Sonntag, 26. Mai 2024

Norditalien Tag 12: Private Bootstour auf dem Comer See und Besichtigung von Nesso

Wir starteten in den Tag mit einer zweistündigen Bootstour auf dem Comer See. Hierzu hatten wir uns gestern ein führerscheinfreies Boot mit 40 PS bei Smanboats in unserem Ort Lezzeno für 10 Uhr reserviert. 
Unser führerscheinfreies Boot mit satten 40 PS!

Leider war uns Petrus heute nicht so wohlgesonnen und wir hofften, dass sich die Sonne noch etwas zeigen würde, denn noch war es ziemlich bewölkt. Gestern Nacht hatte es zudem recht stark geregnet und sogar gewittert und heute ab
 Mittag sollte das Wetter leider sogar noch schlechter werden. 
Aber egal, davon wollten wir uns jetzt nicht aufhalten lassen!
Also kalte Getränke und Snacks in die Tasche und ab zum kleinen Hafen, der glücklicherweise fast direkt unterhalb von unserer Ferienwohnung lag.
Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten legten wir sogar bereits fünf Minuten vor der Zeit ab. 
Wir folgten der Küste gen Norden und fuhren zunächst Bellagio an.
Die Villa Marchese

San Giovanni

Bellagio

Das mondäne Grand Hotel Villa Serbelloni in Bellagio

Der Vorteil mit unserem eigenen Boot war, dass wir an jeder schönen Stelle einfach langsam fahren oder gar anhalten konnten um in Ruhe Fotos zu machen. Dies geht natürlich nicht, wenn man wie wir gestern mit der Fähre übersetzt. 
Daher ist so eine Bootstour mit eigenem Boot auf jeden Fall empfehlenswert, solltet ihr die Investition nicht scheuen. Auch der 40 PS Motor brachte genügend Leistung, um alle Orte in zwei Stunden im mittleren Bereich des Sees anzufahren. Dazu hatte man natürlich auch noch ordentlich Spaß, etwa wenn man mal den Gashebel durchdrückte und so durch kleinere Wellen preschte. 
Glücklicherweise musste man vorher nicht zwingend schon einmal Boot gefahren sein, denn lenken und gas-geben war im Grunde selbsterklärend. Ansonsten gab es auch keine weiteren besonderen Regeln zu beachten, außer natürlich, dass man den anderen Booten oder Fähren nicht in die Quere kam. Auch sollte man es nicht übertreiben und bei Wellengang lieber etwas Gas wegnehmen - das alles lernte man aber bereits in wenigen Minuten. 
Die Villa Monastero mit ihrem riesigen Garten

Das Hotel Royal Victoria in Varenna samt eigenem kleinen Strand 

Die Altstadt von Varenna

Promenade von Menaggio

Mir würde so ein Häuschen schon absolut reichen! :-)

Nachdem wir Bellagio ausgiebig vom Wasser aus fotografiert hatten, fuhren wir weiter nach Varenna
Dort kam tatsächlich sogar etwas die Sonne raus nachdem wir vor einer kleinen Regenwolke zunächst geflüchtet waren. 
Von Varenna setzen wir schließlich über nach Menaggio und fuhren von dort die das Westufer entlang in Richtung Süden. 
Leider war es inzwischen komplett zugezogen und wir bekamen eine ordentliche Gratis-Dusche von oben ab, während wir in Richtung Villa Balbianello fuhren.
Dort angekommen allerdings meinte es Petrus wieder besser mit uns und es zeigte sich wieder die Sonne und setzte die Villa perfekt in Szene. Das schlechte Wetter hatte den Vorteil, dass wir an diesem Hotspot nun komplett alleine waren und keine Boote die Aussicht störten. Auch in der Villa war niemand unterwegs denn heute am Mittwoch war dort Ruhetag. 
Damit waren wir wieder mit dem Wetter versöhnt und hatten unsere Freude an dem Ausflug!
Ankunft an der Villa Balbianello

Vom Boot aus konnte man sehr gut die einsame Lage der Villa erkennen.

Ungehinderter Blick auf den Garten und die Villa

Neben mondänen Villen konnte man auch solche Kleinode entdecken.

Die für mich schönste Villa am See!

