Mittwoch, 23. November 2016

Korsika Tag 11: Capo Rosso, Plage d'Arone und die Calanches

Nach einem ordentlichen Frühstück im Hotel Kalliste in Porto fuhren wir mit dem Auto zu unserem ersten Ziel, dem circa 6 Kilometer hinter dem Dorf Piana gelegenen kostenlosen Parkplatz, von wo aus der Wanderweg zum Genueserturm von Capo Rosso startete.
Der Weg hinauf zum Turm, der zunächst einmal vom Parkplatz aus hinab führte, nahm circa eineinhalb Stunden in Anspruch. Bis auf den am Ende ziemlich steilen Anstieg war er auch gut zu laufen und bot während der gesamten Strecke immer wieder schöne Aussichten auf die Küste. So glitzerte das blaue Meer unterhalb an der geschwungenen Küstenlinie wunderschön in der Sonne und wurde ab und zu durchzogen von feinen weißen Streifen Kielwassers der Ausflugsboote und Jachten.
Kostenloser Wanderparkplatz am Capo Rosso

Das Ziel, den alten Genueserturm auf der Felsspitze, hatte man immer im Blick.

Der anfangs kurze Abstecher zu einer verfallenen Hirtenhütte bot bereits ein tolles Panorama.
Während des gesamten Weges bieten sich immer wieder tolle Aussichten
Kristallklares Wasser und tolle Farben
Da man die meiste Zeit ohne Schatten läuft, solltet ihr auf jeden Fall pro Person eine große Flasche Wasser und einen Sonnenhut mitnehmen! 
Wer mag, kann bereits auf dem Hinweg kurz hinter dem offen stehenden Gatter einen kleinen Abstecher hoch zum Klippenrand machen, an dem sich eine verfallene Steinhütte in den Fels duckt. Denn von dort bekam man einen ersten Vorgeschmack auf das phänomenale Panorama, dass sich einem am Ende des Aufstiegs oben vom Dach des Genueserturms bietet. 
Ab hier begann der recht steile Aufstieg hoch zum Turm.

"Baumtunnel"

Blick zurück auf halber Höhe

Der rote Fels leuchtete regelrecht in der Sonne

Es war zwar steil, aber schwindelfrei musste man nicht sein.
Oben am Turm angekommen, hatten wir fast einen kompletten 360 Grad Rundumblick über die Steilküste, die Berge im Hintergrund und das azurblaue Meer tief unter uns! 
Kurz vor dem Berggipfel

Am alten Genueserturm von Capo Rosso angekommen

Was für eine spektakuläre Aussicht vom Dach des Turmes!

Man hatte im Grunde ein 360 Grad Panorama.
Plötzlich jedoch wurde die Ruhe abrupt durch ein infernalisches Grollen zerstört, das zwei im Tiefflug dahin jagende Mirage-Kampfflugzeuge machten. Sie zogen dabei in einer halsbrecherisch engen Kurve und so nah über den Turm und über unsere Köpfe hinweg, dass man fast die Gesichter der Piloten erkennen konnte. Das war mal ein Erlebnis der besonderen Art! :-) 
Leider hatte ich meine Kamera nicht griffbereit und so schnell, wie die beiden Flieger aufgetaucht waren, verschwanden sie auch bereits wieder am Horizont.
Nach dem Rückweg, der dank erneutem Anstieg - diesmal hinauf zum Parkplatz - auch wieder recht schweißtreibend war, hatten wir uns definitiv eine Abkühlung verdient! 
Da bot sich der mit dem Auto nur wenige Fahrminuten entfernte Traum-Sandstrand der Bucht Plage d' Arone an. Nach dem Schwimmen genossen wir noch eine eiskalte Orangina im stilvollen Strandcafe mit Blick auf den Strand und das Meer. 
Die Plage d'Arone

Eiskalte Orangina gepaart mit Blick aufs Meer: La vie est belle! :-)
Auf der gleichen Straße ging es dann wieder zurück in Richtung Porto und wir machten wie viele andere Urlauber einige Fotostopps direkt am Straßenrand, um die beeindruckende Felsformationen der Calanches festzuhalten. Darunter natürlich auch das berühmte "Herz". 
Bei so einer Landschaft wie den Calanches musste man trotz der engen Straße einfach anhalten und Fotos machen! 

