Mittwoch, 25. Juli 2018

Ligurien und Toskana Tag 12: San Gimignano und Montereggioni

Kann man von der Toskana genug bekommen? 
Nein, auf gar keinen Fall! :-)
Also machten wir uns heute erneut auf, sie im Auto zu erfahren.
Bereits von außen wirkte Montereggioni auch eher wie eine Burg als ein Dorf!

Am Haupttor
Unser erstes Ziel war ein Besuch von Montereggioni, das als Festung gegen die Florentiner im Mittelalter errichtet wurde und dessen Mauer noch komplett erhalten war und teils gegen eine kleine Gebühr begehbar ist.
Im Eintrittspreis ist auch der Besuch eines kleines Museums enthalten, das die Geschichte der Stadt erzählt und bei dem man auch kurz in die Rolle eines Fußsoldaten schlüpfen kann, indem man sich Helm und Kettenhemd überstülpt und mit einem Schwert bewaffnet. Vor allem für Kinder ist dies sicherlich ein netter Spaß!
Das mal etwas andere Kassenhäuschen

Die wenigen Häuser im Dorf waren meist hübsch hergerichtet.

Blick gen Norden über die Felder der Toskana

Um auf die Mauer zu gelangen, musste man Eintritt zahlen. Es lohnte sich aber aufgrund der anderen Perspektive.
Danach stand das Highlight des heutigen Tages und auch eines des ganzen Urlaubs an! 
Nämlich die Stadtbesichtigung von San Gimignano, das aufgrund seiner vielen hohen Türme auch das “Manhattan“ des italienischen Mittelalters genannt wurde. 
Entsprechend beliebt war es natürlich bei Touristen und recht groß auch der Andrang auf die Gott sei Dank zahlreichen relativ großen Parkplätze. 
Am südlichen Stadttor von San Gimignano

In den Gassen war bereits ordentlich was los.

Der Torre Grossa
Nach etwas Rumkurven fanden wir auch einen freien Stellplatz für 1,50 Euro die Stunde und maximal 6 Euro am Tag. 
Von dort waren es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Ortszentrum.
Knauserig durfte man als Besucher heute nicht sein, denn für den Aufstieg auf den, mit 54 Metern höchsten Turm der Stadt, den Torre Grossa, schlugen weitere neun Euro Eintritt pro Person zu Buche. Das war zwar echt happig, aber auch wert, da man von dort oben erst so richtig die Atmosphäre der Stadt erleben konnte, da man eine gute Sicht auf die diversen anderen Türme hatte, die wie Finger zwischen den Häusern in den Himmel emporwuchsen. 
Darüber hinaus waren im Eintrittspreis noch weitere Museen enthalten, in denen sich einige sehr schöne Gemälde und Fresken befanden. 
Vom 54 Metern hohen Torre Grossa hatte man ein unglaubliches 360 Grad Panorama auf San Gimignano und die Toskana.

Blick gen Osten auf den Torre Rognosa links und den Torre del Diavolo

Torre dei Becci links und Torre dei Cugnanesi rechts, dazwischen die lange Gasse durch die wir den Ort betreten hatten.

Die Doppeltürme Salvucci Maggiore erinnerten mich sogar irgendwie an das alte World Trade Center!
Mittags gönnten wir uns eine leckere Pizza auf die Hand bei RiccaPizza in unmittelbarer Nähe des Domplatz und verspeisten diese in Gesellschaft zahlreicher Touristen mit der gleichen Idee auf der Freitreppe des Doms. 
Nachdem wir unseren ausgedehnten Stadtrundgang beendet hatten ließen wir uns nocheinmal im Schatten der Sonnenschirme des Restaurants La Biscondola unterhalb des Torre Grossa nieder und kühlten uns mit einem eiskalten Caffe Shakerato ab, bevor wir dieser tollen Stadt schließlich etwas wehmütig "Arrivederci" sagten. 
Von der Festungsruine Rocca di Montestaffoli hatte man einen guten Blick auf die meisten Türme.

Auf dem Piazza delle Erbe

Die jahrhundertealten Türme waren mehr als beeindruckend!

