hinauf zum Gipfel ausgedehnt hatte.
Somit hatte also unsere abgebrochene Wanderung auch wieder etwas Gutes gehabt! :-)
Christian

Samstag, 11. Februar 2017

Teneriffa Tag 6: Das Anaga Gebirge und Stadtbesichtigung von La Laguna

Aufgrund der tollen und unterschiedlichen Landschaft auf Teneriffa konnten wir vom Wandern nicht genug bekommen und fuhren nach dem Frühstück in den äußersten Nordosten von Teneriffa in das Anaga Gebirge.
Bevor wir unser Auto an der Kirche im Dorf Las Casas de Cumbray in der Nähe des Startpunkts der Wanderung parkten, legten wir noch insgesamt drei kurze Stopps an meist direkt an der Straße gelegenen Aussichtspunkten ein, darunter der Mirador Pico del Ingles. Von diesen bot sich ein schönes Panorama auf den grünen Norden Teneriffas und die kleinen Dörfer, die sich in die Täler schmiegten.
Das malerische Anaga-Gebirge im Nordosten Teneriffas

Blick auf die Stadt La Laguna im Hintergrund. Am Horizont ist sogar das Gebirge rund um den Teide zu erkennen.

Kleine Dörfer schmiegten sich in die Steilhänge des Gebirgszugs.

Ausblick vom Mirador Pico del Ingles
Für die Planung leistete unser ADAC Wanderführer Teneriffa, aus dem wir die Wanderung Nummer sechs ausgewählt hatten, erneut gute Dienste.
Die Tour war mit vier bis fünf Stunden bemessen auf der wir insgesamt 711 Höhenmeter zurücklegen sollten.
Vom Startpunkt aus ging es zunächst auf einem kleinen Pfad kontinuierlich hinab in Schlucht bis zu dem kleinen Dorf Valle Brosque. Ab hier wurde es dann anstrengender, denn nun mußten wir durch ein anderes Tal alle Höhenmeter, die wir bis eben in lockerem Schritt abwärts gelaufen waren, leider wieder hinauf! :-)
Zu Beginn der Wanderung ging es in zahlreichen Serpentinen hinab ins Tal.

Verwunschene Wasserzapfstelle am Wegesrand

Diesen kleinen Altar hätten wir fast übersehen.

Etwas tiefer am Hang ging es durch ein malerisches Waldstück.

Die erste Wohnhöhle am Wegesrand. Später sollten wir noch weitaus größere sehen.

Die Pflanzenwelt war extrem vielfältig und wechselte immer wieder auf den unterschiedlichen Abschnitten des Weges.

Blick in das üppig grüne Tal in Richtung von Valle Brosque
Die fantastische und abwechslungsreiche Landschaft mit ihren unterschiedlichen Vegetationszonen entschädigte einen für die Mühen aber mehr als reichlich. An einigen Stellen begleitet zudem auch das leise Plätschern eines kleinen Baches den Wanderer und 
es raschelte immer mal wieder in den Büschen am Wegesrand, wenn eine der zahlreichen Echsen, die sich in der Sonne badeten, vor uns die Flucht ergriff. 
Da wir fast auf der gesamten Wegstrecke die einzigen Wanderer waren, konnten wir die Natur um uns herum vollends genießen.
Zahlreiche dieser natürlichen Felsmauern (links am Bildrand) zogen sich entlang der Täler. 

An dieser Furt machten wir unsere erste kurze Rast.

Dieser kleine Freund hier leistete uns dabei Gesellschaft.

Malerischer Wasserfall direkt neben dem Weg

Blick zurück das Tal hinauf aus dem wir gekommen waren.

Kurz vor dem Dorf Valle Brosque
Offensichtlich gut ausbalancierter Felsen oberhalb des Dorfes

Blick zurück in Richtung des Dorfes. Hier hatten wir bereits wieder einige Höhenmeter erklommen, aber es sollten noch einige mehr auf uns warten! :-)

Eine weitere der beeindruckenden Felsmauern
Auf dem Rückweg kamen wir zudem auch noch an interessanten und direkt in den Fels hinein gebauten Wohnhöhlen vorbei, die früher vor allem Ziegenhirten als Zuhause dienten.
Auch mit dem Wetter hatten wir Glück und die Sonne lies das Tal dank wolkenlosem Himmel leuchten. Allerdings war es gerade beim späteren Aufstieg aus dem Tal dadurch auch ordentlich warm und es gab so gut wie keinen Schatten.
Daher würde ich euch empfehlen, mindestens ein bis zwei Liter Wasser pro Person an einem sonnigen Tag mitzunehmen, sowie am besten auch Proviant, da es keine Einkehrmöglichkeit gibt.
Die Landschaft änderte sich ein weiteres Mal je höher wir wieder hinauf durch das andere Tal stiegen.

Auf diesem Felsen schien jemand seine Farbpalette ausgekippt zu haben! Unten ist bereits eine der Wohnhöhlen zu erkennen.

Die erste vom Wanderweg aus in einer knappen Minute zu erreichende Wohnhöhle

Die zweite Wohnhöhle war fast schon ein kleines in den Fels gehauenes Dorf und bestand aus mehreren Höhlen und Gebäuden.

Das letzte Stück des Weges führte unter anderem durch diesen Tunnel aus Bäumen in einem schönen Lorbeerwald.
Als wir gegen Nachmittag zurück am Auto ankamen, beschlossen wir noch den Rest des Tages für die Besichtigung der nahe gelegenen Stadt San Cristóbal de La Laguna zu nutzen. 
Vor allem interessiert waren wir an ihrer bekannten Altstadt, die mit ihren Jahrhunderte alten Häusern, Kirchen und Palästen sogar als UNESCO Weltkulturerbe gilt. 
Ein kleiner Tipp: Wir parkten etwas nördlich und kostenlos in einem Anwohnergebiet und brauchten keine zehn Minuten bis wir den Altstadtkern zu Fuß erreicht hatten.
Anders als in den südlichen Touristenorten mit ihren Bettenbunkern, konnte man in La Laguna, wie auch in vielen der Dörfer im Norden von Teneriffa, noch sehr gut in das Alltagsleben der Einwohner eintauchen und die Architektur war erheblich authentischer und interessanter. 
Vor der Iglesia San Augustin

In der Calle San Augustin mit ihrem schönen alten Drachenbaum

Toller Innenhof der Diözese Obispado de Tenerife Centralita

Die nicht minder schöne Front der Diözese rechterhand

Die Kathedrale von La Laguna
Daher kann ich jedem nur empfehlen, auch wenn er einen Strandurlaub im dafür besser geeigneten Süden bevorzugt, mindestens ein bis zwei Tage auch einmal in den Norden zu fahren und sich Städte wie La Laguna, La Orotava und Icod de Los Vinos anzusehen und eventuell auch eine Wanderung im Anaga Gebirge zu machen. Ansonsten hat man nämlich nicht das ursprüngliche Teneriffa gesehen.
Christian
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