Dienstag, 31. März 2020

Seychellen Tag 2: Das Vallée de Mai auf Praslin

Nach ganzen 11 Stunden Schlaf, da wir gestern Abend vor Erschöpfung bereits um 19 Uhr ins Bett gefallen waren, standen wir heute mit dem Sonnenaufgang um sechs Uhr auf.
In dieser schönen ruhigen Stimmung mit leisem Meeresrauschen und Vogelgezwitscher genossen wir erst einmal auf dem Balkon unseren Kaffee. 
Dabei wurden wir auch immer wieder von ein paar neugierigen Vögelchen besucht.
So ließ es sich wunderbar in den Tag starten!
Obwohl es gestern Abend noch mehrmals heftig geregnet hatte, war das Wetter heute morgen zudem wieder traumhaft.
Beste Voraussetzungen, um einen Ausflug in den berühmten Nationalpark Vallée de Mai zu unternehmen, der sogar UNESCO Weltnaturerbe ist.
Bereits auf der Straße fühlte man sich wie im tiefsten Dschungel!

Eingang in den Nationalpark Vallée de Mai

Die bis zu 45 Kilogramm schweren Früchte der Coco de Mer Palme

Das unverkennbar männliche Geschlecht der Palme :-)
Die Wege waren sehr gut ausgebaut und beschildert.
Unser Vehikel der Wahl war heute der Bus, zu dem der Begriff "Vehikel" gut passte, denn die Frontscheibe zierte ein Sprung von links unten nach rechts oben und die Sitze waren teils schon extrem abgewetzt.
Dafür brachte er uns für gerade einmal 7 Rupee (circa 40 Cent) pro Person ans Ziel und man fühlte sich fast schon wie ein Einheimischer neben den vielen Inselbewohnern, die gerade mit uns zur Arbeit fuhren.
Der Eintritt in den Park schlug mit 350 Rupee zu Buche und wir gönnten uns noch eine geführte Tour für 10 Euro pro Person für eine Stunde. Dafür erhielten wir eine eher kurze durch circa ein Drittel des Parks mit Erklärungen hauptsächlich zu den Palmen, darunter der berühmten Coco de Mer oder auch Seychellenpalme. Die Früchte dieser zweigeschlechtlichen Pflanze können dabei ein Gewicht von bis zu 45 Kilogramm erreichen!
Die Tour muss man allerdings rückblickend nicht unbedingt machen, denn bedingt durch die Gruppe ging es eher sehr langsam voran und leider entdeckte unsere Führerin keine Tiere, was für mich eigentlich der Hauptgrund war nicht allein loszuziehen. 
Später spazierten wir dann auch auf eigene Faust weiter entlang der gut ausgebauten Wege und konnten sogar ein paar schwarze Papageien beobachten und sogar einen Bulbul-Vogel trällerte ein Lied für uns. Dies klang jedoch eher nach einer quietschenden Tür! :-) Zwischendurch hatte es auch mal ordentlich geschüttet, aber das dichte Blätterdach hielt glücklicherweise das meiste von uns ab.
Alle Wege waren einfach zu gehen und es gab nur geringe Steigungen wie diese hier.


Teils reichten die riesigen Blätter bis in den Weg hinein.

Am höchsten Punkt des Parks
Dieser Bulbul gab sogar ein Konzert für uns.


Am frühen Nachmittag und zurück in unserem Ort Anse Volbert bekamen wir dann aber doch eine ordentliche Dusche von oben ab und über meinen Schirm schien der Monsun nur zu lachen!
In unserem Apartment angekommen wärmten wir uns daher erst einmal mit einer Instantsuppe aus dem Supermarkt nebenan auf.
Nachdem der Himmel wieder aufklart war, beschlossen wir im mit circa 100 Meter etwas weiter entfernten Supermarkt Farish Family Mart einzukaufen und bereuten, dort nicht bereits gestern hingegangen zu sein, denn dieser war deutlich besser sortiert als der kleinere One Supermarket direkt neben unserer Unterkunft.
Bei diesem Sturzbach von oben half auch kein Schirm mehr!

