Pisco Sour auf Gletschereis
Nachdem wir uns gestern ziemlich heiße Füße gelaufen hatten, beschlossen wir, den Tag etwas entspannter mit einer Bootsfahrt zu gestalten.
Natürlich nicht auf einem beliebigen Gewässer, sondern auf dem Lago Grey - einem milchig-blauen See, dessen Wasser von dem kalbenden Grey-Gletscher gespeist wird und von dem immer wieder haushohe Eisberge abbrechen und über den See treiben.
Die Bootstour muss man direkt vor Ort im gleichnamigen
Hotel Lago Grey buchen; sie schlägt mit ca. 40.000 chilenischen Pesos (ca. 60 Euro) pro Person zu Buche. Da es sich hier um den einzigen Anbieter vor Ort handelt, hat man leider auch keine günstigere Alternative.
Aber es lohnt sich!
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Strand am Lago Grey mit dem Gletscher im Hintergrund |
Nachdem man mit dem hoteleigenen Bus in die Nähe des Sees gefahren wird, muss man zunächst eine recht stabile Hängebrücke überqueren und dann noch ca. 10 Minuten bis zur Anlegestelle laufen. Von dort geht es mit einer kleinen Barkasse zum Ausflugsboot, der
Lago Grey 2, und man bekommt bereits einen ersten Vorgeschmack auf den bevorstehenden Ritt auf den vom ablandigen Wind des Gletschers aufgepeitschten Wellen des Sees. Während der kurzen Fahrt konnten wir einen Kondor nur ein paar Meter von uns an den Klippen landen sehen. Leider hatten wir unsere Kameras gerade nicht parat und konnten den Bootsführer auch nicht bitten, extra wegen uns nochmal umzukehren.
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Anlegestelle der Lago Grey 2 |
An Bord ging es dann ca. eine Stunde direkt gegen den Wind und entsprechend hohe Wellen über den See in Richtung Gletscher - vorbei an im Wasser treibenden Eisbergen in den seltsamsten Formen. Man hatte auch die Möglichkeit an Deck zu klettern, aber der Wellengang und die vom Wind angefachte Gischt ertränkten unsere Klamotten innerhalb von Sekunden in Gletscherwasser, so dass wir schnell wieder in die Kabine zurückkehrten.
Am Gletscher angekommen waren die Klamotten dann auch wieder trocken und die bereits leider langsam aufkommende Seekrankheit im Anblick der azurblauen Gletscherzunge schnell vergessen. Kurz vorher holte die Mannschaft noch ca. 30 Wanderer vom Ufer ab, die mehrere Tage auf der "W-Wanderung" unterwegs waren und nun mit dem Boot zurück in die Zivilisation gebracht wurden.
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Der rechte Ausläufer des Grey-Gletschers auf Höhe der Anlegestelle für die Wanderer. |
Der Rückweg war dank des Rückenwindes dann auch bedeutend ruhiger.
Mit zerzaustem Haar, aber um viele tolle Eindrücke reicher, fuhren wir dann am Nachmittag wieder zurück in unsere Hosteria im Publito Serrano und ließen den Abend bei Cerveza Austral und einem leckeren Abendessen ausklingen.
Christian
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