Donnerstag, 27. Juni 2019

Montenegro Tag 11+12: Die Bucht von Kotor

Für heute stand eine Fahrt durch die Bucht von Kotor auf dem Programm, bei der wir es gemütlich angehen lassen wollten, um auch immer mal an sehenswerten Stellen oder Orten anzuhalten. Denn wir wollten die beeindruckende Mischung aus Meer, kleinen Dörfern und vor allem den massiven und steilen Bergwänden auf uns wirken lassen. 
Einen ersten Stopp legten wir bei Verige an der engsten Stelle des Fjords an, die gerade einmal 340 Meter breit ist und die die riesigen Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg nach Kotor passieren mussten. 
Wer etwas Zeit mitbringt, kann sich das Spektakel auch auf der Terrasse des dortigen Cafés Verige 65 bei einem Getränk oder einem Essen ansehen.
Am engsten Punkt der Bucht von Kotor wurden die Kapitäne der Kreuzfahrtschiffe besonders gefordert.

Die Bucht war hier gerade einmal 340 Meter breit.
Von hier aus fuhren wir an der Küstenstraße immer weiter bis zum Ort Herceg Novi.
Von den kostenpflichtigen Parkplätzen an den Durchgangsstraße, wo wir unser Auto abgestellt hatten erreichten wir nach wenigen Minuten die Festung Kanli-Kula, von der aus früher sicherlich perfekt die Einfahrt in den Fjord bewacht werden konnte. 
Heute fanden in dem großen Amphitheater mit seinem tollen Panorama über die Bucht dagegen eher Aktivitäten angenehmerer Art statt. Der Eintrittspreis betrug faire zwei Euro pro Person. 
Nach der Besichtigung schlenderten weiter bergab bis wir kurz darauf die hübsche kleine Altstadt erreichten.
Wir hielten uns immer weiter abwärts und Richtung Meer bis wir schließlich an der kleineren Forte Mare Festung angelangten. Hier mussten wir erneut zwei Euro Eintritt pro Person berappen, diesmal jedoch empfand ich den Preis im Nachhinein etwas übertrieben, da es bis auf den kleinen Hauptplatz der Festung kaum etwas zu besichtigen gab. 
Am Hafen machten wir kehrt und begaben uns auf den Rückweg, der in eine recht ordentlichen Treppenstufen-Kletterei mündete.
Daher wollten wir uns auf der Hälfte des Weges mit einem Eisbecher im Cafe Stari Grad an der Kirche belohnen. Leider war das Eis das bislang künstlichste und schlechte seit langem. So hatte ich eigentlich einen Cherry Cup, aber die garnierten Früchte waren Trauben und dazu gab es billiges Erdbeereis. Immerhin schmeckte die Sahne tatsächlich nach Sahne!
Die Festung Kanli-Kula in Herceg Novi

Was für eine imposante Bühne im Inneren der Festung!

Blick hinab auf die Altstadt von Herceg Novi

Der hübsche Bellavista Platz

Die kleinere Festung Forte Mare

Im Inneren der Festung. Statt eines Theaters schien es hier wohl ab und zu Kinovorführungen auf der fest installierten Leinwand zu geben.
Passend zu dem miesen Eis, zog dann auch erneut schlechtes Wetter auf unserer Rückfahrt durch den Fjord auf. 
Der Regen samt Gewitter wurde schließlich so heftig, dass man innerhalb weniger Minuten das gegenüberliegende Ufer nicht mehr sehen konnte und das Wasser zentimeterhoch auf der Straße stand! 
Daher zogen wir es vor, anzuhalten und diesen Platzregen abzuwettern, bis ein Weiterfahren ungefährlich war. Die Stimmung war allerdings vor allem unmittelbar vor dem Gewitter auch was ganz einzigartiges und interessant anzusehen.
Als es wieder etwas aufgeklart war, fuhren wir schließlich zurück in Richtung Kotor bis nach Perast
Irgendwie schien heute alles zwei Euro zu kosten - so auch die Parkgebühr hier, wobei das Abkassieren fast illegal wirkte, da es keinerlei Quittung oder Parkticket gab. 
Allerdings war dies auch schon bei unserem Besuch in Stari Bar vor wenigen Tagen die übliche Prozedur und so mussten wir uns zumindest keine Gedanken machen, abgeschleppt zu werden. 
Gewittersturm über der Bucht von Kotor

