Freitag, 24. Juli 2020

Réunion und Mauritius Tag 4: Saint Leu, Le Souffleur und Fahrt nach Cilaos

Heute mussten wir leider schon wieder Adieu zu unserem liebgewonnenen Strandort L'Ermitage les Bains sagen.
Nach dem Frühstück beschlossen wir daher spontan an unserem Traumstrand noch einmal Schnorcheln zu gehen, denn das sonnige klare Wetter war einfach optimal dafür! 
Vormittags am tollen Strand von L'Ermitage les Bains
Diesmal hatte ich auch meine Gopro dabei und wir konnten tolle Aufnahmen der unzähligen Fische, die sich im aktuell bei Ebbe teils nur knietiefen Wasser tummelten. Nach dem Auschecken um elf Uhr kehrten wir erneut an den Strand zum Mittagessen zurück und um noch ein paar Aufnahmen mit der Drohne zu machen.
Aus der Vogelperspektive wirkten die Korallenbänke noch einmal ganz anders und deren Ausmaß war beeindruckend.
Schließlich brachen wir mit unserem Mietwagen auf gen Süden in Richtung unseres nächsten Übernachtungsortes Cilaos.
Zunächst führte uns der Weg entlang der Küsten und einen ersten Stopp legten wir im Dorf Saint Leu ein. Im Zentrum am Hafen boten die vielen authentischen alten Gebäuden einen interesanten Kontrast zu den interessanten modernen Graffiti, die an nahezu jeder zweiten Hauswand prangten und teils richtige Kunstwerke waren. 
Der Hafen von Saint Leu

Die schöne Kirche Notre Dame de la Salette

Bunte Ladenfront an der Hauptstraße

Saint Leu war wie ein Freiluftmuseum für Graffiti

Manche der Graffiti waren regelrechte Kunstwerke!

Natürlich wurde auch der berühmte Dodo künstlerisch verewigt.

Das war mal ein pittoreskes öffentliches WC! :-)

Das Rathaus von Saint Leu

Manche Graffiti hatten auch ernsthaftere Botschaften. 

Ein für Réunion und Mauritius typisch bunter Eiswagen.

Schöne Street-Art wechselte sich ab...

...mit humorvoller und auch etwas ekliger Kunst! :-)
Von Saint Leu aus fuhren wir weiter bis wir die kleine Saline von le Pointe du Sel. Diese war jedoch eher unspektakulär und wenn ihr weder noch nie eine Saline gesehen habt noch dort Salz kaufen wollt, müsst ihr dort nicht anhalten.
Anders dagegen am nächsten Spot, dem direkt am Meer gelegenen wasserspeienden Loch Le Souffleur. Hier sorgt eine Art vertikaler Kanal in dem porösen Lavagestein der Steilküste dafür, dass sobald eine Welle Wasser hineindrückt, eine teils meterhohe Wasserfontäne entsteht - ähnlich der eines Geysirs. Parken könnt ihr übrigens ganz bequem in einer Parkbucht direkt an der Landstraße und ihr erreicht das "Speiloch" nach wenigen Metern zu Fuß über das Lavagestein.
Die beeindruckende Wasserfontäne von Le Souffleur
Kurze Zeit später ließen wir die Küste hinter uns, denn nun ging es hinauf in die Berge.
Allein die Anfahrt durch die monströs große Schlucht bis hinauf in das Bergdorf Cilaos war schon ein Erlebnis und kleines Abenteuer. Denn dafür sorgten neben der imposanten Landschaft auch die circa 400 Kurven und diversen Engpässe der an für sich aber gut ausgebauten Straße!
Die Szenerie in der Schlucht und später im 1.200 Meter hoch gelegenen Cilaos hätte keinen stärkeren Kontrast zur sonnigen Küste darstellen können: Tief hängende Wolken, leichter Nieselregen und bereits einsetzende Dämmerung.
Am frühen Abend erreichten wir unsere Unterkunft, das mittelgroße und hübsche Hotel des Neiges, das neben einem großen Zimmer mit Terrasse auch ein Restaurant, zwei beheizte Aussenpools, sowie Sauna und Jacuzzi bot.
Beginn der Fahrt durch die tiefe Schlucht von Cilaos hinauf in das Bergdorf.

Immer wieder lohnte es sich für solche Ausblicke wie diesen anzuhalten.

Über 400 Kurven galt es bis zur Ankunft in Cilaos zu durchfahren.