Zum Abschluss fuhren wir erneut auf der westlichen Seite des Sees entlang bis wir schließlich auf die Ostseite nach Lezzeno übersetzten und unser Boot um 12 Uhr zurückgaben. Der Preis betrug übrigens nun insgesamt recht stolze 165 €. Davon entfielen 100 € auf die Basismiete und nochmal ganze 65 € für den verbrauchten Sprit.
Da war wohl Kapitän Bleifuss am Ruder gewesen! :-)
Nach einer kurzen Mittagspause in unserer Unterkunft fuhren wir diesmal wieder auf vier Reifen ins circa 10 Fahrminuten entfernte Nesso.
Sehenswert dort war die relativ große Kirche Pietro e Paolo und auch die kleinen Gässchen die insbesondere vom Kirchplatz aus nach Norden und abwärts führten. Lohnenswert war hierbei der Abstieg zur kleinen Piazza Vecchia, die direkt am Seeufer lag und von der man einen schönen Blick auf die am Wasser gelegenen Hausfassaden hatte. Etwas nördlich davon befand sich der winzige Hafen mit einer Handvoll Booten.
Die Kirche Pietro e Paulo in Nesso

Was für ein wunderschönes Kirchenschiff!

Die pittoresken Gassen luden zum Erkunden ein.

Am Seeufer von Nesso

Der winzige Hafen

Ein absolutes Hightight folgte noch mit der “schrecklichen (ital. orido)“ Klamm, die Orido di Nesso und deren Wasserfall im oberen Teil des Ortes sowie die romantischen alten römischen Steinbrücke Ponte della Civera am Seeufer. Unter dieser mündete der Bach Nose in den Comer See in so einer romantischen Weise, das dieses Motiv sicherlich tausendfach auf Instagram zu finden ist. 
Wer eine Erfrischung vor dem steilen Aufstieg über die mehr als 200 Treppenstufen zurück zur Straße benötigt, kann sich entweder über breite Steintreppen ins Wasser begeben oder wagt den Sprung von der Brücke - Instagram-Likes garantiert! :-)
Die "Teufelsschlucht", die Orido di Nesso

Die zahlreichen Treppenstufen hinab zum Ufer, musste man natürlich auch wieder hinauf. :-)

An der schönen Uferzone angekommen.

Die Ponte de Civella

Die Brücke war perfekt geeignet für einen Sprung ins kalte Nass.

Hatte man vom Treppensteigen noch nicht genug, konnte man früher weitere ungefähr 100 Stufen hinauf steigen und dann einem kurzen Fußweg von fünf Minuten folgen, bis man das alte Kastell erreichte, das über dem Dorf thront. 
Dies war heute jedoch leider geschlossen und unsere Anstrengung umsonst, daher fragt am besten vorher im Dorf einen Einheimischen, ob sich der Weg lohnt.
Für uns ging es danach auf jeden Fall zurück in unsere Unterkunft und zu einem kühlen Blonden auf unserem Balkon mit Blick auf den Comer See.
Christian

Montag, 20. Mai 2024

Norditalien Tag 11: Zu Land und zu Wasser auf dem Comer See

"Eine Schifffahrt die ist schön" war heute das Tagesmotto! 
Denn wir kauften uns ein Tagesticket für den sogenannten Middle-Lake-Shuttle. Hiermit konnte man für 15 Euro pro Person diverse und beliebig viele Orte im zentralen Gebiet des Comer Sees anfahren. Auch war man an keine festen Uhrzeiten gebunden, sondern nahm einfach die zeitlich am besten passende Fähre. Probleme einen Platz zu bekommen hatten wir dabei nie.
In diese typisch italienische "Knutschkugel" würde ich mit meinen 2 Metern gar nicht reinpassen! :-)

Blick zurück vom Boot auf Bellagio

Vor dieser Bergwand wirkten Schiff und Häuser winzig.

Wir parkten wie gestern auf dem kostenlosen Parkplatz in der Nähe der Altstadt von Bellagio und stachen mit der Fähre um 09:30 Uhr nach Varenna in See.
Nach einer Fahrtzeit von circa 20 Minuten erwartete uns dort 
eine entspannte Atmosphäre, da aktuell auch noch recht wenig Touristen unterwegs waren. 
Irgendwie erinnerte mich Varenna dabei etwas an die pittoresken Dörfchen in Cinque Terre.
Ankunft in Varenna am wohl schmalsten Hotel des Tages! :-)

Der Ort strahlte Romantik pur aus!

In den engen Gassen von Varenna konnte man sich nur zu Fuß bewegen.

Unsere Besichtigung führte uns zunächst entlang des Greenway dei Patriarchi bis zur Villa de Monastero. Hier konnte man sich für 8 € Eintritt deren schöne Gartenanlage ansehen, wir kehrten jedoch wieder ins Dorfzentrum zurück, da wir heute noch viel vor hatten.
Im Ortskern schlenderten wir durch süße kleine Gassen, umgeben von teils dicken Mauern wodurch man sich fast wie im Inneren einer Burg fühlte.
Was für ein traumhafter Ort für ein Frühstück!

Am pittoresken Hafen und Promenade von Varenna.

Auf dem Piazza San Giorgio oberhalb des Hafens.

Im wehrhaften Varenna fühlte man sich fast wie im Inneren einer Burg.