Auf dem Piazza della Cisterna befand sich auch die berühmte Gelateria Dondoli - unverkennbar an der langen Warteschlange! :-)
Nachmittags waren die vormittags noch fast schon vor Touristen überquellende Gassen bereits wieder deutlich leerer. Daher könnt ihr euch überlegen, den Tag gegebenenfalls so zu planen, dass ihr San Gimignano eher nach dem Mittagessen besucht. Vom Licht her, beziehungsweise dem Stand der Sonne und des Schattenwurfs ist es meiner Ansicht nach auch egal, da ihr eure Fotos entweder eh meist von oben herab vom Turm oder in den von Häusern eingerahmten Gassen machen werdet.
Die Nachmittagssonne im Rücken machten wir uns auf den Rückweg, der uns entlang der berühmten Strada Castelli del Chianti von Radda über Lecchi bis nach Pianella führte.
Hier wuchs er, der weltberühmte Chianti!


Weingut an der Strada Castelli del Chianti

Die Landschaft war, wie überall in der Toskana, einfach traumhaft!
Die schönsten Panoramen hat man meiner Meinung nach rückblickend allerdings eher von den kleinen Nebenstraßen, die dann auch explizit als Weinstraße gekennzeichnet sind. Daher plant auf jeden Fall genügend Zeit ein, denn Abstecher lohnen sich auf jeden Fall! Zudem sollte man, anstatt zu rasen, lieber einen oder gar zwei Gänge runter schalten, um so möglichst viel von der sagenhaften Landschaft in sich aufsaugen zu können!
Christian

Montag, 9. Juli 2018

Ligurien und Toskana Tag 11: Rundfahrt durch die Crete

Wie könnte ein Tag besser starten, als mit einem Frühstück auf unserer Terrasse mit Blick auf die von der Morgensonne illuminierten Hügel der Toskana! 
Auch das Wetter sorgte für einen perfekten Morgen und so machten wir uns nach dem Essen und zwei für uns als Gäste kostenlosen Nespresso-Kaffees auf die Fahrt durch die so genannte Crete bei strahlend blauem Himmel, der uns auch schon in den letzten Tagen begleitete.
Ein weiterer Tag in der traumhaften Landschaft der Toskana
Blick auf Siena mit seinem markanten Rathausturm

Die mit ihren typischen kargen weißen Flächen durchsetzte Landschaft der Crete Senesi
Kaum hatten wir die größeren Straßen hinter uns gelassen, waren wir direkt wieder verzaubert von der Atmosphäre der sanft geschwungenen und pastellenen Hügel der toskanischen Landschaft. Oben thronte dann oft noch ein schönes altes Bauernhaus oder eine Villa, deren Zufahrt meist von den typisch schlanken Zypressen markiert wurde. Das alles zusammen wirkte fast wie hin drapiert, nur mit dem Zweck einem vorbeikommenden Maler als Vorlage für ein Gemälde zu dienen! 
Zu sehr ablenken, beziehungsweise zu ständigen Fotostopps verleiten lassen, durfte man sich allerdings nicht, wollte man zumindest einige der für den Tag angesetzten Ziele - respektive Ortschaften erreichen. Und dies war verdammt schwer, denn im Grunde hätten wir am liebsten quasi hinter jeder Kurve für einen Fotostopp angehalten, da sich immer wieder neue Panoramen auftaten!
Bei dem kleinen Castello di Leonina, das inzwischen ein Hotel beherbergte, konnten wir aber nicht widerstehen und mussten einfach einen kleinen Abstecher die Zypressen-gesäumte Auffahrt hinauf machen. Von dort oben hatte man nämlich, wie von uns vermutet, einen schönen Blick auf die typische mit weißen kargen Stellen, den so genannten Biancane, durchsetzte Landschaft der Crete Senesi.
Das Castello di Leonina

Blick zurück entlang der Auffahrt zum Castello - wie so oft in der Toskana von schlanken Zypressen flankiert.

Hier fand gerade eine Hochzeitsfeier statt, natürlich stilecht mit Fiat 500.

Die Landschaft mit ihren bunten Pastelltönen wirkte wie einer Malerpalette entsprungen.

