Sonntag, 5. März 2023

Madeira Tag 6: Die Levada do Rei und entlang der Nordküste

Heute sollte es ein wahrlich königlicher Tag werden, denn auf uns wartete die bekannte Wanderung auf der Levada do Rei in der Nähe des Ortes Sao Jorge.
Nach knapp 40 Minuten Anfahrt von unserem Übernachtungsort Gaula aus parkten wir direkt am Eingang zur Wanderung am kleinen Restaurant Quebradas. Hier konnte man man sich auch einen Kaffee oder Snacks holen oder wie wir nach der Wanderung einkehren. 
Mitten im Grün auf der Wanderung Levada do Rei

Wir begleiteten den Kanal, die Levada, bis zu ihrem Startpunkt.

Fast wie im Dschungel!

Die einer Königin oder Königs würdige Wanderung war entsprechend ohne große Mühe zu gehen und so ging es nach einer kurzen Steigung über eine Treppe zu Beginn eigentlich immer nur eben an der Levada entlang durch dichten Wald mit hohen Eukalyptusbäumen. 
Insgesamt 10,6 km galt es bis zum Anfang der Levada und auf gleichem Weg wieder zurück zum Startpunkt zurückzulegen wofür wir mit zahlreichen Fotostopps circa zweieinhalb bis drei Stunden benötigten. 
Im Vergleich zu den Orten und Wanderungen der letzten Tage war es hier sehr ruhig und so liefen wir fast die ganze Zeit alleine -  zumindest wenn man so wie wir gegen 10 Uhr morgens startet. Auf dem letzten Stück des Hinweges erwartete uns sogar eine Überraschung in Form einer Gratis-Dusche Dank eines kleinen Wasserfalls der sich über den Weg hinab ergoss.
Sogar einen kleinen Tunnel galt es zu passieren.

Hier kann man sehr gut erkennen, wie eng es teilweise war.

An dieser Stelle wartete eine Gratis-Wasserfall-Dusche auf jeden Wanderer.

Selbst ein Regenschirm konnte nicht all das Wasser abhalten!

Am Startpunkt der Levada angekommen. Hier wurde das Wasser des Ribeiro Bonito rechterhand in den Kanal geleitet.

Wir fühlten uns teils während der Wanderung und vor allem am Ende wo sich die Levada aus dem Bach Ribeiro Bonito speist, wie im tiefsten Dschungel! 
Auf dem Rückweg gegen Mittag wurde es dann doch etwas voller, war aber immer noch sehr angenehm zu gehen. 
Auf einmal jedoch wurde es immer lauter und an der nächsten Kurve befanden wir uns plötzlich inmitten eines circa 200 köpfigen Schulausflugs! Entsprechend froh waren wir, dass der Weg auf der Passage auf der uns diese menschliche Raupe passierte ziemlich breit war. 
Mittagspause mit Burger und Steak-Sandwich im Restaurant Quebradas

Nach der Wanderung kehrten wir im bereits erwähnten Restaurant am Start- beziehungsweise Endpunkt ein und setzten uns auf die Terrasse im schön angelegten Garten. Wir entschieden uns für einen Steak-Sandwich und einen Burger für circa 8 Euro, die beide recht lecker waren. 
Beim Essen wird man auch gut unterhalten von den diversen Tieren im Garten,  wie etwa einem Pfau, Koikarpfen oder einem weißen Hasen. 
Ab jetzt gönnten wir unseren Füßen wieder Entspannung und nutzten den restlichen Nachmittag für eine kleine Autofahrt entlang der Nordküste.
Das erste Ziel war der Aussichtspunkt Beira da Quinta an der ER-101 mit einem phänomenalen Blick auf die Steilküste. 
Weiter ging es bis zum Aussichtspunkt am Sportplatz in Arco de Sao Jorge, der zwar auch schön aber längst nicht so beeindruckend war. Habt ihr wenig Zeit im Gepäck, könnt ihr diesen auch auslassen. 
Wir passierten das schöne Tal bei Boaventura und erreichen schließlich unsere letzten Station des Tages, den dortigen wieder deutlich imposanteren Miradouro de Sao Christovao, an dem sich auch eine gleichnamige Bar und Restaurant mit sehr einladender Terrasse befindet. 
Wir hatten jedoch nicht mehr die Zeit, hier auch noch einzukehren und fuhren nach Sao Vicente und von dort über Schnellstraße VE-4 wieder bis zurück nach Gaula.
Was für ein Blick vom Miradouro Beira da Quinta!