Kurzer Fotostopp in Ilet Fougeres

Blick von unserer Terrasse auf den Innenbereich des Hotel des Neiges

Unser geräumiges und sehr sauberes Zimmer im Erdgeschoss
Das kulinarische Angebot nutzten wir kurze Zeit später auch sogleich und erfreuten uns am sehr leckeren Buffet für 19 Euro pro Person. Unser morgiges Frühstück war übrigens im Übernachtungspreis inkludiert.
Christian

Samstag, 18. Juli 2020

Réunion und Mauritius Tag 3: Le Maido und Piton des Orangers

"Nur der frühe Vogel fängt den Wurm!" 
Dies sollte unser heutige Tagesmotto sein, denn der Wecker klingelte uns heute bereits um sechs Uhr in der Frühe aus den Federn, damit wir rechtzeitig in den Bergen für die Wanderung von Le Maido bis zum Piton des Orangers sein würden. Diese findet ihr im Rother Wanderführer als Tour 10 beschrieben.
Der Aussichtspunkt Le Maido

Imposantes Panorama in den Kessel von Mafate
Den sprichwörtlichen Wurm mussten wir zwar nicht suchen und er würde auch nicht ganz unseren Geschmack treffen, aber zumindest mussten wir noch unser Frühstück und Proviant selbst zubereiten, bevor wir gegen acht Uhr mit gepacktem Wanderrucksack aufbrechen konnten.
Den Aussichtspunkt Le Maido erreichten wir nach einer circa einstündigen Anfahrt von L'Ermitage les Bains während der wir uns am Ende entlang unzähliger Kurven immer höher schraubten, bis wir den Wanderparkplatz erreichten.
Dieser lag etwas unterhalb des direkt am Kraterrand errichteten Aussichtspunktes, den wir nach wenigen Gehminuten erreichten.
Von dort eröffnete sich uns ein Panaroma, das einen regelrecht von den Wandersocken haute!
Denn von dort oben blickte man in den gesamten riesigen Kessel von Mafate!
So konnte man seine Augen ohne Unterbrechung entlang der hohen Berge und dann tief hinein in den Kessel wandern lassen, der von Schluchten und Hochplateaus durchzogen war und auf denen sich zahlreiche kleine Dörfer wie La Nouvelle oder Marla befanden.
Nach Marla würden wir später im Verlauf unseres Aufenthalts im Rahmen einer zweitägigen Tour noch selbst wandern.
Der Blick reichte bis hinab zur Küste und von hier oben startete auch unsere Wanderung.

Ein ganzer Hang voller leuchtend gelbem Ginster!

Blick entlang des westlichen Kraterrandes an dem uns auch der Weg entlang führen sollte.

Kreuz oberhalb eines Pfades der hinab in den Krater führte

Der Weg führte auch durch solche kleinen "Märchenwälder".

Blick zurück in Richtung Le Maido
Nachdem wir uns sattgesehen und auch ich meine Drohne einmal kreisen ließ, brachen wir schließlich auf zu unserer Wanderung.
Diese startet quasi direkt am Aussichtspunkt Le Maido und zunächst entlang eines Hanges und durch wunderschön in der Sonne gelb strahlenden Ginster. Etwas später ging es längere Zeit durch teils dichte verwunschene Wäldern mit von Flechten überwucherten Bäume. Dabei taten sich immer mal wieder kurze Abstecher an den Kraterrand auf, von wo man die unterschiedlichsten Perspektiven auf den Talkessel von Mafate und die Berge genießen konnte. Gegen Ende der Wanderung wechselte die Landschaft erneut und hatte fast den Charakter einer Prärie im mittleren Westen der USA!
Zu der tollen Atmosphäre trug auch das fast permanente Zwitschern unzähliger Singvögel bei, die hier in den Bergwäldern ihr Heim hatten. 
Der Weg, beziehungsweise Pfad war grundsätzlich gut zu gehen, teils jedoch recht steinig und steil. Hier erwiesen uns unsere Wanderstöcke gute Dienste - vor allem beim bergab laufen. 
Aufgrund vieler Fotostopps erreichten wir das Ziel, den Piton des Orangers nach knapp zwei Stunden. Dieser markierte auch den Wendepunkt, denn es ging auf gleichem Wege zurück.
Der Weg war sehr abwechslungsreich, denn immer wieder änderte sich Landschaft und Pflanzenwelt.

Einer der zahlreichen Ausblicke in den riesigen Kessel von Mafate.

Fast wie im Auenland! :-)

Gegen Ende des Hinweges durchquerten wir diese fast schon eine steppen-artige Landschaft.

Das Ziel und der Wendepunkt der Wanderung: Der Piton des Orangers.
Zunächst legten wir dort jedoch eine wohlverdiente Rast und Mittagspause ein und verspeisten unsere mitgebrachten Brötchen während wir unseren Blick hinab in die imposante Caldera schweifen ließen.
Nach einer guten Stunde Aufstieg erreichten wir schließlich wieder den Parkplatz von Le Maido und fuhren zurück bis l'Ermitage les Bains, wo wir am Nachmittag an unserem “Hausstrand“ die vom Wandern etwas müden Knochen wunderbar entspannten.
Diese Kombination aus hochalpinen Wanderungen und Badeurlaub an einem Tag war schon unglaublich und ist ein absolutes Prädikat von La Réunion!
Christian

