Montag, 1. April 2024

Norditalien Tag 7: Auf die Seceda und Fahrt an den Gardasee

War man einmal vom "Dolomiten-Fieber" angesteht, konnte man dem nur noch schwerlich entkommen! Und warum sollte man auch, denn die Landschaft und UNESCO Weltnaturerbe war einfach nur atemberaubend!
So zog es uns also auch heute wieder dorthin. 
Diesmal in das circa 40 Minuten von Feldthurns entfernte St. Ulrich und von dort mit der Gondel hinauf zur Seceda.
Ganze 1.000 Höhemeter ging es mit der Gondel von St. Ulrich hinauf zur Seceda!

Blick hinab von der Bergstation in Richtung St. Ulrich

Der etwas eigentümliche Name leitet sich übrigens aus dem Lateinischen "siccus" für "trocken" ab und steht stellvertretend für die Hochebene mit ihrem pittoresken Weideland auf über 2.000 Metern. Dies wollten wir heute ausgiebig per Pedes, wie der Lateiner sagt :-), erkunden.
Das Ganze sollte allerdings noch ein recht kostspieliges Unterfangen werden, da neben dem Parkplatz für 12 Euro die Einzelfahrt mit der Gondel mit 15 Euro pro Person zu Buche schlug. Dank unserer Gästekarten konnten wir glücklicherweise jedoch einmalig gratis hinauffahren.
Daher denkt am besten immer daran, eure Gästekarten zu jeder Wanderung in den Dolomiten mitzunehmen, denn dadurch kann man ordentlich Geld sparen!
Für die 15 Euro kommt man dafür in den Genuss einer schönen Panoramafahrt und legt dabei insgesamt 1.000 Höhenmeter von der Talstation auf 1.250 Meter bis hoch zur Bergstation auf 2.500 Meter zurück. 
Dabei ging es zunächst mit einer kleineren 8-Personen-Gondel hinauf bis zur Zwischenstation Funes und von dort mit einer deutlich größeren Gondel bis ganz hinauf nur wenige Meter unterhalb des Gipfels. 
"Natur-Amphitheater" auf der Seceda

Auf dem Gipfel halfen diese Reliefs die unzähligen Gipfel zu identifizieren.

Dieser schmale Pfad hinter dem Gipfelkreuz führte zu einem schönen Aussichtspunkt.

Blick vom Aussichtspunkt auf die Geislerspitzen

Man kam oft nur wenige Meter weit, bevor man innehalten und die Aussicht genießen musste! :-)

In dem Moment als wir dort oben zwischen den Wolken aus der Bergstation traten war sofort jeder Gedanke an die Kosten vergessen, denn der Ausblick ist einfach nur phänomenal!
Hat man den zugegeben durch die Höhenluft recht anstrengenden letzten Anstieg zum Gipfelkreuz hinter sich gebracht, kommt man sich vor als befände man sich in einem riesigen naturgemachten Amphitheater!
Man weiß gar nicht wo man zuerst hinsehen soll: Sei es das imposante Massiv der Geislerspitzen linkerhand, die 2.000er der Puezgruppe, der Schlern, das Wahrzeichen Südtirols oder die Rosengartengruppe in der wir gestern wandern waren.
Bevor wir unsere Wanderung starteten machten wir noch einen Abstecher zu einem kleinen Felsvorsprung hinter und etwas unterhalb des Gipfelkreuzes für einen tollen Blick auf die 2.814 Meter hohen Geislerspitzen
Die Wege rund um den Gipfel waren sehr gut ausgebaut.

Blick hinab auf die Wiesen mit ihren zahlreichen Schobern und Almen.

Nur anfangs ging es wie hier recht steil bergab.

Blick auf das Bergmassiv der Puez-Gruppe

Die "Hörner" von Pieralonga (unten) waren unser erstes Etappenziel.

Wanderung auf dem Bergkamm der Geisler-Gruppe

Schober und Alm mit Top-Panorama!