Der Bergkamm zog sich bis hinab ins Meer

Das berühmte "Herz"
Den Ausflugstag schlossen wir mit einer kurzen, halbstündigen Wanderung vom Parkplatz beim Tete du Chien, dem Hundekopf-Felsen, ab und spazierten bis zu einem Hochplateau und einer Chateau genannten Formation allein stehender Felsen. Der kurze Weg hatte sich gelohnt, denn von dort tat sich noch einmal ein schönes Panorama auf die Küste in Richtung Norden auf. 
Der Hundekopf-Felsen "Tete du Chien"

Der Hund hatte wohl auch ziemlich große Pfoten! ;-o

Fast jeder Felsen hier war irgendwie speziell.

Versteinerter Elefant?

Man konnte sogar bis nach Porto sehen!

Angekommen auf dem Chateau genannten Felsplateau

Auch von hier bot sich eine schöne Sicht auf die bergige Steilküste Korsikas.
Nach der ganzen Wanderei zog es uns am späten Nachmittag in den Hotelpool, der zwar recht kühl war, dafür aber mit einem schönem Blick auf den Genueserturm von Porto und das Meer überzeugte! 
Sehr gut und reichlich - das Drei-Gänge-Menü für 20,50 € bzw. 24,50 € - speisten wir später am Abend im empfehlenswerten Restaurant La Tour Genoise.
Christian

Donnerstag, 17. November 2016

Korsika Tag 10: Das Geisterdorf Tassu, die Spelunca Schlucht und Porto

Mit etwas Wehmut, aber tollen Erinnerungen und Eindrücken unserer "Bergzeit" im Gepäck, machten wir uns nach einem letzten Frühstück in unserem Häuschen in Tralonca auf die Fahrt über die D84 in Richtung Porto. 
Das  Spelunca Tal - im Hintergrund das Dorf Ota.

Evisa - Von hier aus starteten viele Wanderer in die Spelunca-Schlucht.
Einen ersten Zwischenstopp legten wir bei Marignana ein und parkten unser Auto an der Herberge in der Nähe des Friedhofes. Von dort führte ein kleiner Pfad eine knappe halbe Stunde bis zu dem von Pflanzen überwucherten Geisterdorf Tassu. Im Gegensatz zum bekannteren Geisterdorf Occi bei Calvi, das wir im weiteren Verlauf des Urlaubs noch besuchen sollten, waren wir völlig allein und konnten dadurch die etwas geheimnisvolle Stimmung und Ruhe dieses Ortes perfekt in uns aufnehmen.
Nach ungefähr zwanzig Minuten hatten wir alle Gebäude erkundet und machten uns wieder auf dem gleichen Weg auf den Rückweg zum Auto.
Hier passte sogar ich mit meinen 2 Metern locker rein! :-)

Der Pfad hin zum Geisterdorf Tassu war bereits ein Erlebnis

Angekommen bei den verlassenen Ruinen von Tassu

Wir hatten das Geisterdorf ganz für uns allein.

Die Glocke der Kirche ließ sich seltsamerweise sogar noch immer per Strick läuten.