Am Miradouro Arco de Sao Jorge

Blick in das schöne Tal von Boaventura

Am Miradouro de Sao Christovao

Die Terrasse des Restaurants Sao Christovao

Am späten Nachmittag relaxten wir auf unserer Terrasse mit Blick auf das Meer und genossen den Duft des Lavendels im Garten. Neben den Summen der Bienen erklang immer mal wieder das Muhen einer Kuh irgendwo am Hang über uns.
Dazu gönnten wir uns zunächst ein Eis und dann ein Bier und packten später noch Steaks auf den Grill. 
Das war die Definition eines tollen Urlaubstages!
Christian

Samstag, 18. Februar 2023

Madeira Tag 5: Autotour im Norden und der zentralen Hochebene der Insel

Nachdem wir gestern mehr oder weniger den ganzen Tag zu Fuß unterwegs gewesen waren, gönnten wir unseren Füßen heute etwas Entpannung. 
So war für heute eine ganztägige Autotour plant bei der es zunächst in den Norden von Madeira entlang der Küste gehen sollte bevor wir über die Hochebene Paul da Serra und durch die Berge wieder zurückkehren wollten
Diese Rundtour starteten wir vom Encumeada-Pass aus den wir nach einer kurzen Anfahrt von unserem Übernachtungsort Gaula in circa 30 Minuten erreicht hatten. Dabei fuhren wir zunächst über die V4, bevor sich diese gabelte und wir über die ER 228 zum Pass in zahlreichen Kurven hinaufschlängelten.
Bereits auf der Fahrt boten sich immer wieder schöne Aussichten und dank der zahlreichen Parkbuchten, teils sogar inklusive Picknicktischen, konnte man gut zum Sightseeing anhalten. 
Blick in die Berge von einem Aussichtspunkt an der Straße hinauf zum Encumeada-Pass

Blick zurück durch das Tal in Richtung Süden und Ribeira Brava

Auf der Aussichtsplattform am Encumeada-Pass

Der Ausblick am Pass selber mit seinem recht touristischen Souvenirshop war dann im Vergleich eher etwas enttäuschend.
So hielten wir uns nicht lange dort auf und folgten der Passstraße wieder hinab und in Richtung Nordküste. 
Auf diesem Streckenabschnitt gab es trotz ebenfalls schöner Landschaft leider gar keine Aussichtspunkte. 
Lohnenswert war dagegen unser nächster Zwischenstopp im pittoresken Zentrum von Sao Vicente. Das Auto konnten wir bequem auf dem nahegelegen großen und kostenlosen Parkplatz abstellen. Für die Besichtigung der kleinen Altstadt solltet ihr maximal eine halbe Stunde einplanen. Außer ihr entscheidet euch hier eine längere Pause einzulegen und beispielsweise einen Kaffee in einer der Bars wie etwa der Snack Bar Estoril mit Blick auf die Kirche zu trinken.
Altstadt von Sao Vicente

An der Kirche Matriz de Sao Vicente im Ortszentrum

Aussichtspunkt kurz vor Seixal mit Blick auf die ehemalige Küstenstraße, die jedoch nicht mehr befahrbar war.

Blick auf den Strand von Seixal

Neben diesem tollen Panorama bot der Strand sogar noch einen kleinen Wasserfall (rechts im Bild).

Im Clube Naval kehrten wir zum Mittagessen ein

Blick von einem kleinen Aussichtspunkt auf das künstliche Wasserbecken vor dem Clube Naval. Hier konnte man auch bei starker Brandung gut schwimmen.

Uns war es jedoch nicht nach Kaffee, sondern schon eher nach einem Mittagessen und so zog es uns direkt weiter entlang der Nordküste bis zum Traumstrand von Seixal. Dort in der Lounge Bar Clube Naval, deren Terrasse sich hinter dem Strand und an einem künstlichen Meerwasserbecken befindet, kehrten wir ein.
Wir waren überrascht, wie lecker und vor allem auch günstig es hier war! So gönnten wir uns ein Steak mit Pommes, Spiegelei und Salatbeilage für gerade einmal sieben Euro und dazu einen halben Liter Radler für drei Euro.
Gesättigt brachen wir am frühen Nachmittag wieder auf und erreichten nach einer kurzen Fahrt entlang der Küstenstraße ER 101 die bekannten Naturschwimmbecken von Porto Moniz
Wir hatten Glück und konnten unser Auto kostenlos in der Rua do Forte de Sao Joao Baptista für 30 Minuten parken. Von hier aus war es zu Fuß ein Katzensprung bis wir zunächst das für die Straße namensgebende alte Fort erreichten und von dort aus direkt die zahlreichen künstlich zwischen den Vulkanfelsen angelegten Schwimmbecken. Hier befindet sich auch ein Restaurant mit Terrasse in dem sich die Schwimmer stärken können. Uns war das Wetter heute jedoch etwas zu kühl, um ins kalte Nass zu springen. 
Porto Moniz

Blick zurück in Richtung Seixal und auf die Felsnadel von Ribeira da Janela

Im ehemaligen Fort von Porto Moniz befindet sich nun ein Aquarium.

