Sonntag, 3. März 2024

Norditalien Tag 5: Auf Waalwegen und in Meran

Nach einigen Gewittern gestern Nacht erwartete uns eine tolle Morgenstimmung mit tiefhängenden Wolken und den Bergen die sich immer wieder mal dahinter hervorschoben. 
Nach dem Frühstück, natürlich auf unserem "Panorama-Balkon", brachen wir auf nach Algund, um eine Wanderung auf dem dortigen Algunder Waalweg zu unternehmen.
Tolle Morgenstimmung mit Blick auf den Kirchturm von Feldthurns

Am westlichen Startpunkt des Algunder Waalwegs

Nahezu die ganze Zeit begleitete uns das Plätschern des kleinen Kanals, des namensgebenden so genannten Waals.

Dank solcher Schleusensysteme konnten die Plantagen zielgerichtet bewässert werden.

Dies sollte für mich eine Reise beziehungsweise Wanderung in die Vergangenheit werden auf die ich mich schon seit Tagen freute!
Denn in Algund war ich vor über 30 Jahren bereits mit meinen Eltern im Urlaub gewesen und hatte vor allem das Wandern auf den Waalwegen mit dem Plätschern des kleinen Wasserkanals, der ein stetiger Begleiter war, geliebt. 
Zu vergleichen sind diese Wege übrigens mit den sogenannten Levadas auf Madeira oder den Azoren.
Die Anfahrt von unserer Unterkunft in Schnauders bei Feldthurns auf der Autobahn über Bozen dauerte eine knappe Stunde mit Mautkosten bis Bozen von 2,60 Euro. Ab dort in Richtung Meran war die restliche Strecke angenehmerweise kostenlos.
Unser Auto stellten wir auf dem großen kostenlosen Parkplatz direkt am westlichen Eingang ab. Heute um 10 Uhr und dazu an einem Wochentag war noch viel frei, später gegen Mittag war er jedoch fast voll. 
Blick hinab ins Tal in Richtung Brauerei Forst (im Hintergrund)

An mehreren solcher Stände am Wegesrand konnte man köstliche Naturprodukte erstehen.

Die sogar bei uns in Düsseldorf erhältlichen leckeren Meraner Äpfel

Hier wurde nicht nur Obst angebaut, sondern auch Wein hergestellt.

Der Weg führte durch diesen "Tunnel" aus Weinreben.

Der Weg selber war überwiegend flach und führte immer an dem namensgebenden Waal entlang. Dabei wanderten wir teils wie durch einen großen Obstgarten: Über einem hingen dicke Weintrauben und neben dem Weg streifte das Auge über riesige Apfelplantagen. Zudem bot sich die Möglichkeit an mehreren Ständen mit sogenannter Vertrauenskasse diverse Früchte zu kaufen. Fast während der gesamten Wanderung bot sich insbesondere rechterhand ein tolles Panorama auf das weite Tal entlang der Weinreben bis nach Meran, sowie auf zahlreiche kleine Burgen und Schlösschen.
Eingerahmt wurde diese schöne Szenerie von den teils noch durch die morgentlichen Wolken verdeckten Berge. 
An dieser Stelle hatte der Waal fast etwas von einem kleinen Wildbach!

Von Algund aus konnte man sich bequem mit der Seilbahn zum Berggasthof Gasteiger hinaufbefördern lassen.

Kleine Krippe mitten in einem Baum

Eine der wohl schönsten Bänke zum Ausruhen auf der Wanderung!

Der Ausblick reichte von hinab auf Algund bis weit ins Meraner Tal in Richtung Bozen.

Das Schloss Tirol im Blick machten wir an dieser Stelle wieder kehrt.

