Sonntag, 3. März 2019

Montenegro Tag 1: Ankunft, Reiseroute, Kotor und die Berge

Obwohl heute der 13. des Monats war, startete unser Flug fast pünktlich um sieben Uhr morgens von Düsseldorf mit Eurowings nach Tivat in Montenegro. 
Eine gute Voraussetzung also für einen entspannten Start in den Urlaub und es konnte eh nur besser als daheim werden, da wir gerade vor einer aufziehenden Schlechtwetterfront mit Gewitter flohen!
Wahnsinns-Panorama auf die Alpen während unseres Flugs nach Montenegro!
Wir freuten uns auf eine zweiwöchige Rundreise mit dem Mietwagen durch das kleine von Kroatien, Bosnien, Serbien und Albanien umringte Land, dessen Landschaft so überraschend vielfältig war und nahezu alles bot: Von warmen klaren Wasser und schönen Stränden an der Adriaküste, über riesige Seen und saftig grüne Wiesenlandschaften bis zu tiefen Schluchten und über 2.000 Meter hohen Bergen. Dazu wartete es noch mit einer jahrhundertealten Kultur und imposanter Architektur sowie dem einzigen Fjord Südeuropas auf!
Alle Stationen der Rundreise durch Montenegro findet ihr wie immer auf Google Maps.
Der Flug verlief ruhig bei bestem Wetter und einer tollen Sicht auf die Alpen sowie die kroatischen Inseln und Dubrovnik das wir fast direkt überflogen kurz vor unserer Ankunft, keine zwei Stunden später auf dem kleinen Flughafen von Tivat.
Unsere dann noch etwas besser werdende Stimmung, als wir einen fast fabrikneuen Dacia Sandero Stepway samt Navi von AVIS entgegennahmen, wurde nur etwas getrübt, als einer der Mitarbeiter meinte, wir sollten ja nur jeden jetzigen Kratzer fotografieren, da die Firma aufgrund des Umsatzdrucks versuchte, wohl Geld mit jedem weiteren Kratzer zu machen - selbst wenn er nicht von uns war. Eventuell war es aber auch nur eine Masche der Mitarbeiter, um ein nettes Trinkgeld bei der Abgabe herauszuschlagen, denn ich konnte mir so etwas eigentlich nicht bei einem weltweit agierenden Unternehmen vorstellen.
Dass wir in Bezug auf neue Kratzer zwei Wochen später bei der Rückgabe selbst die Kollegen des Verleihers beeindrucken würden, konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. 
Warum genau, werdet ihr herausfinden, wenn ihr meine kommenden Posts fleißig lest. ;-)
Eigentlich wollten wir uns direkt auf den Weg nach Zabljak machen, das sich circa 160 Kilometer im bergigen Norden des Landes befand. 
Eine Straßensperrung aufgrund eines Triathlons in Kotor sorgte jedoch für einen ersten außerplanmäßigen Stopp, den wir sogleich für eine Besichtigung der wunderschönen Altstadt nutzten, dessen Bucht beziehungsweise Fjord, sogar UNESCO Weltkulturerbe ist.
Innerhalb der noch komplett erhaltenen dicken Stadtmauern atmete man Geschichte mit jedem Meter, die man sich zwischen den alten Häusern in den schmalen Gassen bewegte.
Wir starteten unseren Rundgang durch die Altstadt am Südtor und der Bastion Gurdic.

Wie dick und wehrhaft die Stadtmauern waren, konnte man sehr gut erkennen, sobald man sich innerhalb der Mauern befand.

Also Humor hatten sie hier schon mal! :-)

Die seitlichen Gassen in Richtung Berg waren noch schmaler als die normalen.

Auf der hübschen kleinen Pjaca od Salate

Der hintere Teil der Sankt-Tryphon-Kathedrale

Wunderschöne Tür im Seitenschiff der Kathedrale
Auf dem Pjaca Svetog Tripona mit Blick auf die Kathedrale. In der Pizzeria aßen wir später noch zu Mittag.