Um 11: 15 Uhr kehrten wir zum wenige Gehminuten entfernten Hafen zurück und es ging weiter mit der nächsten Fähre nach Menaggio
Der Ort war deutlich größer und weitläufiger als Varenna und hatte einen ganz anderen und geschäftigeren Charakter. 
Ankunft in Menaggio

Am geschützten kleinen Hafen

Die schöne Promenade lud zum entspannten Flanieren ein.

Auf keinen Fall war Menaggio weniger interessant oder schön - vor allem rund um die Piazza Garibaldi mit ihren zahlreichen Cafés in denen man perfekt bei einem Cappuccino in der Sonne entspannen konnte. Oder man lies 
von der schattigen Promenade aus einfach den Blick auf den See schweifen. 
Sehenswert waren auch die Innenräume der Kirche Heilige Martha und insbesondere der der größeren Kirche Heiliger Stefan mit einem wunderschönen Kuppelbau über dem Altar.
Der Piazza Giuseppe Garibaldi befand sich direkt hinter der Promenade und eröffnete den Weg in die Gassen der Altstadt.

In der Via Calvi befanden sich zwei sehenswerte Kirchen und zahlreiche Läden.

Im Inneren der Kirche Heilige Martha

Über dem Altar der Kirche Heiliger Stefan befand sich ein kleiner Kuppelbau samt toller Fresken.

Ob hier wohl früher eine Julia auf ihren Romeo gewartet hatte? ;-)

Mittagessen mit tollem Panorama im Ristorante Tato

Zu Mittag speisten wir im Ristorante Tato etwas oberhalb des kleinen Hafens bei einer leckeren Pizza und dazu einem tollen Blick auf den See.
Um 14:10 Uhr nahmen wir die Personenfähre Nr. 807 und fuhren zunächst zurück nach Varenna und Bellagio. Von dort ging es schließlich weiter vorbei an der schönen weißen Villa Carlotta bis zum Ort Lenno
Unser Ziel war nicht etwa der ebenfalls sehenswerte kleine Ort, sondern die berühmte Villa Balbianello, die schon Drehort für Star Wars und James Bond war. 
Auf dem Weg nach Lenno passierten wir die mondäne Villa Carlotta...

...sowie das ebenfalls klassisch-schöne Grand Hotel Tremezzo.

Ja, der Comer See war eindeutig ein Bergsee!

Ankunft im kleinen Hafen von Lenno

Im Dino-Supermarkt kauften wir uns noch etwas zu trinken, denn die 
Villa erreichte man nur zu Fuß in circa 20 Minuten auf einer teils bergauf und bergab verlaufenden Privatstraße. 
Im verwunschenen Garten der Villa Balbianello

Sogar eine eigene kleine Kirche befand sich hier.

Nun fehlten nur noch Padme und Anakin! :-)

Dank zahlreicher verschlungener Wege konnte man regelrecht auf Entdeckungstour im Garten gehen.

Aber sowohl der etwas anstrengende Weg also auch der Eintritt, der 
mit 11 € für den Garten und 22 Euro für Garten und Villa entsprechend teuer war, wurden am Ende belohnt durch eine unglaublich schönen Gartenlandschaft - darin eingebettet die pittoreske Villa mit diversen tollen Ausblicken auf den See. 
Darunter befanden sich natürlich auch die bekannten Szenenbilder aus Star Wars. Ich verstand nun um so besser, warum Hollywood diesen fast schon magischen Ort ausgewählt hatte. 
Leider schloss die Anlage um 18 Uhr und so reichte die Zeit nur für die Besichtigung der Gärten. 
Wer wollte, konnte dank dieser kleinen Anlegestelle die Villa auch per Boot erreichen.

Die Touristen verteilten sich ganz gut auf dem Areal und so waren wir teils sogar wie hier für kurze Zeit komplett allein.

Die Gärtner der Anlage leisteten wahrhaft Großartiges!

Obwohl die Anlage gar nicht so groß war, boten sich immer wieder neue Perspektiven.

Einer der Hotspots sowohl für Insta-Girls und -Boys als auch Hochzeitspärchen.

Vor der Rückfahrt mit der Fähre um 18:20 Uhr vertrieben wir uns auf der Terrasse des direkt bei der Anlegestelle gelegenen Hotel Albergo Lenno die Zeit mit einem kühlen Blonden.
Dabei kam mir der Gedanke, dass irgendwie am Comer See trotz der vielen Touristen für mich alles noch eine Nummer entspannter wirkte als am Gardasee.
Für den nächsten Tag wollten wir aktiver und noch unabhängiger als heute sein und reservierten uns ein Boot ohne Führerschein per Telefon bei Smanboats direkt bei uns in Lezzeno. 
Die Miete sollte für zwei Stunden 100 Euro und circa 50 Euro für das Benzin betragen.
Christian
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