Eine der eigentlichen Bewohner hier oben. :-)

Dann ging es los, zunächst ein Stück abwärts auf gut ausgebauten Wegen und später gemütlich und weitestgehend eben oder bergab weiter durch den Naturpark Puez-Geisler
Ihr könnt euch jedoch sicherlich vorstellen, wie viele Fotostopps wir aufgrund des traumhaften Panoramas einlegten! ;-)
Dies führte dazu, dass wir statt der veranschlagten 50 Minuten die Regensburger Hütte auf 2.040 Metern erst nach circa zwei Stunden erreichten.
Dabei passierten wir neben der Pieralongia Hütte auch die gleichnamigen imposanten "Hörner".
Blick zurück zum Berggipfel und der Bergstation

Die Pieralonga-Hütte

An den "Hörnern" der Pieralonga

Nicht die letzte Begegnung und das letzte Foto einer Kuh für heute! :-)

Blick zurück auf die Pieralonga und das riesige Geisler-Massiv

Unser Einkehr-Ziel, die Regensburger Hütte kam in Sicht.

Entspannte Gesellen auch an der Regensburger Hütte

Hier konnte Kuh noch Kuh sein! :-)

Vom Wandern hungrig geworden kehrten wir in der Regensburger Hütte ein und aßen leckere hausgemachte Speckknödel mit Krautsalat. 
Die Preise waren mit 12 Euro für die Knödel und 5,70 für das Radler in Ordnung, denn man befand sich ja in einer absoluten touristischen Hochburg und das Auge aß bekanntlich auch mit! 
Nach dem Essen und ein wenig Entspannung in der Sonne wanderten wir von der Hütte aus noch eine knappe halbe Stunde bis wir den Col Raiser erreichten und von dort die Seilbahn hinab nach St. Christina nahmen. 
Die Talfahrt war hier mit 17 Euro pro Person übrigens deutlich günstiger als wenn man wieder vom Gipfel für 27 Euro gefahren wäre. 
Von der Talstation spazierten wir zunächst einmal 20 Minuten zu Fuß bis ins Zentrum und nahmen von dort den Bus zurück in das wenige Fahrminuten entfernte St. Ulrich
Auf der sonnigen Terrasse der Regensburger Hütte ließen auch wir es uns schmecken.

Die ursprüngliche und pittoreske Hütte

Gegenseitige Rücksichtnahme von Bikern und Wanderern auf den teils schmalen Wegen war wichtig.

Auch den Pferden schien es hier oben richtig gut zu gehen!

Bergstation, Restaurant und Hotel auf dem Col Raiser

Wie klein der Mensch doch war!

Wieder am Auto sagten wir ziemlich wehmütig Südtirol und den Dolomiten Lebewohl und brachen auf zu einer circa zweieinhalb stündigen Fahrt zu unserer nächsten Unterkunft Nonna Ambrosina in Roe Volciano auf der westlichen Seite des Gardasees
Die italienischen Autobahnen waren gut in Schuss und wir kamen ohne Stau durch, mussten allerdings insgesamt 15 Euro Maut berappen.
In dem winzigen aber sehr verwinkelten Örtchen hatten wir zunächst etwas Probleme unsere Unterkunft zu finden und in durch manche der Gassen hätte selbst unser Ford Focus kaum gepasst.
Dafür war die Begrüßung durch die sehr netten Gastgeber umso herzlicher und wir wurden sogleich in unsere große und sehr ruhig gelegenen Wohnung geführt. 
Zudem war der Preis ziemlich günstig und neben einer sehr gut ausgestatteten Küche war vor allem das Highlight die eigene Terrasse mit Blick auf den Gardasee, und das obwohl wir etwas im Hinterland wohnten. 
Hier würden wir definitiv morgen in der Sonne frühstücken!
Christian

Sonntag, 24. März 2024

Norditalien Tag 6: Dolomiten - Rosengarten und Karersee

Heute morgen wurden wir anders als gestern mit purem Sonnenschein aus den Federn gelockt. 
Es war sogar richtiges Kaiserwetter und damit perfekte Bedingungen für unsere geplante Wanderung in den Dolomiten.
Dafür mussten wir zunächst eine knapp einstündige Anfahrt von unserem Übernachtungsort Schnauders bei Feldthurns zum Ort Welschnofen hinter uns bringen.
Dreiteilige Fahrt mit Gondeln hinauf zur Kölner Hütte.