Die Mauer selbst war auch eine Sehenswürdigkeit, denn sie zog sich auf einer Länge von insgesamt 4,5 Kilometern sogar die steile Felswand hinauf, da sie grundsätzlich eher Eindringlinge von der Land- als der Meeresseite fernhalten sollte. 
Wir mussten uns öfter mal ermahnen auf die Uhr zu sehen, denn eigentlich wollten wir ja heute eher Strecke mit dem Auto machen, aber die unzähligen verwinkelten Gässchen ihren vielen kleinen Restaurants und Souvenirläden machten es einem sehr leicht, die Zeit zu vergessen. 
Stieg man die frei zugänglichen Teile der Mauer hinauf und blickte über die Dächer der Altstadt, beeindruckte auch der Kontrast der wuchtigen Berge auf der einen und dem blau glitzerndem Meer auf der anderen Seite. Da es sich mit leerem Magen aber schlecht Auto fuhr, entschieden wir uns, das schöne Ambiente der Altstadt noch für ein Mittagessen zu nutzen und ließen uns in der Pizzeria Sara auf der Pjaca Svetog Tripuna nieder.
Die Pizza war vom Geschmack ordentlich und die Preise mit sieben bis zehn Euro für eine Pizza gefühlt geringfügig günstiger als in den anderen Restaurants. 
Während Montenegro im Allgemeinen noch als von den Preisen durchaus attraktives Urlaubsziel bezeichnet werden kann, gilt dies jedoch nicht für Touristenhochburgen wie Kotor oder Budva, wo eher "Düsseldorfer Preise" vorherrschen. 
Ohne Menschen - was selten war - wirkte Kotor fast wie ein Freilichtmuseum!

Da wenig Platz war, baute man teils auch in die Höhe.

Schöner Platz am Nordtor von Kotor mit Blick auf die Kirche des ehemaligen Priesterseminars.

Von der Brücke des Nordtores aus konnte man auch gut die sich den Berg hinauf windende Stadtmauer erkennen.

Die vielen hübschen Souvenirläden verführten sicherlich auch die nur kurz anwesenden Besucher der Kreuzfahrtschiffe zum Kauf.

Die kleine orthodoxe Kirche Sv. Luka aus dem Jahr 1195

Auf dem Platz befanden sich sogar gleich zwei Kirchen: Rechts Sv. Luka und links die größere und jüngere Kirche des heiligen Nikola.
Auf dem Rückweg zum Auto deckten wir uns im nahe gelegenen Idea-Supermarkt, dessen Parkplatz wir genutzt hatten noch mit Proviant ein. 
Unsere Fahrt führte uns zunächst am Ufer der beeindruckenden Bucht von Kotor entlang bevor wir durch die schöne Berglandschaft des Hinterlandes kurvten, bis wir schließlich nach circa drei Stunden das im Durmitor Nationalpark gelegene Dorf Zabljak und unsere Unterkunft Villa Peaks erreichten. 
Hier oben im höchsten Ort Montenegros herrschte ein völlig anderes Klima als unten an der Küste und es lag sogar noch Schnee auf den Bergspitzen. Gut, dass wir ein paar warme Pullis und unsere Jacken dabei hatten, denn abends kühlte es sogar bis auf einstellige Grade ab!
Unser Weg nach Zabljak führte uns zunächst am Ufer des Kotor-Fjordes entlang. Hier kurz hinter dem Ort Orahovac.

Die Straße schraubte sich schließlich immer weiter hoch und eröffnete uns immer bessere Ausblicke auf die Bucht.

Sagenhafter Blick auf die Bucht von Kotor, die UNESCO Weltkulturerbe ist. Links unten im Bild der Ort Risan.

Blick auf den See Slansko Jezero kurz vor Niksic.

Die Landschaft wurde immer knuffiger, je weiter wir in die Berge fuhren.

Allein auf der Straße in den Bergen Montenegros

Das Klima veränderte sich deutlich je weiter wir uns den Bergen näherten. Dort oben lag sogar noch Schnee Mitte Mai!
Ankunft in Zabljak in unserer Unterkunft der Villa Peaks
Uns erwarteten bereits unsere sehr netten englischsprachigen Gastgeber und ein gemütliches kleines Apartment, das mit allem Notwendigen zum Frühstück machen und Kochen ausgestattet war. Wir erhielten sogleich auch noch tolle Wandertipps, da unser Gastgeber selbst oft in den Bergen zum Wandern und auch Fotografieren unterwegs war. Von den Touren hatte er auch einige beeindruckende Bilder mitgebracht und damit die Wände der Wohnung seiner jungen Familie verziert, die praktischerweise im gleichen Haus wohnten.
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, kochten wir uns noch ein schnelles Abendessen fielen dann ziemlich schnell in die Kissen, da wir aufgrund des Flugs bereits seit halb vier Uhr morgens wach waren.
Christian

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