Fisch-Carpaccio im Restaurant Da Luca

Perfekt abgestimmtes Fisch-Curry


Zu Abend speisten wir später auswärts im nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernten italienisch-kreolischen Restaurant Da Luca.
Dort wurde unser Gaumen zunächst mit einem vorzüglichen Fisch-Carpaccio als Vorspeise und danach mit einem sehr fein abgestimmten kreolischen Fisch-Curry verwöhnt.
Für den Rückweg gönnten wir uns noch ein Eis von der Theke und ich kann euch das Zimt- und Schokoladeneis auf jeden Fall schon mal ans Herz legen!
Christian

Sonntag, 29. März 2020

Seychellen Tag 1: Anreise und Ankunft auf Praslin

Bevor wir unsere Füße in den weichen warmen Sand auf den Seychellen stecken konnten mussten wir zunächst einen zehnstündigen Direktflug von Frankfurt auf die Hauptinsel Mahé hinter uns bringen. 
Das Ziel unserer langen Anreise aus Deutschland: Der Traumstrand der Anse Volbert auf Praslin.
Erst einmal fuhren wir bequem und sogar pünktlich ;-) mit der Bahn per Rail&Fly von Düsseldorf zum Frankfurter Flughafen. 
Zwar starteten wir von dort mit einer Stunde Verspätung, kamen jedoch dank ordentlichem Jetstream pünktlich an und benötigen so statt zehn nur neun Stunden Flugzeit. 
Leicht verarscht fühlten wir uns offen gesagt, als wir während des Fluges unsere für 17,99 Euro extra gebuchten Premium-Menüs von Condor erhielten. Geschmacklich waren sie in Ordnung und man dinierte auch mit echtem Metallbesteck, es gab jedoch noch nicht einmal alkoholische Getränke inklusive! 
Noch mehr ins Bockshorn gejagt fühlte ich mich, als dann auch alle anderen Passagiere ohne extra dafür bezahlt zu haben ein Abendessen bekamen. Das sah zwar etwas weniger hochwertig aus, bestand aber auch aus drei Gängen.
Versteht mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, dass ich es den anderen nicht gönnen würde, sondern eher, dass ich mich von Condor veräppelt fühlte. Denn auf deren Webseite war es für mich so zu interpretieren, dass man ohne Buchung des Premium-Menüs gar kein Essen bekommen würde. 
Sorry Condor, aber gute Customer Experience geht anders!
Ich werde künftig das Menü sicherlich nie wieder extra buchen, denn der Preis rechtfertigt nicht die Zusatzleistung im Vergleich zu einem normalen Menü, das man auch zudem nicht etwa noch extra dazu bekommt. 
Gott sei Dank nicht der Pilot des heutigen Flugs! ;-)

Das sogenannte "Premium-Menü"

Ankunft auf Mahé
Aber nun genug der Kritik und zurück zu unserem Traumurlaub!
Nachdem wir schließlich überpünktlich auf Mahé gelandet waren, dauerte die Einreisekontrolle nur eine knappe Viertelstunde und wir warteten lediglich auf unsere Koffer etwas länger.
Kurz darauf saßen wir in einem nagelneuen Taxi und fuhren circa eine Viertelstunde zum Hafen der Cat Cocos Fähre, die uns um halb sieben Uhr zur Insel Praslin brachte. Der Preis für die Fahrt betrug 40 Euro und ich glaube dieser war etwas zu hoch, aber das war mir in dem Moment nach bereits 16 Stunden Anreise von Düsseldorf egal und wir wollten auch nicht die Fähre verpassen. 
Unsere Fährtickets beziehungsweise Voucher hatten wir online über Seyferry.com bestellt und tauschten sie im neben dem Büro von Cat Cocos gelegenen Büro von Creole Travel Service problemlos gegen die echten Tickets ein.
Das Boarding verlief Seychellen-typisch entspannt und pünktlich um halb sieben legten wir ab. 
Da es nachts offensichtlich geregnet hatte, war es noch ordentlich schwül, aber die Sonne strahlte uns bereits ins Gesicht und schickte sich an, die noch verbliebenen Wolken zu vertreiben.
Kaum hatten wir die ruhige See des Hafens verlassen artete die Überfahrt allerdings in eine recht ordentliche Schaukelei auf dem offenen Indischen Ozean aus
Gut, dass wir unsere Super Pep Anti-Kotzkaugummis dabei hatten! :-)
Am Fährhafen von Victoria auf Mahé