Das Dorf Perast
Vor dem erneut aufziehenden Regen, der uns heute leider zu verfolgen schien, flüchteten wir schnell ins Trockene der Pizzeria Palace Jelena überbrückten die Zwangspause mit gefüllten Plescavica. Hierbei handelte es sich im Grunde um eine riesige mit Käse und Schinken gefüllte Frikadelle auf Pommes. 
Genau mein Ding also! :-) 
Da das Wetter nicht wirklich besser wurde, machte es keinen Sinn eine Bootstour zu den beiden vorgelagerten Inseln zu unternehmen und wir beschlossen, morgen unser Glück erneut zu versuchen und wiederzukommen.
Zurück in Budva durfte ich das Auto erstmal wegen einer Baustelle in unserer Straße drei Kilometer weit weg in der Stadt parken. Ich holte es dann jedoch wieder, da laut unserer Gastgeberin es trotzdem in Ordnung war, bei uns zu parken und wir morgen auch wegkommen würden. 
Was für ein schöner ungeplanter Abendspaziergang das war! ;-p
Am nächsten Morgen kehrten wir als erstes zurück nach Perast, da wir heute von strahlendem Sonnenschein verwöhnt wurden. 
Unsere erste Aktion dort bestand darin, für fünf Euro pro Person ein Hin- und Rückfahrtticket zu erstehen und uns mit einem der diversen Taxiboote zu der vorgelagerten Kircheninsel Ostrvo hinüberschippern zu lassen.
Die andere ebenfalls hübsche Insel Sveti Dorde war für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich.
Nach einer kurzen Fahrt von fünf Minuten legten wir bereits an und konnten eine noch recht ruhige und entspannte Atmosphäre auf dem Inselchen genießen, da sie von noch nicht ganz so vielen Touristen bevölkert war. Diese trafen erst gegen späten Vormittag mit großen Ausflugsdampfern aus Kotor ein. 
Auch das Innere der kleinen Kirche war sehenswert mit ihren reich verzierten Innenräumen samt toller Bildern und Deckenfresken. Der Eintritt betrug gerade einmal einen Euro, man musste jedoch etwas warten, da zu Recht immer nur eine relativ kleine Gruppe Menschen hineingelassen wurde. 
Dieses Gebäude in Perast wirkte fast wie eine Bühnenfassade

Blick auf die Bucht von Kotor

Überfahrt zur Insel Ostrvo (rechterhand). Die linkerhand gelegene Insel Sveti Dorde durfte man leider nicht betreten.

Auf der Insel Ostrvo mit Blick auf die kleine Kirche

Dass die beiden davon mal nicht "Rücken" bekommen! :-)

Die Bauten der Insel wirkten fast wie ein Schiff geformt.

Im Inneren der Kirche

Blick auf die Bucht von Kotor
Zurück in Perast nutzten wir das fantastische Wetter direkt erst einmal für eine kleine Entspannungspause in der Pirate Beach Bar bei Eiscafe und Funk Music und ließen den Blick über das glitzernde Wasser des Fjordes schweifen.
Auf Weg zurück nach Kotor legten wir einen kurzen Stopp an der schönen Kirche St. Eustahija im Ort Dobrota ein, die mit einem reich verzierten und elegantem Kirchenschiff aufwartete.
Bei dem sonnigen Wetter heute zeigte sich uns Perast von seiner Schokoladenseite!

Auf der traumhaft direkt am Meer gelegenen Terrasse der Pirate Beach Bar.

Eine Einstellung, die man durchaus teilen kann! ;-)
Vor den Bergmassiven der Bucht wirkte selbst der Kreuzfahrtriese klein!

