Wie auch auf der Hinfahrt wollten wir jedoch nicht den ganzen Rückweg von Saint-Armel nach Düsseldorf mit fast 1.000 Kilometern an einem Tag zurücklegen und so hatten wir Rouen als heutiges Etappenziel eingeplant.
Dies hatte den Vorteil, das wir auch noch Zeit für einen Ausflug hatten und so machten wir nach knapp zwei Stunden Fahrt Halt in Fougères, um die dortige große und recht gut erhaltenen Burg zu besichtigen.
Diese war einst Grenzburg von Frankreich und zählt zu den größten Burganlagen Europas.
Das ehemalige Westtor, das Porte d'Amboise der Burg von Fougeres. |
Das Haupttor der Burg |
Gleich vier hintereinander angeordnete Wasserräder bildeten ein regelrechtes Wasserkraftwerk. |
Interessant anzusehen waren auch die vier hintereinander angeordneten Wassermühlenräder, die sogar kostenlos von außerhalb der Burg durch eine kleine Pforte rechts kurz vor dem unteren Tor, dem Porte Notre Dame aus zu besichtigen waren.
Im Inneren der Burg lohnt sich es auf jeden Fall die einzelnen Wachtürme und die fünf Meter dicke Mauer zu besteigen, den von dort oben eröffnete sich einem eine perfekte Sicht auf die Burganlage und das umgebende Dorf.
In diversen Räumen der Burg konnte man zudem durch eine schön gestaltete Multimedia-Show am damaligen Burgleben teilhaben.
Blick von der westlichen Mauer hinab auf die gewaltige Burganlage |
Vom höchsten Wachturm im Nordwesten, der auch als Bergfried genutzt wurde, bot sich das beste Panorama. |
Angreifer hatten es bei solch massiven und hohen Mauern sicherlich extrem schwer! |
Im Inneren der Burg waren vom verfallenen Hauptgebäude, dem Palas leider nur noch Mauerreste übrig. |
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich Rouen und erkundeten nachdem wir im recht günstigen und zentral gelegenen Comfort Hotel Alba Rouen eingecheckt hatten noch die Altstadt.
Diese faszinierte uns vor allem dadurch, dass in den urigen mittelalterlichen Häusern überall moderne Geschäfte zu finden waren und sie somit lebendiger Teil des Stadtlebens war. Hervorzuheben ist natürlich auch die riesige Kathedrale, die durch ihre Größe und Schlichtheit beeindruckt und in der auch eine Heiligenfigur von Jeanne d'Arc zu finden ist. Zudem hätte ein Harald Glööckler seine Freude an dem herrlich pompösen großen goldenen Ziffernblatt des Uhrenturms gehabt!
Die beeindruckende Kathedrale von Rouen |
Schlichte Eleganz im Inneren der Kirche |
Das riesige goldene Ziffernblatt des Uhrenturms |
Die pittoresken Gebäude der Altstadt beherbergten fast alle auch irgendwelche Läden. |
Das elegante Hotel de Bourgtheroulde am Place de la Pucelle |
Der nächste Morgen begann leider mit Kopfschmerzen und übermüdet dank einer katastrophalen Nacht durch die Kombination von einem viel zu dickem Kissen, einer durchgelegenen und für mich mit zwei Metern Körperlänge mit 1,90 Meter zu kurzen Matratze.
Dazu kam dann noch die leider schlechte Schallisolierung des Zimmers, die wir dadurch bemerkten, dass wir regelmäßig bis fünf Uhr morgens vom Geschrei von durch unsere Straße in Richtung Bahnhof ziehenden Halb- und Vollbesoffenen aus dem Schlaf gerissen wurden.
Dafür war allerdings das Frühstücksbuffet überraschenderweise reichhaltig inklusive Wurst, Käse und Ei, was für Frankreich meist ja eher untypisch war.
Dies führte dazu, dass sich meine entsprechend miese Laune wieder etwas besserte.
Am Abend lockten unzählige Restaurants und Bars Einheimische wie Touristen an. |
Der Uhrenturm bei Nacht |
Heute zog es uns zum Abendessen mal nicht in eine Créperie wie diese hier, sondern in ein koreanisches Restaurants. |
Die wunderschön illuminierte Kathedrale von Rouen |
Es wurde teils sogar so heftig, dass das Fahren auf der Autobahn nur noch mit maximal 80 Stundenkilometern möglich war!
Dies schien jedoch diverse Möchtegern-Rennfahrer nicht zu beeindrucken und so passierten wir auf der Strecke mindestens drei Unfälle, bei denen die Fahrer ihre Vehikel offenbar teils nach Pirouetten aufgrund des Aquaplanings in den Graben oder die Leitplanke bugsiert hatten.
Ernsthaft Verletzte schien es glücklicherweise bei keinem der Unfällen gegeben zu haben und ich hoffe, dass es für diese Raser eine Lehre war, denn sie gefährdeten mit ihrem Verhalten auch alle anderen!
Unterwegs legten wir noch einen einstündigen Shopping-Stopp in einem kleinen Dorf im dortigen Intermarché Supermarkt ein, um uns mit Proviant sowie kulinarischen Souvenirs in Form von Cidre, Calvados und Keksen einzudecken.
Dies führte zusammen mit den schlechten Wetterbedingungen dazu, dass wir für die insgesamt circa 500 Kilometer inklusive Pausen gute sieben Stunden bis nach Düsseldorf benötigten.
Nach der langen Fahrt waren wir dann auch entsprechend müde aber dennoch glücklich wieder gesund zurück und in den eigenen vier Wänden zu sein.
Dazu kam die Vorfreude auf die ganzen tollen Bilder sowie die Videos der Küstenlandschaften. Zu diesem Zweck hatte ich mir kurz vorher nach langem Hin und Her noch eine kleine Dji Spark Drohne gekauft und kann rückblickend sagen, dass es sich definitiv gelohnt hatte!
Ich hoffe ihr hattet beim Lesen meiner Artikel und dem Betrachten der vielen Bilder genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben und eventuell konnte ich euch ja dafür begeistern, auch einmal selbst das Land von Asterix und Obelix zu bereisen. :-)
Christian