Unsere Personenfähre nach Praslin

Wir hatten die Economy-Klasse auf dem Hauptdeck gebucht. Die Sitze waren bequem und es gab eine kleine Bordbar.

Hochseefischer im Hafen von Victoria

Die meisten Güter mussten auf den Seychellen auf dem Seeweg importiert werden.

Obwohl die Kofferausgabe zunächst etwas chaotisch wirkte, klappte sie jedoch erstaunlich gut und ohne Probleme.
Nach einer Stunde erreichten wir - Neptun sei Dank -  wohlbehalten den Hafen auf Praslin
Von dort ging es erneut per Taxi weiter, diesmal jedoch für schlankere 20 Euro bis zu unserer Ferienwohnung, der Villa Bédier in der Anse Volbert.
Uns erwartete eine große Wohnung mit eigenem Balkon, die mit allem Nötigen zum Kochen ausgestattet war. Die Unterkunft war sehr sauber und wurde täglich gereinigt, die Handtücher sogar alle zwei und die Bettwäsche alle drei Tage getauscht.
Die Villa befand sich in unmittelbarer Nähe zum Strand und einem kleinen und leider ziemlich teurem Supermarkt, in dem wir uns nach dem Einchecken mit Proviant und ein paar guten Samosas eindeckten. Geld abheben war an den Bankautomaten von MCB oder Novobanque sogar mit EC Karte übrigens gar kein Problem. Die Gebühr dafür betrug akzeptable circa 2 bis 3 Euro.
Die Samosas verspeisten wir auch sogleich als zweites Frühstück wieder zurück auf unserem Balkon, bevor wir uns zum Entspannen an den Strand legten. 
Dieser war keine 20 Meter von unserer Unterkunft entfernt und ein feinsandiger absoluter Traumstrand, der flach ins Meer abfiel und durch keinerlei Bettenbunker zugebaut war - vom badewannenwarmem und sehr sauberen Wasser mal ganz abgesehen.
Angekommen auf Praslin: Blick von der Hafenmole auf die Bucht.

"Unser" Traumstrand in der Anse Volbert

Die Villa Bédier bestand aus mehreren großen und sehr sauberen Ferienwohnungen und lag fast direkt am Strand.

Prost! :-)
Später erstanden wir noch bei Neill vom Anbieter Pitchoun Charter direkt am Strand eine Bootstour nach Curieuse für Montag sowie eine weitere für Mittwoch zum Schnorchelparadies vor der winzigen Ile Cocos.
Der Preis betrug für beide Touren zusammen 95 Euro pro Person inklusive Getränken und Barbecue bei der ersten Tour und bei der zweiten kürzeren inklusive Snacks.
Rückblickend waren beide Ausflüge sehr schön und die Betreuung absolut in Ordnung und daher empfehlenswert.
Christian

