Mittwoch, 12. Juni 2024

Norditalien Tag 13: Como

Da es am Morgen leider noch regnete ließen wir uns Zeit mit dem Frühstück und brachen erst am Mittag mit dem Auto in das circa 40 Minuten entfernte Como auf, das dem See seinen Namen gab.
Nach nur wenigen Fahrminuten erlebten wir leider eine böse Überraschung, denn aufgrund des gestrigen Unwetters war die Straße an der Küste aufgrund eines massiven Erdrutsches ab Nesso gesperrt. 
So mussten wir nun einen Umweg über die Berge machen und benötigten für die Strecke dadurch ungefähr die doppelte Zeit. 
Dafür konnten wir immerhin einen kurzen Stopp am Pass La Colma einlegen, an dem sich neben einem kleinen Observatorium eine recht schöne Aussicht auf die umgebenden Berge bot und sich auch eine Bar mit Terrasse befindet. 
Observatorium auf dem Pass La Colma

Schönes Bergpanorama vom Aussichtspunkt

Diese nutzten wir allerdings nicht, denn wir wollten ja eigentlich schon in Como angekommen sein.
Dies erreichten wir dann auch nach circa eineinhalb Stunden und stellten unser Auto im Parkhaus Autosilo Communale für einen Euro die Stunde ab. Dies war angenehmerweise direkt in der Nähe der Altstadt gelegen, die noch teils von der alten Stadtmauer samt massiven Wehrtürmen umfasst war. 
Vor der Mauer fand heute am Donnerstag zudem noch ein Markt statt und so gab es direkt viel zu schauen.
Wir ließen uns durch die Gassen treiben, in denen sich zahlreiche Restaurants und Läden befanden bis wir den Piazza San Fedele erreichten.
Die gut erhaltene und wehrhafte Stadtmauer von Como

Im Inneren der Altstadt mit Blick zurück auf den Wehrturm der Stadtmauer

Ein erster der zahlreichen schönen Innenhöfe

Auf dem Piazza San Fedele mit der gleichnamigen Kirche

Dieser bot neben einer hübschen kleine Kirche und auch die Möglichkeit relativ günstig etwas zu essen.
Anders als in den kleineren touristischeren Orten rund um den See waren hier auch viele Einheimische unterwegs die jetzt zum Mittagszeit gerade die Restaurants bevölkerten. 
Von dort aus spazierten wir weiter bis zum beeindruckenden Dom von Como, der Kathedrale des Bistums Como. Aber auch viele der Stadthäuser rund um den Dom imponierten mit ihrer Architektur und oft schönen Balkonen samt verschnörkelter Eisengeländer. 
Die Front des Doms von Como

Die linke Seite der imposanten Kirche

Wir folgten der Via Caio Plinio Secondo vom Dom aus bis zum Seeufer.

Von der Piazza del Duomo waren es auch nur noch wenige Meter bis wir das Ufer des Comer Sees erreicht hatten. 
Ich empfehle euch auf jeden Fall die "Extra-Meile" in Kauf zu nehmen und im Hafen der langen Mole zu folgen bis zum Life-Electric-Monument für Alessandro Volta, dem Erfinder der Batterie. Denn von dort hat man quasi einen 360-Grad-Blick und kann sowohl auf den Comer See als auch auf die Stadt sowie den Berg mitsamt der Funiculare-Standseilbahn von Como nach Brunate schauen. 
Danach flanierten wir weiter entlang an der Seeuferpromenade bis zum kleinen Tempel der im 20sten Jahrhundert anlässlich des Hundertsten Todestages für Alessandro Volta errichtet worden ist. 
Blick auf den Comer See in Richtung Norden

Das Life-Electric-Monument inmitten des Sees

Der Volta-Tempel

Von hier aus spazierten wir zurück in die Altstadt, zunächst zum Piazza Alessandro Volta, dann zum Piazza del Duce. Ging man mit offenem Augen die Gassen entlang, konnte man einige Häuser mit sehr schönen großen Innenhöfen, teils mit imposanten Säulengängen, entdecken, die entweder begrünt oder auch als Parkplatz genutzt wurden.
Auf dem Piazza Alessandro Volta samt Statue zu seinen Ehren


Mondäne Stadthäuser und hübsche Läden prägten das Straßenbild von Como.

Hier beherbergte ein Innenhof ein kleines Bekleidungsgeschäft

Der Piazza Giuseppe Mazzini

Aufgrund von Platzmangel wurden manche schönen Innenhöfe als schnöder Parkplatz benutzt.

Wie viele Jahrhunderte diese Fassade wohl bereits auf dem "Buckel" hatte?