Regelrecht hinter jeder Kurve bot sich ein neues tolles Panorama!
Am Ende und mit "etwas" Verspätung schafften wir es schließlich doch noch in das kleine Dorf Asciano, das vor allem durch seine noch sehr gut erhaltene Stadtmauer beeindruckte. 
Auf der Weiterfahrt legten wir etwas später einen kurzen Stopp am Kloster Abbazia Di Monte Oliveto Maggiore ein. Leider war dies geschlossen und besonders viel gab es entsprechend nicht zu entdecken.
In Asciano

Toller antiker Brunnen auf der pittoresken Piazza del Grano

Die Fahrt ging weiter durch die Landschaft der unzähligen Farben und Formen

Das Kloster Abbazia di Monte Oliveto Maggiore
Ganz anders dagegen bei unserem nächstem Ziel, dem Dorf Montalcino, das auf einem Hügel hoch über den Feldern der Toskana thronte. 
Unser Auto stellten wir für 1,60 Euro die Stunde auf einem Parkplatz am Stadtrand ab. 
Hätten wir gewusst, dass die Parkplatzsituation hier relativ entspannt war, wären wir eventuell auch bis hoch an das Kastell herangefahren, denn dort waren sogar noch ein paar der ebenfalls kostenpflichtigen Parkplätze frei. 
Der mit vier Euro recht teure Eintritt in die gut erhaltene Anlage lohnte jedoch, da man von den Mauern eine perfekte Rundumsicht auf die Toskana und über Montalcino genießen konnte. Auf eine kostenpflichtige Weinprobe im Restaurant des Kastells verzichteten wir lieber aufgrund der Hitze und der Tatsache, heute noch unser Auto in heilem Zustand bis zurück nach Siena bewegen zu müssen. 
Wir unternahmen stattdessen lieber noch einen Rundgang durch die hübsche kleine Altstadt, deckten uns im Supermarkt mit Proviant ein und picknickten etwas später auf einem Parkplatz mit Blick hinauf nach Montalcino. 
Montalcino

Das gut erhaltene Kastell aus dem 14. Jahrhundert

Wer den Eintritt von vier Euro nicht scheute, dem bot sich vom Hauptturm und der Mauer ein toller Blick auf das Dorf und die Landschaft der Toskana.
Auf der weiteren Fahrt machten wir wie viele andere Touristen auch einen Fotostopp an der Brücke über den Triboli. Dieser super Spot war leider mitten an einer Landstraße gelegen und der Mangel an Parkplätzen und entsprechend wild, teils halb auf der Straße abgestellten Autos sollte bald zu einem mittleren Verkehrschaos führen. Dies rief leider auch sogleich die Carabinieri auf den Plan, die direkt mal ein paar saftige Strafzettel verteilten. Wir hatten glücklicherweise einen der wenigen offiziellen Parkplätze ergattern können und blieben unbehelligt. 
Der Fotostopp an der Brücke über den Triboli lohnte sich, denn er bot einem solch fantastischen Ausblicke.

Wo das Getreide noch nicht geerntet war, glänzte es golden in der Nachmittagssonne.

Gemälde oder Foto? :-)
Weiter ging es in Richting Siena zunächst bis nach Pienza, bevor wir unsere heutige Tour mit der Besichtigung von Montepulciano beendeten. 
Vom Turm des Rathauses sollte man angeblich einen schönen Blick über Stadt haben, leider war dieser nur bis 18 Uhr geöffnet und wir schafften es nicht mehr. 
Dennoch machte uns der abendliche Spaziergang durch die Stadt viel Spaß, denn sie  glänzte mit ihren zahlreichen Palazzi, dem weitläufigen Platz am Rathaus, dem Dom, sowie der beeindruckenden großen Kuppelkirche Madonna di San Biagio im Tal unterhalb des Zentrums. Diese tolle Kulisse sorgte dafür, dass der Ort auch bereits in diversen Filmen einen Auftritt hatte - unter anderem im "Der englische Patient" oder auch wie Volterra in der Twilight-Saga.
Blick auf das Val d'Orcia von der Promenade auf der Via S. Caterina in Pienza

In der Altstadt von Pienza

Die Gassen waren auch hier wie so oft schmal und die Häuser hoch gebaut.

Der Dom von Pienza aus dem 16. Jahrhundert

Montepulciano

Der Piazza Grande mit Blick auf den Palazzo Pubblico aus dem 14. Jahrhundert

Der schöne mit florentinischen Löwen geschmückte Brunnen in einer Ecke des Piazza Grande

Der Dom von Montepulciano

Die unterhalb des Dorfes gelegene Kirche Madonna di San Biagio
Unsere Unterkunft bei Siena erreichten wir schließlich erst wieder, als die Sonne bereits am Horizont verschwunden war, aber das war egal, denn in der Toskana war definitiv der Weg das Ziel!
Christian
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