Dienstag, 24. März 2020

Seychellen Inselhüpfen auf Praslin, La Digue und Mahé

Kennt ihr sie, die Fotokalender oder gar Fototapeten, auf denen Traumstrände abgebildet sind, bei denen man sich direkt danach sehnt, dort einmal selbst hinzureisen?
Diesen Wunsch haben wir uns mit einer Reise auf die Seychellen im Mai 2019 erfüllt. Und ich kann bestätigen, dass tatsächlich viele der dortigen Strände für unzählige solcher Publikationen Motiv gestanden haben müssen. Denn die Strände auf den Seychellen würde ich rückblickend auf all unsere bisherigen Reisen, sei es in Europa, Asien oder Amerika, zu den absolut schönsten zählen!
Am Traumstrand Anse Source d'Argent auf La Digue
Solltet ihr daher Fans von Badeurlauben sein, sind die Seychellen "The Place to be" - ganz abgesehen von dem tollen Essen, der entspannten Stimmung, schöner und teils noch fast unberührter Natur sowie natürlich auch der vielfältigen Flora und Fauna. Denn hier könnt ihr durch Dschungel wandern, exotische Pflanzen sehen oder mit ganzen Fischschwärmen auf Tuchfühlung gehen und sogar die riesigen Aldabra-Schildkröten füttern und streicheln.
Alle Stationen unserer 14-tägigen Reise findet ihr wie immer auch als Karte auf Google Maps, sowie ausführlich beschrieben in den kommenden Posts.
Für die ganz Ungeduldigen unter euch, die eventuell auch bereits aktuell über eine Reise zu den Seychellen nachdenken, habe ich euch hier einmal ein paar erste Tipps und Empfehlungen zusammengestellt.


Die "Must-DOs":

  • Riesenschildkröten füttern und streicheln auf der Insel Curieuse oder im Freilichtmuseum auf La Digue - im letzeren ist man jedoch durch eine Mauer von den Tieren getrennt
  • Schnorcheln in der kleineren, felsumrahmten Bucht linkerhand an der Anse Lazio auf Praslin
  • Fahrradfahren auf La Digue
  • Sonnenbaden und die tolle Landschaft genießen an der Anse Source d'Argent auf La Digue
  • Von der Grande Anse zur Anse Cocos auf La Digue durch teils dichten, wunderschönen Dschungel wandern und dabei an den Traumstränden verweilen
  • Schnorcheln an der Mini-Insel St.Pierre
  • Wandern durch den dichten Wald von Mahé hinauf auf den Morne Blanc oder entlang des Copolia Trails
  • Wanderung entlang der Granitküste bzw. auf den Granitfelsen zur der nur zu Fuß oder per Boot zu erreichenden versteckten Bucht Anse Major auf Mahé 
  • Grandioses Fischcurry oder andere kreolische Spezialitäten in einem der vielen Take-Aways für günstiges Geld genießen (circa vier Euro pro Portion)
  • Frisch gepresste kalte Säfte an den vielen kleinen Strandbars trinken - mit exotischen Früchten wie Sternfrucht, Passionsfrucht / Maracuja oder Mango, die meist auch als Mix selbst zusammengestellt werden können
Zahme Aldabra-Riesenschildkröten füttern auf La Curieuse


Die 10 schönsten Strände:

  • Anse Source d'Argent - La Digue
  • Anse Lazio - Praslin
  • Anse Georgette - Praslin
  • Anse Cocos - La Digue
  • Anse Severe - La Digue
  • Anse Volbert - Praslin
  • Anse Intendance - Mahé
  • Baie Ternay - Mahé
  • Anse Beau Vallon - Mahé
  • Anse Royale (nördlicher Teil) - Mahé
Die Anse Lazio auf Praslin


Kulinarisches und Kultur:

Unbedingt solltet ihr das kreolische Essen, vor allem die diversen Currys ausprobieren, entweder in einem Restaurant oder, noch besser, in einem der zahlreichen Take-Aways. Dort kostet dann ein Essen für zwei circa acht Euro statt der mindestens 40 Euro in einem normalen Restaurant. Entsprechend holen sich auch die Einheimischen oft ihr Essen lieber am Take-Away und ihr bekommt so gleich noch etwas Lokalkolorit mit.
Zum Kreolischen passen sehr gut die lokalen Biere Seybrew oder Blue Marlin.
Als Hesse sprach mich zudem der Slow Turtle Cider ebenfalls von der Seybrew-Brauerei an! :-)
Eku, das laut Eigenwerbung angeblich beliebteste deutsche Bier und in Lizenz der Kulmbacher Brauerei auf den Seychellen gebraut, sagte mir dagegen eher nicht so zu.
Wenn dann noch aus den Lautsprechern einer Bar oder aus einer von Einheimischen an den Strand mitgebrachten Boombox Segamusik erklingt, könnte die Stimmung nicht besser sein.
Denn diese ehemals von Sklaven erfundene Musikrichtung drückt perfekt das entspannte und fröhliche Lebensgefühl der Seychelloise aus und ist dabei deutlich flotter als der erkennbar verwandte Reggae.
Wenn ihr euch schon mal einstimmen wollt, kann ich euch das Mix-Album Crazé Séga oder Suprem Séga aus dem von den Seychellen knapp 2.000 Kilometer entfernten La Réunion empfehlen.
Fischcurry auf Praslin