Bergstation der Bahn König Laurin 1

Hier hatte man den Durchblick! :-)

Von dort ging es mit der Gondel hinauf zum sogenannten Rosengarten. Um die zahlreichen weiteren Lifte in dem Areal benutzen zu können, holten wir uns gleich das etwas teurere Kombiticket für 29 € pro Person. 
Schon während der Fahrt bot sich ein schöner Ausblick, aber sobald man oben angekommen war, eröffnete sich einem ein fantastisches Panorama auf die umgebenden Bergmassive!
Für die Fahrt mit der ersten Gondel benötigten wir 
circa 15 Minuten, dann warteten noch noch zwei weitere kürzere Fahrten mit der Bahn König Laurin 1 und 2 auf uns, bis wir schließlich den Startpunkt der Wanderung, die Kölner Hütte erreicht hatten. 
Die Kölner Hütte und Laurins Lounge

Hier wollten wir nach der Wanderung definitiv nochmal einkehren!

Die Wanderung führte uns lange Zeit entlang dieses Bergmassivs und der dortigen Rotwand.

Blick zurück zur Kölner Hütte

An Passagen wie diesen waren Wanderstöcke vorteilhaft.

Nach einem kurzen steilen Abstieg benötigten wir knappe zwei Stunden bis oberhalb der Paulina Hütte. Obwohl der Weg eher ein schmaler Pfad unterhalb und entlang des Bergmassives war, konnte man ihn ohne Schwierigkeiten gehen, denn die meiste Zeit bewegten wir uns nahezu eben oder allenfalls leicht abschüssig vorwärts. Wer sich nicht mit Fotos und Pausen aufhalten möchte, schafft diese Strecke, denke ich, auch in weniger als einer Stunde.
Dennoch sollte man keine ausgeprägte Höhenangst haben und trittsicher sein. Wie bei jeder Bergwanderung üblich, ist festes Schuhwerk sowie ausreichend Proviant und Wasser selbstredend.
Dazu, entsprechend der Höhe, sollte warme Kleidung zum Überziehen und auch Regensachen zur Ausstattung gehören. 
Wanderstöcke können je nach Trittsicherheit ebenfalls hilfreich auf dem teils etwas gerölligen Boden sein. 
Was für ein toller Rastplatz!

Man wanderte unmittelbar unter solch massiven Steilwänden.

Wie klein doch der Mensch im Vergleich zur Natur ist!

Obwohl der Pfad recht schmal war, konnte man ihn recht bequem wandern.

Es war einfach nur atemberaubend, wenn man direkt unter dem Bergmassiv wie der Rotwand wanderte, während man rechterhand einen schönen Ausblick hinab auf die Hochebene und die anderen Berge hatte. 
Ab und zu mussten wir kleine Umleitungen an großen Steinen vorbei benutzen, da hier öfter mal Geröll abging. Da wollte man definitiv nicht vor Ort sein, wenn dies passierte!
Teils kam man sich hier oben vor, als würde man fliegen und die bis hier gemütliche Wanderung war perfekt zum Entspannen geeignet und um die Gedanken beim Blick in die Ferne schweifen zu lassen!
Leider zog es nun gegen 11 Uhr etwas zu, was wir auch in anderen Urlauben schon oft in den Bergen erlebt hatten. 
Unsere Regenjacken sollten tatsächlich nur wenig später zum Einsatz kommen und ich war um meinen zusätzlichen Schirm froh, denn es schüttete für einige Minuten wie aus Kübeln!
Ungefähr auf halber Wegstrecke gabelte sich dann der Weg. Während es rechts hinab zur Paolina Hütte ging, folgten wir linkerhand weiter dem Weg entlang der Steilwand.
Auf diesem Stück sollte man auf jeden Fall trittsicher sein, denn der Pfad war teils sehr schmal und es ging unmittelbar neben ihm steil bergab! 
Ansonsten war der Weg  aber weiterhin auch für normale Wanderer wie uns gut zu schaffen und endete nicht in irgendwelchen Klettereien oder hatte etwa den Charakter eines Steigs.
Der Christomannos Adler wachte über uns Wanderer (hoffentlich) :-).