Wie lange dieser morsche Balken wohl noch die Mauer stützen wird?
Kurz bevor wir Porto erreichten, konnten wir anhand der zahlreichen am Straßenrand geparkten Autos bereits unser nächstes Etappenziel, den in der Nähe des Dorfes Ota und an einer Brücke gelegenen Eingang zur Spelunca Schlucht erkennen. 
Diese populäre und sehr schöne Schlucht konnte man entweder wie wir von unten nach oben, oder wie es die meisten Wanderer als Tagestour machen, vom oberen Ende beim Dorf Evisa aus laufen. 
Der bekannte Wanderweg durch die Schlucht

Von dieser Brücke bei Ota startete die Wanderung

Der Weg führte zu Beginn direkt entlang des Flußlaufs und war gut zu laufen.

Bilder wie dieses verdeutlichen warum der Wanderweg zu einen der beliebtesten zählt.

Blick in die immer enger werdende Schlucht in Richtung Evisa
Nach einer kurzweiligen circa eineinhalbstündigen Wanderung durch die Schlucht erreichten wir das Ziel und den Wendepunkt bei der alten Genueserbrücke von Zaglia. Da der Weg zudem eher einfach zu bewältigen war, konnte man das tolle Panorama in die Schlucht hinein perfekt genießen und der Fluss lud immer wieder mit kristallklarem Wasser in zahlreichen kleinen Becken zum Abkühlen ein. 
Durch diese hohle Gasse...

Unser Ziel bzw. Umkehrpunkt, die alte Genueserbrücke von Zaglia

In dem klaren, kühlen Wasser konnte man vortrefflich seine müden Wanderfüße erfrischen! :-)

Tolles Panorama auf dem Rückweg. Die Nachmittagssonne sorgte mal wieder für beeindruckende Farbkontraste!

Unser treuer Begleiter auf der Wanderung, den wir schweren Herzens nicht mitnehmen und "adoptieren" konnten.
Gegen Nachmittag kamen wir schließlich im kleinem und dank zahlreicher Touris entsprechend quirligen Porto an, dessen einzige Zufahrtsstraße durch extrem viele Busse und Autos gern mal für ein paar Minuten verstopft war. 
Dennoch ist Porto eine Reise wert, so lag das Dorf malerisch von hohen Bergen umrahmt direkt an der Küste und ein alter Genueserturm thronte auf dem markanten Felsen, der auch die Hafeneinfahrt markierte. Nachdem wir im Hotel Kalliste eingecheckt hatten und kurz den tollen Ausblick auf das Dorf und das Meer von unserem Zimmer aus genossen hatten, brachen wir auf, um noch eine Runde zu schwimmen. 
Ota

Blick auf Strand, Genueserturm und Hafen von Porto

Ausblick vom Balkon unseres Hotels
Auf dem örtlichen groben Kiesstrand holte ich mir zunächst einmal eine schöne Fußmassage auf dem Weg ins Wasser ab und beim Baden "liebkoste" mich noch kurz eine Qualle ... egal, es war trotzdem irgendwie total entspannt! 
Abends zurück im Hotel zischten wir erst einmal ein Bierchen auf unserem Balkon und sahen der Sonne zu, wie sie langsam im Meer versank. 
Porto war trotz Meereslage von beeindruckenden Bergen wie diesem umschlossen

"Wenn bei Porto die rote Sonne im Meer versinkt...!" :-)
Später schlenderten wir erneut durch Porto und suchten uns ein Restaurant für das Abendessen. Fündig wurden wir bei der Brasserie Le Romantique auf der Hafenseite, die gutes Essen bot und im Vergleich zu den anderen Restaurants erfreulich günstig war.
Christian

Sonntag, 13. November 2016

Korsika Tag 9: Das Tavignano Tal und Tralonca

Für den heute letzten Tag in den Bergen Korsikas stand eine vierstündige Wanderung von Corte aus in das malerische Tavignano Tal an. Hierzu verließen wir uns wie bei den Wanderungen zuvor auf unseren Wanderführer, in dem diese als Tour Nr. 10 ausführlich beschrieben war.
Direkt beim Start der Wanderung von Corte aus ging es moderat bergauf.
Das Bergmassiv im Hintergrund wirkte fast wie eine Burgmauer.
Das zu Beginn noch recht breite Tal verjüngte sich zusehends, je weiter man kam.
Viele Felsen wiesen interesante Färbungen auf oder beherbergten  zahlreiche Höhlen.