Die einfache Wegstrecke betrug circa vier Kilometer und nach insgesamt acht Kilometer hatten wir den Parkplatz auf gleichem Wege wieder erreicht. Wer möchte kann den Weg auch anders planen und beispielsweise weiter bis Meran laufen und sich dann etwa mit dem Bus zurück zum Parkplatz bringen lassen.
Jeder von euch sollte die Strecke übrigens in zwei Stunden gut schaffen, wir aber brauchten etwas länger, denn wir hatten uns viel Zeit gelassen, da der Weg hier definitiv das Ziel war! 
Ein kleiner Wermutstropfen war, dass leider weder am Ost- oder Westende die Möglichkeit bestand einzukehren. 
Allerdings befand sich nicht weit entfernt der Biergarten der Brauerei Forst. Diese war bereits im Jahr 1857 gegründet worden und zählt zu den größten Brauereien in ganz Italien. 
Optimal also um zu Mittag einzukehren, bevor es weiter in das nur wenige Fahrminuten entfernte Meran weitergehen sollte. 
Wir gönnten uns eine zünftige Mahlzeit mit Felsenkeller-Bier, Haxe, Krautsalat und Knödeln. Das Ganze war zugegebenermaßen recht touristisch und hatte ein wenig Oktoberfest-Atmosphäre, dafür aber war das Bier und Essen gut und der Service auf Zack.
Die alteingesessene und große Brauerei Forst

Im Biergarten kehrten wir ein und ließen es uns munden.

Entsprechend gut gesättigt konnten wir uns nun an die Erkundung der Altstadt von Meran machen.
Und obwohl heute für den ganzen Tag schlechtes Wetter vorhergesagt war hatten wir Glück und es kam immer mal wieder kam die Sonne heraus.
Hier in den Bergen sollte man sich am besten eh einfach auf sein Gefühl und auf seine Wahrnehmung verlassen und nicht blind auf Wetter-Apps vertrauen.
Unser Auto stellten wir im geräumigen St. Joseph Parkhaus in Zentrumsnähe für 2,40 Euro pro Stunde ab und erreichten von dort aus in wenigen Minuten die Postbrücke und damit das Zentrum der Altstadt.
Die Postbrücke führte uns in das Zentrum der Altstadt von Meran.

Am Bozner Tor

Der Charme teils vergangener Tage in den Gassen der Altstadt

Blick auf den Turm der Pfarrkirche von der Hallergasse aus

Am Passeirertor der Meraner Stadtmauer

Wir starteten unseren Rundgang am Bozner Tor und ließen uns von nun an etwas treiben und erkundeten die zahlriechen pittoresken Gassen. Dabei entdeckten wir sehenswerte Gebäude wie das Kurhaus, die Meraner Pfarrkirche oder die Wandelhalle und genossen die entspannte Atmosphäre.
Aber auch wer zum Shoppen nach Meran kommt, wird seine Freude an den zahlreichen Läden in den Meraner Lauben in der Via dei Portici, der Laubengasse haben.
Die im Jugenstil erbaute Wandelhalle

Das imposante Kurhaus

In den zahlreichen Läden der Laubengasse ließ es sich prima shoppen.

Die Sonne kam am späten Nachmittag noch einmal hervor und sorgte für diese tolle Stimmung!

Am frühen Abend und vor der circa einstündigen Rückfahrt in unsere Unterkunft deckten wir uns noch mit diversen Lebensmitteln im riesigen Interspar Supermarkt in der Romstraße ein und waren damit für die nächsten Tage bestens versorgt.
Christian

Sonntag, 25. Februar 2024

Norditalien Tag 4: Wanderung zur Puezhütte

Heute Morgen hieß es früh aufstehen: Um 6:30 Uhr starteten wir unsere Wanderung zur Puezhütte in den Dolomiten.
Die Anfahrt durch die Berglandschaft dauerte mit fast 1,5 Stunden zwar recht lang, da man des Öfteren wegen diverser Busse und Radfahrer nur langsam vorankam, aber die atemberaubende Aussicht aus dem Autofenster entschädigte dafür allemal.
Panorama im Ort Kolfuschg

Die Seilbahn hinauf zum Col Pradat

Gegen 10 Uhr erreichten wir die Seilbahn von Kolfuschg und glücklicherweise waren noch einige der kostenlosen Parkplätze direkt an der Seilbahn frei.
Per Gondel ging es dann für 12 Euro pro Person in wenigen Minuten hinauf auf 2.038 Meter Höhe zum Col Pradat
Von dort aus erwartete uns eine knapp dreistündige Wanderung bis zur Puezhütte auf 2.481 Meter.
Der erste Teil der Strecke war angenehm einfach zu bewältigen und bot uns ein grandioses Panorama auf die umliegenden Bergmassive, die Dörfer im Tal und die Skilifte und Almhütten. 
Dort hinauf auf den Kamm in der Mitte des Bildes führte der erste steilere Anstieg.