Zurück am Dom kehrten wir gegen 15:30 Uhr auf ein spätes Mittagessen 
in der Bar Ai Portici ein, da in diversen anderen Lokalen leider die Küche Nachmittags geschlossen war. Die bestellte Lasagne und ein Piadine Cortese waren mit 8,50 Euro und 6,50 Euro zwar recht günstig. Während jedoch das mit Grillgemüse, Parmesan, und Pesto gefüllte italienische Fladenbrot noch okay war, konnte die Pizza leider nicht überzeugen.
Aber egal, schließlich waren wir ja nicht primär zum Spachteln gekommen!
So machten wir nach dem Essen weiter mit einer Besichtigung der von innen noch imposanteren Kathedrale mit ihren zwei riesigen seitlichen Orgeln, alten Wandteppichen und einer wunderschönen Decke, bei deren Betrachtung einem automatisch der Mund offen stand! :-)
Im Inneren der Kathedrale von Como

Ich hatte noch nie solche riesigen und wunderschönen Wandteppiche gesehen!

Die imposante Orgel

Blickte man nach oben musste einem einfach der Mund offen stehen! :-)

Ein weiterer schöner Innenhof auf dem Rückweg zum Auto

Im Lake Café direkt mit Blick auf die Domfront ergatterten wir einen Platz in der ersten Reihe und gönnten uns einen Café Shakerato getrunken. So hatten wir ausreichend Muse dabei die Fassade mit ihren unzähligen Figuren zu bewundern, wofür man sich sonst eher nicht die Zeit nimmt, wenn man die Kirche passierte. Dafür zahlte man leider auch entsprechend für den Kaffee etwas mehr.
Nach diesem, trotz des Umweges, schönen Tages in Como machten wir uns auf dem gleichen Weg zurück nach Hause, da die Uferstraße immer noch gesperrt war. 
Blick vom Aussichtspunkt kurz vor Onno

Auch vom Ufer in Onno hatten man einen tolle Sicht auf das gegenüberliegende Mandello del Lario

Allerdings nahmen wir diesmal statt durch die Berge zu fahren die im Osten gelegene Küstenstraße und kamen in den Genuss eines tollen Fotospots in einer Ausbuchtung der Straße von Süden kommend und oberhalb kurz vor dem Dorf Onno sowie noch mal in Onno an dessen Uferpromenade.
Christian

Sonntag, 26. Mai 2024

Norditalien Tag 12: Private Bootstour auf dem Comer See und Besichtigung von Nesso

Wir starteten in den Tag mit einer zweistündigen Bootstour auf dem Comer See. Hierzu hatten wir uns gestern ein führerscheinfreies Boot mit 40 PS bei Smanboats in unserem Ort Lezzeno für 10 Uhr reserviert. 
Unser führerscheinfreies Boot mit satten 40 PS!

Leider war uns Petrus heute nicht so wohlgesonnen und wir hofften, dass sich die Sonne noch etwas zeigen würde, denn noch war es ziemlich bewölkt. Gestern Nacht hatte es zudem recht stark geregnet und sogar gewittert und heute ab
 Mittag sollte das Wetter leider sogar noch schlechter werden. 
Aber egal, davon wollten wir uns jetzt nicht aufhalten lassen!
Also kalte Getränke und Snacks in die Tasche und ab zum kleinen Hafen, der glücklicherweise fast direkt unterhalb von unserer Ferienwohnung lag.
Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten legten wir sogar bereits fünf Minuten vor der Zeit ab. 
Wir folgten der Küste gen Norden und fuhren zunächst Bellagio an.
Die Villa Marchese

San Giovanni

Bellagio

Das mondäne Grand Hotel Villa Serbelloni in Bellagio

Der Vorteil mit unserem eigenen Boot war, dass wir an jeder schönen Stelle einfach langsam fahren oder gar anhalten konnten um in Ruhe Fotos zu machen. Dies geht natürlich nicht, wenn man wie wir gestern mit der Fähre übersetzt. 
Daher ist so eine Bootstour mit eigenem Boot auf jeden Fall empfehlenswert, solltet ihr die Investition nicht scheuen. Auch der 40 PS Motor brachte genügend Leistung, um alle Orte in zwei Stunden im mittleren Bereich des Sees anzufahren. Dazu hatte man natürlich auch noch ordentlich Spaß, etwa wenn man mal den Gashebel durchdrückte und so durch kleinere Wellen preschte. 
Glücklicherweise musste man vorher nicht zwingend schon einmal Boot gefahren sein, denn lenken und gas-geben war im Grunde selbsterklärend. Ansonsten gab es auch keine weiteren besonderen Regeln zu beachten, außer natürlich, dass man den anderen Booten oder Fähren nicht in die Quere kam. Auch sollte man es nicht übertreiben und bei Wellengang lieber etwas Gas wegnehmen - das alles lernte man aber bereits in wenigen Minuten. 
Die Villa Monastero mit ihrem riesigen Garten