Blick auf das beeindruckende Latemar-Massiv

Unser Ziel, die Rotwandhütte (linkerhand) kam in Sicht.

Ein kurzer Aufstieg lohnte für diesen Blick auf die Hütte...

...sowie diese teils noch von Wolken verhüllten Felstürme (linkerhand).

Der markante Christomannos Adler markierte den Punkt an dem man den Berg umrundete und von hier waren es noch circa 20 Minuten bis zur Rotwandhütte
Leider setzte hier dann der erwähnte Regen ein und entsprechend voll wurde es bei der auf dem 2.280 Meter hohen Vael-Pass gelegenen Hütte, da jeder Unterschlupf unter den wenigen überdachten Plätzen und in der Hütte suchte. 
Für den Weg bis hierher hatten wir aufgrund unserer vielen Fotostopps übrigens knappe drei Stunden benötigt.
Absolut lohnenswert ist ein kurzer weiterer Aufstieg hinter die Hütte den Hügel hinauf. Denn von dort hat man eine wunderbare Sicht sowohl auf die Steilwand und das Tal linkerhand sowie auf die Rotwandhütte. 
Glücklicherweise hört es auch nach kurzer Zeit wieder auf zu regnen. 
Daher wanderten wir nach einer kleinen Pause wieder ein Stück zurück und schließlich hinab zur Paolinahütte, die wir nach einer guten Dreiviertelstunde erreichten.
Fahrt mit dem Sessellift von der Paolinahütte hinab nach Karersee

Sobald sich die Sonne zeigte, leuchtete der Karersee in den schönsten Farben.

Dunkle Wolken in Kombination mit der Nachmittagssonne sorgten für diese tolle Stimmung.

Bergidylle pur!

Dort stiegen wir in den Sessellift ein und gönnten unseren Füßen eine Pause während der entspannten Fahrt hinab. Von der Talstation aus erreichten wir nach guten 20 Minuten Fußweg unser nächstes Ziel, den schönen Karersee
Dabei wandelten wir sogar auf historischen Spuren, denn die sogenannte Elisabeth-Promenade spazierte bereits die berühmte Kaiserin Sissi entlang. 
Kein Wunder, denn der See besaß ein tolle türkis-grüne Farbe und das imposante Latemar-Massiv dahinter spiegelt sich perfekt darin. 
Am See befinden sich übrigens auch saubere und kostenlose Toiletten, ein Souvenirshop sowie die Möglichkeit einzukehren.
Wir brachen jedoch erneut ohne längere Pause auf zu einem weiteren circa 20 minütigen Fußweg auf einem gemütlichem Waldweg bis zur Talstation des Tscheiner Sessellifts. Dank unseres heute morgen gekauften Kombitickets konnten wir diesen direkt besteigen, um wieder hinauf zufahren.
Dieser nette Mix aus Wandern und entspanntem Seilbahnfahren war ganz nach unserem Geschmack!
Mit der Gondel fuhren wir ein letztes Mal hinauf zur Kölner Hütte, denn das Licht stand gerade perfekt auf die Berge. 
Nachdem wir die Bergstation des Tscheiner Sessellifts erreicht hatten, wurden wir neugierig in Empfang genommen. :-) 

Ein letztes Mal ging es hinauf zum Rosengarten-Massiv und der Kölner Hütte.

Leckere Belohnung und krönender Abschluss der Wanderung.

Nach diversen Fotos entspannten uns bei einem Cappuccino und Apfelstrudel in der Laurins Lounge, bevor es wieder auf gleichem Wege wie heute morgen zurück bis ganz nach unten zur Talstation ging.
Die letzte Fahrt hinab startete übrigens um 17:30 Uhr; dies sollte man im Blick behalten, wenn man nicht auf Schusters Rappen zurück möchte.
Als wir am frühen Abend in unserer Unterkunft ankamen wartete noch eine freudige Überraschung auf uns: Wir wurden spontan von unserem Gastgeber Bernhard zum Essen zusammen mit seiner Familie, Freunden und anderen Gästen eingeladen!
Dazu gab es dann auch noch ein Ständchen mit der Ziehharmonika.
Das war definitiv der perfekte Ausklang für diesen tollen Tag!
Christian
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