Am kostenlosen Meerwasserschwimmbad von Porto Moniz

Blick auf das kostenpflichtige Schwimmbad etwas weiter im Nordwesten des Ortes

Von Porto Moniz aus schraubten wir uns auf der ER 110 über zahlreiche Serpentinen wieder hinauf in die Berge, bevor wir über die Hochebene Paul da Serra entlang sanfter Hügel und Kuhweiden fuhren. Dabei passierten wir auch den Parkplatz von Rabacal, von wo aus unsere gestrige Wanderung zu den 25 Quellen startete. 
Einen letzten längeren Stopp legten wir am Aussichtspunkt Bica de Cana ein. Zwar kann man den Aussichtspunkt nicht direkt anfahren, der kurze Fußweg von circa 10 Minuten vom Parkplatz an der Straße lohnt sich aber auf jeden Fall! Denn man wir mit einem fantastischen Panorama belohnt auf die drei höchsten Berggipfel, darunter den Pico Ruivo sowie einem Blick tief hinab ins Tal von Vargem und Sao Vicente. 
Nicht nur Autos nutzten die Straßen auf der Hochebene. :-)

So weit oben in der Inselmitte fühlte es sich fast wie fliegen an.

Auf der kaum befahrenen ER 110

Zahlreiche Windräder nutzten den teils recht starken Wind hier oben.

Blick vom Aussichtspunkt Bica de Cana hinab auf Vargem und Sao Vicente

Blick auf die höchsten Gipfel von Madeira

Eure Kamera solltet ihr aber noch nicht in den Kofferraum packen, denn hinter dem Miradouro Lombo do Mouro führt euch die Bergstraße entlang von Berghängen voll leuchtendem Ginster. Leider war die Sonne schon zu weit in den Westen gewandert, um hier alles noch besser in Szene setzen zu können. Daher könnt ihr überlegen, die Tour ab dem Encumeada-Pass entgegen dem Uhrzeigersinn zu starten und so erstmal von dort weiter hinauf in die Berge zu fahren. Denn dann sollte die Morgensonne voll auf dem Ginster stehen.
Für mich ist Madeira seit diesem Erlebnis übrigens die "gelbe Insel". :-)
Ginster soweit das Auge reichte!

Seit diesem Anblick ist Madeira für mich die "gelbe Insel"!

Am Encumeada Pass beendeten wir schließlich unsere Rundfahrt und es ging auf gleichem Weg wie heute Morgen zurück nach Gaula, das wir am frühen Abend erreichten. 
Christian

Sonntag, 12. Februar 2023

Madeira Tag 4: Levada-Wanderung bei Rabacal, der Nebelwald von Fanal und die Felsnadel bei Ribeira de Janela

Der heutige Tag sollte einer der an Impressionen reichsten dieses Urlaubes werden!
Denn zunächst einmal wollten wir eine Levada-Wanderung zu den 25 Quellen und dem Risco-Wasserfall bei Rabacal im nordwestlichen Inselinneren unternehmen. Danach würde es zu dem mystischen Nebelwald von Fanal gehen und schließlich an die Nordküste zur Felsnadel bei Ribeira de Janela.
Die Wanderung bei Rabacal war eine Kombination der Touren 56 und 57 im Rother Wanderführer, ihr könnt aber aufgrund der guten Beschilderung den Weg auch problemlos auf eigene Faust erwandern.
Vom Parkplatz aus ging es zunächst gemächlich auf einem asphaltiertem Wirtschaftsweg hinab.

In der Casa do Rabacal konnte man vor oder nach der Wanderung einkehren.

Eine alte Quelle fast wie aus dem Märchen!

Bereits wenige Meter hinter der Casa folgte man immer dem Wasserkanal, der so genannten Levada.

Teilweise konnte es etwas eng werden, denn die Wartungswege für die Levadas waren originär nicht als Wanderwege angelegt.

An wenigen Stellen ging es auch mal über Treppen hinauf oder bergab.

Überall grünte und blühte es!

Teils durchquerte man regelrechte "Baum-Tunnel".

An den 25 Quellen angekommen.

Überall an den Wänden entlang ergoss sich das Wasser in den Gumpen.