Die Kirche St. Eustahija in Dobrota

Der beeindruckend elegante Innenraum der Kirche. 
Wir stellten unser Auto kurz vor dem Zentrum von Kotor ab und erkundeten ein weiteres Mal dessen Altstadt, diesmal jedoch etwas ausführlicher als am ersten Tag unseres Urlaubs. Neben der alten Architektur und den verwinkelten Gassen, bot sich heute auch ein interessanter Kontrast der niedrigen Gebäude mit dem im Vergleich riesigen Kreuzfahrtschiff, das gerade im Hafen ankerte. 
Im Restaurant Jelovnik Cesare Old Town legten wir eine Mittagspause ein und genossen eine gute Pizza aus dem Steinofen. 
Gestärkt aber leider auch mit vollem Bauch ging es nun an den steilen Aufstieg auf die den Berg hinauf gebaute 4,5 Kilometer lange Stadtmauer.
Bereits von der ersten Zwischenstation, der kleinen Kirche Gospa od Zdravlja eröffnete sich uns ein tolles Panorama auf die Stadt und die Bucht. 
Dies wurde ab hier mit fast jedem Höhenmeter immer besser und gipfelte mit einem traumhaften Blick auf die gesamte Bucht von Kotor ganz oben von der ehemaligen Festung aus. 
Am Wassergraben der Stadtmauer der Altstadt von Kotor

Der Hauptplatz der Altstadt

Aufgang die Stadtmauern hinauf. Bereits von der kleinen Kirche Gospa od Zdravlja (rechts im Bild) hatten man einen guten Blick auf die Altstadt.

Die insgesamt 4,5 Kilometer lange Mauer schraubte sich immer höher entlang des Berghanges.

Dank der breiten Treppenstufen waren Auf- und Abstieg jedoch kein Problem.

Vom höchsten Punkt der Bergfestung eröffnete sich einem dieses phantastische Panorama auf Kotor und die Bucht.
Der Eintritt auf die Stadtmauer betrug acht Euro pro Person, aber spätnachmittags schien man verhandeln zu können und so ließ man uns ziemlich schnell auch für fünf Euro pro Person hinauf. Ursache dafür, war unsere eigentlich mehr im Scherz gemeinte Frage, ob es billiger würde, wenn wir nur den halben Weg bis zu Kirche schaffen würden.
Insgesamt legten wir circa 350 Höhenmeter zurück, aber dank recht flacher Stufen war Auf- sowie Abstieg gut zu meistern und wir benötigten mit diversen kleinen Foto-Pausen eine knappe Stunde für den Aufstieg. 
Nach 19 Uhr schien übrigens gar nicht mehr kassiert zu werden.
Das Panorama samt Sonnenuntergang oben auf der Festung war zudem ein perfekter Abschluss für den an Einrücken reichen Tag heute.
Christian

Montag, 10. Juni 2019

Montenegro Tag 10: Valdano, Stari Bar und Petrovac

Von Ulcinj aus fuhren wir nach Norden in Richtung der Stadt Bar
Einen ersten Abstecher machten wir zum schönen Kiesstrand von Valdano circa drei Kilometer nördlich von Ulcinj. 
Dorthin führte uns auf den letzten Kilometern eine kleine Nebenstraße durch eine riesige Olivenbaumplantage hindurch. Das frisch gepresste Öl konnte man direkt bei der Mühle etwas weiter nördlich an der Hauptstraße erstehen. 
Blick hinab auf die Bucht von Valdano

Die Zufahrtsstraße führte durch einen riesigen Hain mit uralten Olivenbäumen.

Der hübsche Kiesstrand von Valdano
Der Strand selbst war allerdings eher unspektakulär und da wir zum Schwimmen keine Lust hatten, machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Stari Bar, der inzwischen verfallenen Altstadt von Bar. 
Unser Auto stellten wir auf dem nicht zu verfehlenden großen bewachten Parkplatz für einen Euro Gebühr ab. 
Von dort führte ein kurzer Weg hinauf zur Ruinenstadt vorbei an unzähligen Restaurants und Souvenirshops. Sehenswert war neben der Altstadt auch die kleine Moschee noch vor dem Tor linkerhand auf der anderen Straßenseite. 
Blick auf die Ruinenstadt Stari Bar

Der Weg vom Parkplatz führte vorbei an zahlreichen Souvenirläden und Restaurants.

Die hübsche kleine Moschee gegenüber des Haupttors von Stari Bar

Die massiven Mauern der alten Stadt glichen einer Festung.