Blick linkerhand in Richtung Kolfulschg

Oft lohnte es anzuhalten und einmal zurückzublicken!

Der erste Anstieg war geschafft!

Nach etwa 20 Minuten folgte ein etwas steilerer Abschnitt, der aber, wenn man sich wir wir Zeit ließ, gut zu meistern war. Zudem konnte man bei den kleinen Pausen immer wieder neue Ausblicke genießen.
Man fühlte sich auf einmal sehr klein!

Im Hintergrund konnte man die markanten Geisler-Spitzen erkennen.

Blicks tief hinab ins Langental 

Nach knappen drei teils anstrengenden, aber lohnenswerten Stunden erreichten wir schließlich die Puezhütte. Die Mühe wurde mit einem unglaublichen Panorama auf die Bergwelt belohnt, das uns sprachlos machte! 
In der Hütte gönnten wir uns eine kurze Pause mit einer Schorle (4,90 €) und einem belegten Speckbrot (7 €). Die Preise waren hier natürlich höher als im Tal, denn es muss alles mit dem Hubschrauber transportiert werden.
Der Rückweg ging dann fast nur noch bergab und war somit deutlich schneller. Wer möchte, kann auch auf den Wirtschaftswegen bis ins Dorf laufen und sich den letzten Anstieg zur Bergstation der Seilbahn sparen.
Unser Ziel: die Puezhütte

Brotzeit mit Panorama

Bis zum Horizont erstreckten sich die gewaltigen Berge!

Der letzte Abschnitt der Wanderung sollte uns wieder zur Bergstation der Seilbahn auf dem Col Pradat führen (ganz klein in der Mitte des Bildes).

Auf der Alm der Bergstation ließ es sich auch schön entspannen!

Recht müde aber glücklich erreichten wir am Nachmittag wieder unser Auto ließen während der Rückfahrt nach Schnauders in unsere Unterkunft die tollen Eindrücke der Wanderung noch einmal Revue passieren.
Dabei legten wir noch einen kurzen Stopp am beeindruckenden Bergmassiv des Grödner-Jochs ein.
Die markanten Bergspitzen des Sellastock am Grödner-Joch

Rückblickend können wir diese Tour nur jedem ans Herz legen, denn sie ist ein unvergessliches Erlebnis für alle Naturliebhaber und Bergbegeisterte. Die atemberaubenden Aussichten, die frische Bergluft und die gemütliche Atmosphäre auf der Hütte machen diese Tour zu einem absoluten Highlight!
Ihr solltet auf jeden Fall festes Schuhwerk, eine Regenjacke und ausreichend Wasser mitnehmen. 
Wanderstöcke sind für die steileren Abschnitte hilfreich für alle die nicht ganz trittsicher sind.
Insgesamt benötigten wir bei recht gemächlichem Tempo mit vielen Fotostopps circa fünf Stunden für die 10,5 Kilometer lange Wanderung mit ihren 698 Höhenmeter.
Christian

Samstag, 24. Februar 2024

Norditalien Tag 3: Ankunft in Südtirol

Heute wurden wir zu Grenzgängern, denn unsere Strecke führte uns von Hohenschwangau und Deutschland nach Feldthurn in Italien.
Zunächst aber legten wir einen kurzen Zwischenstopp an der kleiner wunderschönen Barock-Kirche St. Coloman nur wenige Fahrminuten von Hohenschwangau entfernt. 
Der Abschied von Schloss Neuschwanstein fiel nicht leicht bei so einem Panorama!