Vom recht großen aber morgens gegen 10 Uhr bereits fast vollen Parkplatz führte uns der Weg zunächst circa 20 Minuten hinab über eine asphaltierte Straße bis zur Hütte Casa do Rabacal. Dort kann man auch einkehren oder die Toiletten gegen Gebühr nutzen. 
Ab hier muss man eigentlich nur noch dem Wasserlauf, der Levada, bis zu den Quellen folgen. Ausgeschildert ist dieser als "Levada das 25 Fontes".
Der Weg mit insgesamt 350 Höhenmetern ist überwiegend eben und entspannt zu gehen, lediglich an einigen Stellen geht es teils über Treppen bergauf oder bergab. Teils kann es auch mal enger werden und aufgrund der vielen anderen Wanderer muss man ggf. etwas warten, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Ein kleines Stück des Wanderweges ist sogar als Einbahnstraße angelegt. Das sollte euch aber keinesfalls davon abhalten, diese Wanderung zu unternehmen, denn der Weg mit seiner dichten Vegetation, dem lauschigen Wasserlauf und auch dem beeindruckenden Risco-Wasserfall gilt nicht umsonst als eine der schönsten Wanderungen auf Madeira!
Ihr könnt übrigens entscheiden, ob ihr wie wir den Wasserfall auf dem Rückweg oder dem Hinweg besichtigt, denn er ist in beiden Richtungen gut als Abstecher zu erreichen.
Auf dem Rückweg machten wir einen absolut lohnenswerten Abstecher zum Risco-Wasserfall.

Der beeindruckende Doppelwasserfall war nach wenigen Minuten bereits in Sicht.

Auf den Steinbänken am Wasserfall legten wir wie viele andere eine Brotzeit-Pause ein...

...und wurden dabei sehr neugierig beobachtet! :-)

Blick auf den Wasserfall am Aussichtspunkt

Kurz vor dem Aussichtspunkt an einer Weggabelung hat man jedoch eine noch bessere und komplette Sicht auf beide Wasserfälle.

Zurück an der Casa nutzten wir den Bustransfer für drei Euro pro Person, um uns die Strecke zurück hinauf zum Parkplatz fahren lassen. Zum einen war dies nach der Wanderung eine willkommene Entspannung und zum anderen bot die Strecke, die wir ja bereits schon herab gewandert waren keine besonderen Ausblicke.
Insgesamt benötigten wir für die Wanderung circa dreieinhalb Stunden und legten knappe zehn Kilometer zurück. 
Wieder am Auto brachen wir auf zu einer Fahrt über die wunderschöne und mit tausenden Ginstersträuchern bewachsene Hochebene bis zum mystischen Nebelwald bei Fanal. 
Vom Parkplatz am Picknickplatz erreichten wir in weniger als fünf Minuten zu Fuß gleich den besten Spot mit zahlreichen der uralten Stinkloorberbäumen. Diese tauchten teils wie Gespenster aus dem Nebel aus und regten entsprechend die Fantasie an. An diesem im Vergleich zu heute morgen so ganz anderen Ort fühlten wir uns erneut wie in einem Märchenland und waren entsprechend sehr froh, dass heute das Wetter mitspielte. Denn nur bei entsprechend feuchter Wetterlage konnte man diese Stimmung genießen. 
Auf Madeira teilte man sich die Straße des Öfteren mit diesen Vierbeinern. :-)

Im märchenhaften Nebelwald von Fanal

Wessen Fantasie wurde bei dieser Stimmung nicht angeregt?!

Wirklich nur ein Baum im Nebel? :-)

Nach einer ausgiebigen Foto-Session, bei der mich fast noch eine Kuh attackierte, der ich wohl etwas zu nah gekommen war,  fuhren wir schließlich weiter zu unserem letzten Sightseeing-Stopp an der imposanten Felsnadel von Ribeira de Janela. Das Auto konnte man kostenlos auf einem der zahlreichen Parkplätze in der Nähe abstellen.
Von der schönen sonnigen Abendstimmung am Meer inspiriert, beschlossen wir heute hier auch Abendessen zu gehen. An der Promenade im Dorf Sao Vicente wurden wir mit dem Restaurante Caravela fündig und bestellten den für Madeira typischen Degenfisch als gegrillte Variante. Dieser war typisch portugiesisch kaum gewürzt, aber das war auch nicht nötig, denn das Grillaroma zusammen mit etwas Zitrone und dem festen Fleisch sorgten für einen leckeren frischen Geschmack. 
An der imposanten Nordküste von Madeira

Die markanten Felsnadeln von Ribeira de Janela

Unverkennbar auch hier der vulkanische Ursprung der Insel

An der Promenade von Sao Vicente kehrten wir zum Abendessen ein.

Von Sao Vicente aus benötigten wir nach dem Essen auf der gut ausgebauten Schnellstraße eine knappe Stunde für die Rückfahrt in unsere Unterkunft in Gaula.
Generell ist das Straßennetz auf Madeira gut bis sehr gut in Schuss und die unzähligen Tunnel, die hier in die Berge getragen worden sind, nötigen einem hohen Respekt vor dieser Ingenieursleistung ab! Durch diese gute Infrastruktur könnt ihr im Grunde fast jedes Ziel innerhalb von einer Stunde Fahrtzeit erreichen.
Christian
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