Take-Away auf Mahé
Auf Wunsch aus verschiedenen Früchten frisch gepresste Säfte gibt es fast überall. Hier im Restaurant Bellevue auf La Digue.


Infrastruktur und Fortbewegungsmittel:

Wer die größeren Inseln wie Mahé oder Praslin auf eigene Faust erkunden möchte, sollte sich am besten entweder vor Ort oder vorab online einen Mietwagen reservieren. Ein empfehlenswerter Anbieter ist MAKI, den wir auch bereits in anderen Urlauben genutzt hatten und bei denen immer alles reibungslos funktioniert hatte.
Deren Website in deutscher Sprache ist sehr gut und einfach zu bedienen und vor allem das Abholen und die Abgabe der Wagen über die App war perfekt organisiert. Dazu ist noch zu sagen, das MAKI ein Vermittler von lokalen Anbietern ist und nicht selbst vermietet. Die Preise und auch Services wie die Vollkasko-Versicherung sind meiner Meinung nach jedoch oft deutlich attraktiver als bei anderen Anbietern.
Das Autofahren auf den Seychellen ist übrigens trotz Linksverkehr relativ entspannt, da man oft nicht schneller als 40 Km/h fahren darf und abseits der Dörfer auch nicht sonderlich viel Verkehr herrscht. Lediglich vor den ungesicherten Seitenstreifen, die meist noch einen tiefen Abwassergraben aufweisen, sollte man sich in acht nehmen und bei Gegenverkehr durch Busse oder Laster auf den manchmal recht schmalen Straßen dann besser langsamer werden oder ganz anhalten, wenn nötig.
Taxi zu fahren ist dagegen leider noch teurer als in Deutschland, ebenfalls der Einkauf im Supermarkt, da fast alles inklusive des Benzins importiert werden muss.
Eine weitere Option - vor allem für Leute mit viel Zeit und kleinem Geldbeutel - sind die öffentlichen Busse, die einen für Cent-Beträge ebenfalls von A nach B bringen. Auch wenn ihr ein Auto habt, solltet ihr einmal eine Fahrt mitgemacht haben, denn die teils alten indischen Busse sind an für sich schon ein Abenteuer und man kann so auch am Leben der Einheimischen etwas teilhaben.
Auf der Insel La Digue werdet ihr dagegen auf Auto oder Bus sogar freiwillig verzichten, denn auf dieser kleinsten der drei von uns besuchten Inseln sind die Strecken so kurz, dass ein Leihfahrrad die beste Möglichkeit ist, die Landschaft zu erkunden oder von der Unterkunft aus zu allen Stränden der Insel zu kommen. Die Drahtesel bekommt ihr für unter 10 Euro pro Tag. Meist sind sie auch halbwegs gut in Schuss (bzw. stellt man nach einer Proberunde schnell fest, ob die Gangschaltung hakt) und mit einem Korb ausgestattet, in den ihr bequem eure Strandsachen packen könnt.
Das perfekte Fortbewegungsmittel auf La Digue samt Korb für die Strandsachen.