Rückblickend kann ich den Wanderführer "Korsika mit 35 Touren" aus dem Michael Müller Verlag sehr empfehlen, da für jeden Schwierigkeitsgrad einiges dabei ist und die Wege gut beschrieben sind - samt Karten und Höhenprofilen sowie realistischer Zeitangaben. Auf der Wanderung hatte man auch einiges an Steigung zu überwinden, sie war im Vergleich zu den beiden längeren Touren ins Restonica Tal und zum Lac de Nino deutlich weniger anstrengend. Allerdings sollte man keine ausgeprägte Höhenangst haben, da sich der Weg später ziemlich nah am Abgrund entlang windet! 
Davon abgesehen kommt jeder Normalo sicherlich mit der Strecke klar, die auch mit Kindern gut zu schaffen ist. 
Das Anfangs bewölkte Wetter wurde zunehmends besser!
Eine kleine Hütte auf circa der Hälfte des Weges
Dem Auge boten sich oft tolle Farbkontraste.


Die Schlucht wurde enger und steiler.
Für Teilstrecken des Weges sollte man besser keine ausgeprägte Höhenangst haben.


Man sollte am besten gegen späten Vormittag starten, denn dann hat man die Sonne im Rücken und das Tal wird optimal ausgeleuchtet. Bei dem Rückweg auf dem selben Pfad verhält es sich mit dem Licht am frühen Nachmittag entsprechend umgekehrt und man hat wird auf dem letzten Wegstück mit einem tollen Panorama auf die ins Licht getauchte Zitadelle von Corte von belohnt. 
Der Hinweg endete an der Ponte di u Russulinu unter der zahlreiche, so genannten Badegumpen im Fluss gelegen waren, in denen man sich vor dem Rückmarsch abkühlen konnte.  Unserer Meinung nach war jedoch eher der Weg selbst das Ziel. So eröffneten sich einem nach der ersten halben Stunde quasi hinter jeder Biegung neue Ausblicke auf die enge und canyonartige Schlucht. Zudem wird man sich beim Baden eventuell mit der Gesellschaft einiger Mücken abfinden müssen. 
An den Badegumpen an der Ponte di u Russulinu angekommen
In der kristallklaren Wasser konnte man zumindest die Füße sehr gut abkühlen.


Bestes Wetter und tolle Landschaft auf dem Weg zurück!
In Richtung Corte wurde das Tal wieder breiter.


Die oberhalb der Stadt thronende Zitadelle von Corte.
Die Sonne strahlte die Festung regelrecht an.


Nach der Wanderung und zurück in Tralonca machten wir unsere erste richtige Besichtigungstour durch das Dorf, in dem wir ja bereits drei Nächte verbracht hatten. Obwohl man aufgrund der geringen Grösse bereits nach 20 Minuten alles gesehen hatte, offenbarte sich uns mit den Burgartig rund um die Hügelspitze gebauten alten Häuser und engen Autofreien Gassen ein absolutes Stück korsischen Originals! 
Nachmittags besichtigen wir ausgiebig unser "Heimatdorf" Tralonca.
Die Ruhe in dem winzigen Ort gefiel offenbar nicht nur den Menschen!


Die Häuser waren dicht an dicht und fast wie eine Burg aneinander gebaut.
Jedes Gemäuer hier atmete Geschichte.


Der wohl schönste Panorama-Parkplatz auf Korsika! :-)
Die Front unseres eigenen kleinen Häuschens vorne rechts.
Danach entspannten wir für den Rest des Tages auf unserer Terrasse und genossen die traumhafte Ruhe des Ortes, denn das hatten wir uns nach den letzten drei, doch recht anstrengenden Wandertagen auch mal verdient! :-)
Christian
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