Das Hotel Royal Victoria in Varenna samt eigenem kleinen Strand 

Die Altstadt von Varenna

Promenade von Menaggio

Mir würde so ein Häuschen schon absolut reichen! :-)

Nachdem wir Bellagio ausgiebig vom Wasser aus fotografiert hatten, fuhren wir weiter nach Varenna
Dort kam tatsächlich sogar etwas die Sonne raus nachdem wir vor einer kleinen Regenwolke zunächst geflüchtet waren. 
Von Varenna setzen wir schließlich über nach Menaggio und fuhren von dort die das Westufer entlang in Richtung Süden. 
Leider war es inzwischen komplett zugezogen und wir bekamen eine ordentliche Gratis-Dusche von oben ab, während wir in Richtung Villa Balbianello fuhren.
Dort angekommen allerdings meinte es Petrus wieder besser mit uns und es zeigte sich wieder die Sonne und setzte die Villa perfekt in Szene. Das schlechte Wetter hatte den Vorteil, dass wir an diesem Hotspot nun komplett alleine waren und keine Boote die Aussicht störten. Auch in der Villa war niemand unterwegs denn heute am Mittwoch war dort Ruhetag. 
Damit waren wir wieder mit dem Wetter versöhnt und hatten unsere Freude an dem Ausflug!
Ankunft an der Villa Balbianello

Vom Boot aus konnte man sehr gut die einsame Lage der Villa erkennen.

Ungehinderter Blick auf den Garten und die Villa

Neben mondänen Villen konnte man auch solche Kleinode entdecken.

Die für mich schönste Villa am See!

Zum Abschluss fuhren wir erneut auf der westlichen Seite des Sees entlang bis wir schließlich auf die Ostseite nach Lezzeno übersetzten und unser Boot um 12 Uhr zurückgaben. Der Preis betrug übrigens nun insgesamt recht stolze 165 €. Davon entfielen 100 € auf die Basismiete und nochmal ganze 65 € für den verbrauchten Sprit.
Da war wohl Kapitän Bleifuss am Ruder gewesen! :-)
Nach einer kurzen Mittagspause in unserer Unterkunft fuhren wir diesmal wieder auf vier Reifen ins circa 10 Fahrminuten entfernte Nesso.
Sehenswert dort war die relativ große Kirche Pietro e Paolo und auch die kleinen Gässchen die insbesondere vom Kirchplatz aus nach Norden und abwärts führten. Lohnenswert war hierbei der Abstieg zur kleinen Piazza Vecchia, die direkt am Seeufer lag und von der man einen schönen Blick auf die am Wasser gelegenen Hausfassaden hatte. Etwas nördlich davon befand sich der winzige Hafen mit einer Handvoll Booten.
Die Kirche Pietro e Paulo in Nesso

Was für ein wunderschönes Kirchenschiff!

Die pittoresken Gassen luden zum Erkunden ein.

Am Seeufer von Nesso

Der winzige Hafen

Ein absolutes Hightight folgte noch mit der “schrecklichen (ital. orido)“ Klamm, die Orido di Nesso und deren Wasserfall im oberen Teil des Ortes sowie die romantischen alten römischen Steinbrücke Ponte della Civera am Seeufer. Unter dieser mündete der Bach Nose in den Comer See in so einer romantischen Weise, das dieses Motiv sicherlich tausendfach auf Instagram zu finden ist. 
Wer eine Erfrischung vor dem steilen Aufstieg über die mehr als 200 Treppenstufen zurück zur Straße benötigt, kann sich entweder über breite Steintreppen ins Wasser begeben oder wagt den Sprung von der Brücke - Instagram-Likes garantiert! :-)
Die "Teufelsschlucht", die Orido di Nesso

Die zahlreichen Treppenstufen hinab zum Ufer, musste man natürlich auch wieder hinauf. :-)

An der schönen Uferzone angekommen.

Die Ponte de Civella

Die Brücke war perfekt geeignet für einen Sprung ins kalte Nass.

Hatte man vom Treppensteigen noch nicht genug, konnte man früher weitere ungefähr 100 Stufen hinauf steigen und dann einem kurzen Fußweg von fünf Minuten folgen, bis man das alte Kastell erreichte, das über dem Dorf thront. 
Dies war heute jedoch leider geschlossen und unsere Anstrengung umsonst, daher fragt am besten vorher im Dorf einen Einheimischen, ob sich der Weg lohnt.
Für uns ging es danach auf jeden Fall zurück in unsere Unterkunft und zu einem kühlen Blonden auf unserem Balkon mit Blick auf den Comer See.
Christian
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