Donnerstag, 22. November 2018

Azoren Tag 3: Auf Traumpfaden entlang der Küste von Flores

Für heute stand die wohl bekannteste und angeblich schönste Streckenwanderung der Azoren vom Leuchtturm bei Ponta Delgada bis nach Faja Grande im Westen der Insel, die PR1Flo an. Gleich vorweg: Ja, alles stimmt, diese Wanderung haut einen einfach von den Socken und zählt für mich sogar zu den schönsten Wanderungen aller unserer Reisen überhaupt!
In Faja Grande stellten wir zunächst unser Auto auf dem Parkplatz am Supermarkt ab, um per Taxi zum Startpunkt zu fahren. Das Unterfangen stellte sich jedoch als gar nicht so einfach heraus, da es keine Taxis vor Ort gab. Am Ende landeten wir dann im Taxi von Silvio Medina (Tel: 00351918804210) aus Santa Cruz, der englisch spricht, sehr nett und im Grunde ein Fremdenführer ist, da er einem ganz viele Tipps zu Ausflügen oder Restaurants während der Fahrt mitgibt. Die Kosten betrugen 35 Euro von Faja Grande bis zum Leuchtturm bei Ponta Delgada.
Faja Grande selbst war ein hübsches kleines Dorf, das wegen eines Festes zudem mit Girlanden geschmückt war. 
Die hübschen Gassen von Faja Grande

Der Leuchtturm von Ponta de Albarnaz markierte den Startpunkt der Streckenwanderung. Im Hintergrund die Insel Corvo.

Ein kurzer Abstecher rechterhand vom Weg führte zu diesem traumhaften Aussichtspunkt mit Blick auf die Ilhéu Maria Vaz.
Am Leuchtturm Farol de Albarnaz angekommen genossen wir zunächst etwas die schöne Aussicht, die einen bei klarem Wetter wie heute bis zur kleinen Kraterinsel Corvo blicken lies. Wenige Minuten nach Beginn der Wanderung eröffnete sich uns bereits ein erneutes tolles Panorama auf die Steilküste von einem Aussichtspunkt rechterhand des Hauptweges mit Blick auf das Inselchen Ilhéu Maria Vaz
Daraufhin marschierten wir zunächst weiter bergauf entlang der typischen von alten Steinmauern eingerahmten Wiesen mit grasenden Kühen. Während der gesamten Strecke begegneten uns nahezu keine anderen Wanderer und so hatten wir diese traumhafte Landschaft fast ganz für uns allein. So führte uns der Weg entlang idyllischer schmaler Hohlwege und vorbei an plätschernden Bächlein, die von blau und rosa blühenden Hortensien umrankt waren. 
Yep...auch heute wurden wir wieder von zahlreichen vierbeinigen Inselwohnern neugierig beäugt.

Die Azoren hatten eine teils verblüffende Ähnlichkeit mit Neuseeland!

Zunächst ging es entlang dieses schönen Tals auf einer kleinen Straße bergauf.

Dank des tollen Wetters lohnte sich immer wieder ein Blick unter anderem auf die kleinere Insel Corvo am Horizont.

Nach dem ersten Stück auf der Straße führte der Weg bald ausschließlich durch die Natur. 

Nach dem Anstieg ging es über dieses schöne Weideland. 
Am Bachlauf des Canyon Mouco legten wir schließlich auf einer kleinen Grasfläche ein kurzes Picknick ein und atmeten dabei den Duft der Blumen um uns herum. Unterhalten wurden wir während wir wanderten oft vom Zwitschern der Vögel aus den Bäumen und Büschen entlang des Weges. Kamen wir einem Bach näher, hörten wir auch meist das Platschen der Frösche, die sich vor der unbekannten Störung in Sicherheit brachten.
Kurz vor dem Ziel bot sich uns eine tolle Aussicht auf die Faja Grande, die jedoch auch einen ziemlich steilen Abstieg nach sich zog. Trittsicherheit und keine Angst vor großen Höhen sind daher bei diesem letzten Teilstück von Vorteil. Bei oder nach Regen solltet ihr dort lieber gar nicht weitergehen! 
Am idyllischen oberen Ende des Mouco Canyons legten wir eine Rast ein.

Überall um uns herum blühte es! Natürlich waren unter den Pflanzen auch unzählige Hortensien und wilder Ingwer.

Tolle Weitsicht zurück entlang der Küste mit Blick auf die Ilhéu Maria Vaz, den Leuchtturm von Albarnaz sowie die Insel Corvo.

Diesen "Urwald" und den größten Teil des Weges hatten wir fast nur für uns allein, denn uns begegneten gerade einmal eine Handvoll anderer Wanderer.

Manchmal wie hier kaschierten die Pflanzen dankenswerterweise, wie tief hinab es neben dem Weg eigentlich ging! :-)

Unser Ziel, das Dorf Faja Grande war bereits in Sicht.
Das Dorf und seine Äcker verteilte sich über die typisch flache Faja deren Boden und Klima besonders fruchtbar waren.
Grundsätzlich war es aber gut machbar und große Teile des Weges gingen zudem durch dichten Lorbeerwald hinab, wodurch man die Höhe gar nicht mehr wahrnahm. 
Ansonsten ist der größte Teil der Wanderung auch für ungeübte Wanderer sehr gut und ohne große Anstrengung zu laufen. Kurz vor der Ankunft staunten wir noch einmal über die unzähligen riesigen und teils über hundert Meter hohen Wasserfälle, die sich von den Steilhängen ergossen. Zum imposanten Wasserfall Poco do Bacalhau konnten wir dank des gut ausgebauten kurzen Weges von 280 Metern am Ende der Tour auch trotz der müden Beine noch einen lohnenswerten Abstecher machen.
Von nun an ging es steil bergab mit uns! ;-)

Der Abstieg führte auch durch einen kleinen verwunschenen Lorbeerwald.

Das letzte Stück des Weges verlief wieder nahezu ebenerdig und zunächst zum kleinen Weiler Ponta da Faja.

Der Weiler bestand lediglich aus einer Handvoll Häusern samt einer strahlend weißen Kirche.

Die Kirche Igreja de Nossa Senhora do Carmo

Der Weiler lag direkt unterhalb einer von zahlreichen Wasserfällen durchzogenen beeindruckenden Steilwand.

Auch hier wurden wir bereits erwartet! :-)

Wer sich so in Pose schmiss, musste natürlich mit einem Foto belohnt werden!

Der imposante Wasserfall Poco do Bacalhau
Nach knappen 10 Minuten Spaziergang durch den Ort von Faja Grande erreichten wir schließlich unser Auto und machten uns müde aber glücklich auf die Heimfahrt nach Lajes.
Christian

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