Sonntag, 5. Juli 2020

Réunion und Mauritius Tag 2: Das Cap Noir und der Etang de Saint-Paul

Unser erster Morgen auf Réunion startete mit einem reichhaltigen Frühstück samt frisch gepresstem Saft, Wurst, Käse und Eier für 12 Euro pro Person im Hotel auf einer kleinen Terrasse im ersten Stock. Dies war offenbar auch bei anderen Einwohnern bekannt und so erhielten wir neugierigen Besuch zahlreicher Spatzen, die sich auch gern mal über das Essen hermachten, wenn man den Tisch unbeaufsichtigt zurückließ.
Neugierige gefiederte Besucher während unseres Frühstücks
Obwohl wir gestern Abend bereits um 19 Uhr ins Bett gegangen waren, wachten wir heute erst zur Morgenstunde wieder auf und hatten fast 12 Stunden geschlafen, da uns der lange Nachtflug dann wohl doch noch etwas in den Knochen gesteckt hatte.
Nach dem Frühstück packten wir unsere Wanderrucksäcke und Kameras und machten uns mit dem Auto auf den Weg zu unserem ersten Ziel, einer Rundwanderung am Cap Noir. 
Wie auf anderen Reisen hatten wir neben einem normalen Reiseführer auch wieder den Rother Wanderführer mit im Gepäck und ihr findet die Wanderung darin direkt als Tour 1 beschrieben.
Zudem könnt ihr auf der Rother Website alle Wege komfortabel als GPX-Tracks runterladen und dann bspw. mit der kostenlosen Navi-App Mapfactor Navigator anzeigen lassen. Dadurch wird ein Verlaufen quasi unmöglich! ;-)
Blick hinab in die tiefe Schlucht des Rivière des Galets

Der Weg wurde manchmal zu einem etwas abenteuerlich anmutenden Pfad, war aber gut zu meistern.

Fantastisches Panorama vom Aussichtspunkt Cap Noir auf den Kessel von Mafate
Nach ungefähr einer Stunde Anfahrt von L'Ermitage les Bains aus erreichten wir unser Ziel. Die wenigen Parkplätze dort waren bereits jetzt gegen zehn Uhr schon belegt, aber es fanden sich glücklicherweise noch weitere am Straßenrand entlang.
Der bis auf einige steilere Passagen, teils sogar über kleine Leitern, gut zu gehende Weg bot immer wieder tolle Ausblicke in die imposante Caldera.
Stark ausgeprägte Höhenangst sollte man aber nicht haben, denn neben dem schmalen Pfad  fiel es oft direkt steil ab, viele Bäume und Buschwerk ließen es aber dennoch nicht allzu schlimm erscheinen.
Immer wieder wanderte der Blick in Richtung der beeindruckenden Berge.

Der Weg bestand auch aus einigen kleineren Kletterpassagen über solche Leitern.

Blick auf den Roche Verre Bouteille links im Vordergrund

Der Weg zurück ab dem Roche Verre Bouteille führte entlang eines Bergkammes mit schönem Blick hinab bis zum Meer. 
Nach der durch unsere vielen Fotostopps auf über zwei Stunden ausgedehnten Wanderung fuhren wir zurück bis zum Ort Savannah und deckten uns im dortigen großen Jumbo Supermarkt mit Lebensmitteln ein.
Die Auswahl war europäisch und groß, aber die Preise deutlich teurer als auf dem Festland, da nahezu alles importiert werden musste.
Hier im Ort startete auch die schöne Tour des Roches, eine ungefähr acht Kilometer lange kleine Straße, die durch das schöne Sumpfgebiet des Etang de Saint-Paul und vorbei an der Ruine der alten Wassermühle von La Perrière und vielen ursprünglichen Häusern führte.
Im Vergleich zu den Bergen eine komplett andere Landschaft: Der Etang de Saint-Paul.

Die Ruine der alten Wassermühle von La Perrière

Die Straße der Tour des Roches war umrahmt von dichter Vegetation.

Friedvolle Idylle im Etang de Saint-Paul
Nachdem wir - zurück in der Unterkunft - unsere Vorräte verstaut hatten, genossen wir noch die warme Nachmittagssonne am Strand von L'Ermitage les Bains.
Auch zum Schnorcheln war das Licht geradezu perfekt!
In den Bergen dagegen hingen inzwischen die für Réunion so typischen dicken Wolken.
Dank der schützenden Korallenbank konnten wir sehr viele unterschiedliche Fische entdecken, die fast keine Scheu zeigten. 
Das Highlight des Tages sollte uns dann in Form eines Stachelroches begegen, den ich durch Zufall entdeckte, als ich mit meiner Dji Spark Drohne noch etwas über das Wasser flog, um eigentlich nur die schöne Küstenlinie abzufilmen.
Was ein an unterschiedlichen Eindrücken reicher erster Tag!
Sonnenuntergang am Strand von L'Ermitage les Bains
Diesen beendeten wir schließlich mit Bier und Chips am Stand mit Blick auf den traumhaften Sonnenuntergang, bevor wir uns ans Kochen in unserer gut ausgestatteten Küche machten.
Christian
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