Kurzer Stopp an der kleinen Kirche St. Coloman

Der wunderschöne Innenraum im Barockstil

Vorher hatten wir uns noch die digitale Maut für den Brennerpass gekauft und in Füssen dann auch noch eine Vignette. Insgesamt war das mit circa 24 Euro ein etwas teurer Spaß über die ganzen Mautstraßen bis nach Italien zu fahren. Eventuell hätten wir uns auch die Vignette für Österreich sparen können da ich mir nicht sicher war, ob die Strecke bis zum Brenner mautfrei war und wir dann ab dem Brenner sowieso unsere digitale Maut gezahlt hatten.
Dafür entschädigt aber auf jeden Fall die Fahrt selbst, da man immer wieder wunderbare Aussichten auf die beeindruckende Landschaft mit ihrem Hochgebirge und darunter sanfte Wiesen mit unzähligen kleinen pittoresken Holzschobern. Hinter fast jeder Kurve bot sich einem tatsächlich fast ein neues Panorama. 
Absolut lohnenswert ist auf jeden Fall, Halt zu machen an der Raststation Zugspitzblick denn hier hat man eine traumhafte Aussicht den Blauen See eingerahmt von hohen Bergen und natürlich der Zugspitze, Deutschlands höchstem Gipfel.
Ausblick von der Raststation "Zugspitzblick" mit selbiger im Hintergrund

Man konnte bei dem tollen Wetter heute sogar die Bergstation der Zugspitzbahn (links oben auf dem Gipfel) erkennen.

Am Aussichtspunkt Nassereith in Österreich

Blick in Richtung Tarrenz

Alpenpanorama bei Fronhausen

Einen weiteren Stopp sollte man am Aussichtspunkt bei Nassereith einlegen. Zum einen blickt man hier auf das gleichnamige Dorf, das von den Alpen regelrecht eingerahmt unter einem liegt, als auch auf das von zahlreichen Holzschobern verzierte Tal in Richtung Tarrenz.
Dank der digitalen Mautkarte die ich online gekauft hatte konnten wir am Brennerpass einfach die zwei linken grün markierten Spuren benutzen und anhand unseres zuvor registrierten Kennzeichens ging dann die Schranke auf.
Auf italienischer Seite wurde das Wetter nahezu unmittelbar gefühlte fünf Grad wärmer und die Landschaft war mindestens genauso schön. 
Vor allem als wir unserem Zielort Feldthurns immer weiter näherten, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus: Im Hintergrund die Steilwände der Dolomiten und um uns herum kleine Dörfer mit spitzen Kirchtürmen und sanften grünen Wiesen.  
Das war wirklich ein Alpenpanorama wie aus dem Bilderbuch! 
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage: Der Zolerhof

Das Traum-Panorama von unserem Balkon

Etwas Schwierigkeiten hatten wir allerdings unsere Unterkunft, den Zolerhof, zu finden. Denn dieser lag nicht etwa direkt in Feldthurns sondern quasi fast am Ende einer Stichstraße hinaus bis weit über dem Dorf mit entsprechend unglaublicher Aussicht. 
Und dann erst die herzliche Begrüßung durch den Gastwirt: Während wir unser Freibier genossen, wurden wir auf seinem Schifferklavier mit einem zünftigen Lied unterhalten.
Danach schauten wir uns unser großes Apartment an, das sehr gemütlich und sauber war. Das Beste war jedoch unser Balkon von dem aus man einen perfekten Rundumblick bis auf die Dolomiten hatte. 
Dazu freuten wir uns über eine gut ausgestattete Küche und es stand sogar eine Waschmaschine im Keller zur Verfügung.
Zudem konnte man sich gegen einen kleinen Obolus Bier und Wein von dort holen. 
Am nächsten Morgen wollten wir unbedingt auf unserem Balkon frühstücken und dabei die phänomenale Aussicht genießen.
Dafür fuhren wir nach der Ankunft noch einmal hinab nach Feldthurns und deckten uns im kleinen Gemischtwarenladen mit Proviant und Kaltgetränken ein. In der gegenüberliegenden gut sortierten Bäckerei holten wir uns noch ein paar Eier und frisches Brot, das hier auch extrem lecker aussah! 
Wenn man möchte, kann man übrigens bei der Bäckerei einen Brötchenservice zur eigenen Unterkunft bestellen. 
Blick auf die zu den Dolomiten gehörenden Geißlerspitzen 

Zurück in unserer Ferienwohnung machten wir es uns dann richtig gemütlich und genossen den restlichen Tag auf unserem Balkon mit einem kühlen Radler und ein paar Snacks.
Dabei schmiedeten wir Pläne, was wir in den nächsten Tagen im wunderschönen Südtirol alles anstellen wollten.
Christian
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