Das Torhaus
Der Eintritt für Stari Bar betrug faire zwei Euro pro Person und lohnte sich! 
Denn man wandelte zwischen zahlreichen interessante Ruinen umher, die teils restauriert und sogar begehbar waren, wie etwa das Hammam oder die Basilica
Eine tolle Aussicht auf die Berge, das Aquädukt, sowie die Stadt hatte man übrigens von den Mauern der Zitadelle
Auditorium unmittelbar hinter dem Eingang

Kleine Kapelle mit Pulverturm und Zitadelle dahinter

Die von zahlreichen Blumen und Pflanzen überwucherten Ruinen hatten ihren ganz eigenen Charme!

Man konnte sich mit etwas Phantasie ganz gut vorstellen, wie es hier früher einmal ausgesehen haben musste.

Diese beiden Türflügel schützten ein uraltes Wandgemälde

Blick von der Zitadelle hinauf auf die umgebenden Berge

Der Innenhof der Festung

Das in Teilen noch gut erhaltene Aquädukt

Diese schönen und noch gut zu erkennenden Ornamente befanden sich auf dem Hauptplatz.
Der aufziehenden Mittagshitze entflohen wir, indem wir nachdem wir die Ruinenstadt wieder verlassen hatten, einen schattigen Sitzplatz in einen der diversen Restaurants unterhalb des Stadttores suchten. 
In der Konoba Bedem, die mit ihrem eigenwilligen Stil fast etwas wie die Villa Kunterbunt wirkte, wurden wir fündig. 
Neben den sehr netten Betreibern erfreuten wir uns an selbstgemachtem Granatapfelsaft und leckeren Kebabspießen sowie einem serbischen Salat für uns beide. 
Zurück im Auto ging es zurück in Richtung Küste und weiter bis zum Dorf Petrovac. 
Dessen schöner Strand mit seinem kristallklarem Wasser war ganz nach unserem Geschmack und hier wären wir gern baden gegangen, hätte uns nun nicht die Zeit im Nacken gesessen! 
So begnügten wir uns mit einem Spaziergang entlang der Promenade und zu den interessanten Felsformationen hinter dem kleinen Fort rechterhand. 
Leckeres Mittagessen in der Konoba Bedem

Kristallklares Wasser am Strand von Petrovac

Blick vom Turm der kleinen Hafenfestung

Interessante Gesteinsformationen linkerhand der Festung

Die Kapelle Sveti Nedelja befindet sich auf dieser winzigen Insel, einen guten Kilometer vor Petrovac im Meer.
Von Petrovac aus fuhren wir schließlich bis zu unserem heutigen Endziel und unserer Ferienwohnung in Budva
Wie bereits in allen anderen Unterkünften erwartete uns auch hier wieder eine sehr nette Gastgeberin, die jedoch leider kaum Englisch sprach. Aber irgendwie konnten wir uns dann doch ganz gut durch Unterstützung von Händen und Füßen verständigen. Dabei fanden wir heraus, dass die Dame als Musiklehrerin in der Schule in der Nähe unterrichtete. 
Es war hier zwar nicht ganz so luxuriös wie in Kolasin, die Größe der Wohnung machte das jedoch wett und von unserem Balkon hatten wir einen schönen  Blick auf die Bucht und den Kirchenturm der Altstadt. 
Selbige war, wie auch der Strand, gerade einmal knappe fünf Minuten zu Fuß entfernt. Darüber hinaus durften wir kostenlos einen Parkplatz direkt vor der Unterkunft nutzen, was bei der knappen Parkplatzsituation in dieser Gegend von Budva von nicht zu unterschätzenden Wert war! 
Blick vom Balkon unseres Appartements in Budva. Altstadt und Strand waren in fünf Minuten zu Fuß zu erreichen.
Im um die Ecke gelegenen hochwertigen und entsprechend auch höherpreisigem Voli Supermarkt deckten wir uns am Abend noch mit allem Notwendigen für die nächsten Tage ein. 
An der Stelle muss ich auch noch einmal den tollen Service und unsere liebenswerte Gastgeberin hervorheben, denn so hatte sie am nächsten Tag sogar unser Geschirr gespült und die Betten gemacht! Unsere Handtücher wurden wie in einem guten Hotel bereits nach dem zweiten Tag gewechselt. 
Alles war hier sehr familiär und entsprechend wohl fühlten wir uns. Dazu kam die bereits erwähnte super zentrale Lage wenige Gehminuten oberhalb der belebten und schönen Altstadt sowie des beliebten Mogren Strandes, den wir auch noch in den nächsten Tagen besuchen wollten.
Christian
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