Die Menschen, Anreise und Unterkünfte:

Die sogenannten Seychelloise sind meiner Meinung nach eher etwas distanziert statt übermäßig freundlich, wie im Reiseführer angepriesen, dafür aber ziemlich entspannt und nie unfreundlich oder aufdringlich.
Eventuell wird man halt etwas gleichgültig, wenn man Tag ein, Tag aus mit Touristen zu tun hat und deren im Vergleich zu den eigenen Verhältnissen teils immensen Reichtum sieht. So gibt es diverse Luxusresorts, in denen man für eine Nacht gerne mal mehrere Tausend Euro hinblättern muss!
Auf der anderen Seite kann man aber auch recht günstig als Selbstverpfleger in einer der zahlreichen Ferienwohnungen unterkommen.
Auch die Kosten für den Flug beispielsweise mit Condor ab Frankfurt als Direktflug sind inklusive Reservierungen von Sitzplätzen und Zusatzleistungen wie Rail and Fly mit circa 700-800 Euro für eine Person hin und zurück machbar.
Daher ist es eine Mär, dass die Seychellen ein Urlaubsziel ausschließlich für extrem Gutbetuchte sind oder man mehrere Tausend Euro pro Person für einen zweiwöchigen Urlaub hinblättern muss.
Frischer geht´s nicht! Ein Fischer bietet seinen Fang direkt am Strand an.


Flora, Fauna und das Wetter:

Wie bereits eingangs erwähnt, werdet ihr auf den Seychellen in den Genuss von einigen der wohl schönsten Strände und Buchten der Welt kommen. Diese warten mit feinsandigen und oft flach ins Meer abfallenden, fast weißen Stränden auf, die meist mit braunen Granitfelsen garniert sind, die fast schon wie im Sinne der ultimativen Schönheit extra arrangiert wirken.
Dazu werden die Buchten oft umrahmt von einem grünen Gürtel aus Palmen und anderen Bäumen und Büschen - man fühlt sich entsprechend wie auf einer einsamen Insel. Das liegt auch daran, dass angenehmerweise die Strände kaum zugebaut sind und sich das Publikum sehr gut in den teils kilometerlangen Buchten verteilt.
Wie könnte es anders sein, ist das Wasser natürlich auch perfekt zum ausgedehnten Baden geeignet und mit um die 25 Grad Celsius fast badewannenwasserwarm, kristallklar und sehr sauber. Allerdings solltet ihr aufgrund der zahlreichen Korallen in dem oft flachen Wasser nicht erwarten, in Strandnähe richtig schwimmen zu können.
Zum Schnorcheln sind viele der Buchten aufgrund des ruhigen Wassers, vieler Felsen und besagter Korallen, die unzähligen Fischen und auch den Schnorchlern selbst Schutz vor großen Raubfischen bieten, jedoch perfekt geeignet.
Daher gehören auf jeden Fall Schnorchel und Maske in euer Gepäck, denn im Wasser explodiert der Artenreichtum regelrecht!
Man braucht gar nicht lange suchen, schon ist man umgeben von den buntesten und exotischsten Fische bzw. ganzen Fischschwärmen auf Nahrungssuche in den Korallen. Aber auch größere Meeresbewohner wie Rochen, Muränen, Tintenfische oder auch Meeresschildkröten werden einem mit etwas Glück begegnen.
Das Wasser ist meist so klar, dass man die Fische sogar durch die Wasseroberfläche im Stehen beobachten kann!
Wie im tiefsten Dschungel im Vallée de Mai auf Praslin.
Generell wird man auf den Seychellen kaum achtlos in die Landschaft geworfenen Müll finden, da der Naturschutz einen hohen Stellenwert hat.
Das kommt der beeindruckenden Flora mit ihren riesigen Coco de Mer Palmen und vor allem auch der Tierwelt an Land zu Gute. Man trifft auf zahlreiche Vögel, Geckos sowie auf scheue Flughunde und imposante Riesenschildkröten. 
Empfehlenswert sind die Bootsausflüge, etwa nach Curieuse oder zu der Cocos Insel, die man in der Regel auch an einem der Stände am Strand buchen kann, da sie dort meist billiger als die vom Hotel vermittelten Touren sind.
Allerdings sollte man sich vor einfach so umherlaufenden Verkäufern, vor allem, wenn sie erkennbar unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen, hüten. Meist wollen sie eine Anzahlung und man sieht sie danach nie wieder. 
Das Wetter ist entsprechend der Lage im indischen Ozean ziemlich heiß und schwül mit bis zu 90% Luftfeuchtigkeit. Aber die meisten Unterkünfte haben eine Klimaanlage, was insbesondere hilfreich ist, um das Schlafzimmer vor dem Einschlafen herunterzukühlen. Wenn es regnet, dann glücklicherweise meist nur kurz, dafür jedoch teils so heftig, das man auch trotz Schirm nicht trocken bleibt.
Sollte euch also nun bereits das Reisefieber gepackt haben, würde ich euch pro Insel die folgende Aufenthaltsdauer empfehlen, um sie mit ihren unterschiedlichen Facetten gesehen und erlebt zu haben:
  • Praslin: 5 Tage
  • La Digue: 3 Tage
  • Mahé: 6 Tage
Solltet ihr bereits jetzt Fragen haben, zögert nicht, mir einen Kommentar zu hinterlassen - oder auch sehr gern, wenn ihr bereits selbst auf den Seychellen wart.
Viel Spaß beim Lesen - und vielleicht sogar auch eurer eigenen Reiseplanung zu diesem Paradies!
Christian

Donnerstag, 19. März 2020

La Palma Tag 10: Der Süden, La Cumbrecita und Tazacorte

La Palma wollte uns den Abschied offensichtlich leicht machen, denn heute am Morgen unseres letzten Urlaubstages wurden wir das erste Mal mit dichten Wolken und Regenschauern begrüßt.
Dennoch hatten wir etwas dagegen tatenlos in unserem Apartment herumsitzen und fuhren nach dem Frühstück los in den Süden zum Leuchtturm unterhalb von Fuencaliente, den ein Lavastrom einst nur knapp verfehlt hatte.
Die beiden Leuchttürme von Fuencaliente
Dort erwarte uns eine, im Vergleich zum restlichen überwiegend grünen La Palma, sehr raue und ursprüngliche Vulkanlandschaft. Der weiß-rote Leuchtturm erhob sich fast wie ein Zeigefinger aus den schwarzen Felsen empor und die weißen Salzbecken der Saline von Teneguia boten einen weiteren interessanten Kontrast. 
Mit dem ausgezeichneten Salz, dass wir uns später in einem Supermarkt gekauft hatten würzen wir uns übrigens noch heute daheim die Speisen.
Die Becken der Saline neben dem Leuchtturm

Blick gen Norden in Richtung der Vulkanroute

Schmackhaftes Mitbringsel von La Palma
Nach dem eher kurzen Fotostopp am südlichsten Punkt der Insel führte uns die Straße wieder gen Norden und entlang der riesigen Bananenplantagen der Westküste bis wir schließlich El Paso erreichten.
Uns saß dann auch etwas die Zeit im Nacken, denn wir hatten für 13 Uhr einen der begehrten Parkplätze am Mirador de la Cumbrecita über das Tourismusbüro in Los Cancajos vor drei Tagen kostenlos reservieren lassen. Lediglich der benötigte Ausdruck der Reservierung kostete uns 50 Cent.
Nach diversen Kurven auf der schmale Zufahrtsstraße erreichten wir den gut ausgebauten Parkplatz.
Das Wetter meinte es nun besser mit uns als noch am Vormittag und die Sonne zeigte sich immer mal wieder zwischen den Wolken.
Unmittelbar vom Parkplatz aus startete die kurzweilige und leichte Rundwanderung, für die lediglich etwas Schwindelfreiheit nötig war, da der Pfad teils sehr schmal war.
Wer wenig Zeit hat, kann aber auch nur zum Aussichtspunkt Mirador Lomo de las Chozas linkerhand vom Parkplatz gehen, da man von dort im Grunde vom ganzen Rundweg die beste Sicht auf die Caldera Taburiente hat.
Der Parkplatz am Mirador de la Cumbrecita

Blick hinab in die Caldera de Taburiente

Der Rundweg war zwar teils recht schmal, aber dennoch recht einfach zu gehen.

Blick auf die wolkenverhangenen Bergspitzen der Caldera

Am Mirador Lomo de las Chozas
Nach dem verregneten und kühlen Vormittag sehnten wir uns nach Wärme und so beschlossen wir an die sonnenverwöhnte Westseite der Insel und zur Playa de Tazacorte zu fahren. 
Dort erwartete uns neben einem angenehmen Klima auch ein recht starker Wind und eine entsprechend ordentliche Brandung mit bis zu drei Meter hohen Wellen.
Dennoch war der Strand gut besucht und man badete halt dann mehr in der Sonne als im kühlen Nass.
Mich zog es allerdings eher zu einer der zahlreichen Restaurants und wir landeten schließlich im Restaurant Kiosco Teneguia. Dort gönnte ich mir einen leckeren gegrillten Tintenfisch, der mit knapp neun Euro gar nicht teuer war. 
Während des Essens genoss ich die Sonne auf meinem Gesicht und ließ meinen Blick über die hübsche kleine Promenade mit ihren zahlreichen Hippies wandern.
Nun war ich auch wieder mit unserem letzten Tag auf La Palma versöhnt und wollte eigentlich auch gar nicht mehr weg! :-)
Die Häuser an der Playa de Tazacorte wirkten vor der massiven Felswand wie Miniaturen.

Eine steife Brise sorgte für bis zu drei Meter hohe Wellen.

An der Promenade befand sich auch das Restaurant Kiosco Teneguia

Der schwarze Vulkanstrand der Playa de Tazacorte

Blick hinauf zu den Bergen der Caldera de Taburiente
Auf dem Rückweg an die Ostküste schlossen wir den Tag ab mit einer Besichtigung der Altstadt von Tazacorte.
Deren Schönheit erschließt sich einem übrigens am besten, wenn man abseits der Hauptstraße durch die verwinkelten engen Gassen mit ihren zahlreichen pittoresken alten Häusern schlendert.
Insbesondere das Viertel hinter der Plaza de Espana ist ein wahres Kleinod!
Zurück in Los Cancajos beschlossen wir unserem Urlaub einen passenden Abschluss mit einem erneuten Abendessen im Restaurant Sadi zu verpassen.
Diesmal wurde unser Gaumen verwöhnt mit Kaninchen an Mojo Rojo und einem wunderbaren hausgemachten Tiramisu.
Die Promenade mit ihren bunten Häusern an der Hauptstraße von Tazacorte

Auch hier befanden sich unzählige Bananenplantagen rund um und teils auch in der Stadt.

Moderne trifft auf Klassik

Herrschaftlich anmutende Gebäude an der Avenida de la Constitución

Streetart

Im pittoresken Viertel hinter der Plaza de Espana

An der Plaza a Gómez

Die teils leider schon verfallenden Gebäude hatten alle ihren ganz eigenen Charakter!

Am frühen Abend in der Calle Pérez Caldóz

Blick hinauf ins Dorf in Richtung der Iglesia de San Miguel Arcángel
Tolle Sonnenuntergangs-Stimmung auf der Plaza de Espana
Am nächsten Tag nach unproblematischer Rückgabe des Mietwagens brachte uns Eurowings pünktlich um 14:35 Uhr zurück nach Düsseldorf.
Der einzige Wermutstropfen war, dass uns keine Zeit für einen Bummel im Duty Free Shop blieb, da das Anstehen sowohl am Check-In als auch in der Sicherheitskontrolle extrem lange dauerte.
Es war definitiv gut, dass wir zwei Stunden vorher am Flughafen waren...dies nur so als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, solltet ihr nun auch Interesse an einer Reise nach La Palma haben. ;-)
Darüberhinaus hoffe ich, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen der Artikel und Betrachten der Bilder wie ich beim Verfassen und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir einen Kommentar da lasst, sobald ihr auch diese tolle Insel besucht habt oder natürlich auch gern, solltet ihr vorab Fragen haben.
Christian
Blogverzeichnis - Bloggerei.de TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste