Freitag, 17. April 2015

Südfrankreich Tag 9: Fahrt nach La Ciotat, Evenos und Bormes les Mimosas

Industriehafen von La Ciotat
Nach dem gestrigen Wandertag galt es, heute wieder etwas Strecke mit dem Auto zu machen. Unsere erste Station des Tages war die Hafenstadt La Ciotat, in der zahlreiche dicke Jachten neben den, zumindest meiner Meinung nach, schöneren alten Fischerbooten ankerten oder überholt wurden. Insgesamt hatte die Stadt zumindest für mich nicht ganz den Charme eines Cassis und so zog es uns nach einem kurzen Rundgang entlang des Hafens und durch die Altstadt wieder weiter. 
Schönerer alter Teil des Fischerhafens in La Ciotat.
Frischer geht´s nicht! :-)
Dieses Boot hatte mehr Klasse als die Superjachten daneben!
Das Musée Ciotaden am Hafen
Altes Theater bzw. Kino von La Ciotat
Ganz anders dagegen präsentierte sich uns das winzige Bergdorf Évenos, das auf einer Bergkuppe rund um eine Burg herum erbaut ist. Mit seinen kleinen verwinkelten Gassen, den mittelalterlichen Häusern und dem tollen Panorama mit einer Weitsicht, die über tiefe Schluchten und bis zur Küste reichte, begeisterte uns dieses Kleinod und wir waren froh, den Abstecher von unserer Route gemacht zu haben. 
Enge, verwinkelte Gassen im kleinen Bergdorf Évenos.

Von der Burg ist leider nur eine Ruine übrig.
Ebenso ruinös die umgebende Mauer. Dadurch bot sich ein tolles Motiv - man sollte sich nur nicht zu weit vor wagen! :-).

Von Évenos hat man eine fabelhafte Weitsicht bis hinunter zur Küste.
Unser nächstes Ziel, das Dorf Bormes les Mimosas, sorgte dafür, dass unser Begeisterungslevel auf weiterhin konstant hohem Wert blieb. Nachdem wir unser Auto auf dem öffentlichen Parkplatz am Dorfrand abgestellt hatten, erklommen wir mit dem alten Chateau zunächst den höchsten Punkt des Dorfes und spazierten von dort abwärts durch die meist nur für Fußgänger passierbaren Gassen. 
Bormes Les Mimosas

Die Ruine des alten Chateaus oberhalb des Dorfes.
Märchenhafte Gassen wie diese verzauberten uns.
Wunderschöne Terrasse eines Restaurants im Ort.

Die Gassen schlängelten sich durch das überall wuchernde Grün der Pflanzen und Blumen.
Die alten, pittoresken Häuser waren bereits sehr sehenswert, das absolute Highlight und Aushängeschild von Bormes les Mimosas waren jedoch die unzähligen Blumenarrangements, die nahezu jede Hauswand oder Mauer schmückten und in den schönsten Farben leuchteten. 
An jeder Ecke blühte es!

Von Blumen umrankte Fenster und Türen schmückten viele Häuser.
Manche Gassen, wie diese hier, konnte man schon kaum mehr vor lauter Blumen durchqueren.  

Auch vor Schildern machten die Blumen kaum Halt.
Urige Kneipe im Gewölbe einer Gasse.
Zurück im Auto wurde dann unsere gute Stimmung jedoch drastisch gedämpft, als ich unser Navi aus dem Handschuhfach holte und feststellen musste, dass ich das Fach wohl zu energisch geschlossen hatte und das Display des Navis in ein Prisma verwandelt hatte! Dies bedeutete nicht nur einen finanziellen Verlust, sondern vor allem auch einen Verlust an Orientierung, der sich direkt bemerkbar machte, als wir den Weg zu unserem nächsten Übernachtungsziel, einem Bed & Breakfast suchten, das irgendwo auf dem Land in der Nähe von Grimaud gelegen war. Nach fast einstündiger Irrfahrt rund um Grimaud, bei der uns Google Maps am Ende über einen Feldweg führen wollte, der nur mit einem Allradwagen befahrbar gewesen wäre, riefen wir verzweifelt bei unserem Gastgeber an. Gérard erklärte sich freundlicherweise direkt bereit, uns im Dorf zu treffen und leitete uns von dort bis nach Hause, das keine fünf Minuten von Grimaud entfernt war…wenn man den Weg kannte! ;-)
Dort angekommen, durften wir uns erst einmal bei einem Begrüßungsdrink von den Strapazen erholen und fühlten uns bereits nach wenigen Minuten, dank der famosen Gastfreundschaft von Rémi und Gérard, entspannt und angekommen. Als wir dann über das Anwesen samt Pool und zu unserem Zimmer geführt wurden, waren wir vollends begeistert, denn alles war mit so viel Liebe zum Detail und hochwertigen Materialien gestaltet, dass man sich wie in einem Fünf-Sterne-Hotel fühlte.  
Unser stilvolles Zimmer im Bed&Breakfast von Remi & Gérard in Grimaud.
Das exzellente Bed&Breakfast wartete sogar mit einem Pool auf!
Wer nun auch in den Genuss dieser tollen Übernachtungsmöglichkeit, die sicherlich zu den Highlights unserer Reise zählte und zudem nur circa eine halbe Stunde von St.Tropez entfernt ist, kommen möchte, der findet hier den Link auf AirBnB.
Christian

Montag, 6. April 2015

Südfrankreich Tag 8: Calanques Wanderung

Am heutigen Tag fuhren wir mal nicht mit dem Auto, sondern erkundeten die fantastische Küstenlandschaft der Calanques von Cassis aus zu Fuß. Der Wanderweg begann am westlichen Stadtrand von Cassis und mäanderte auf teils engen und steinigen Pfaden entlang der Buchten. Hierbei boten sich zahlreiche Gelegenheiten, das tolle Panorama auf das teils hundert Meter unter einem in den Buchten glitzernde blaue Meer zu genießen.
Die Calanque de Port Miou am Ortsrand von Cassis. Hier startete die Rundwanderung.



Blick von der Calanque auf das azurblaue Mittelmeer.


Kristallklares Wasser in der von Cassis aus zweiten und kleineren Calanque de Port Pin.
Lediglich die extrem langsame „Rentnerraupe“, die aus circa 30 mit Walkingstöcken bewaffneten Franzosen bestand, trübte das Wandervergnügen etwas, da wir durch unsere Fotostopps sie immer wieder an uns vorbeiziehen lassen mussten und dann ein Überholen aufgrund des engen Weges kaum möglich war. Als wir jedoch kurz vor der Calanque d'en Vau etwas die Orientierung verloren und nach dem Abstieg suchten, entdeckten wir glücklicherweise wieder die „Raupe“, die in sehr gemächlichem Tempo hinabschlurfte und dabei bereits einen ziemlichen Stau verursachte. 

Die menschliche "Raupe" machte ein Überholen meist unmöglich! :-)
Blick zurück über die Calanque de Port Pin mit Cassis links im Hintergrund.

Für den meist sehr steinigen Weg war gutes Schuhwerk von Vorteil.

Einsames Fischerboot in den Calanques.
Das phantastisch smaragdgrün strahlende Wasser der Calanque d'en Vau.

Tolles Panorama am höchsten Punkt der Wanderung, oberhalb der Calanque d'en Vau.
Nachdem wir in der Bucht eine kurze Snack- und Badepause eingelegt hatten und noch etwas den zahlreichen Kletterern an den Steilwänden zugesehen hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg, der dann durch das teils bewaldete Hinterland wieder zurück nach Cassis führte.
Kiesstrand der Calanque d'en Vau. Das Wasser war zwar überraschend kalt, aber dennoch erfrischend nach der Wanderung.

Finde die beiden Kletterer! ;-)

Der Rückweg führte durch Wälder und das höher gelegene Hinterland.

Wieder zurück oberhalb der Calanque de Port Miou.

Kleiner Strand kurz vor der Hafenpromenade von Cassis.

Das auf dem Fels thronende, illuminierte Chateau von Cassis bei Nacht.
In einem der Cafés an der Uferpromenade belohnten wir uns zunächst mit einem riesen Eisbecher und beendeten dann zu späterer Stunde den Tag wieder im Restaurant La Voute mit Blick auf die über dem Hafen untergehende Sonne.
Christian

Freitag, 3. April 2015

Südfrankreich Tag 7: Arles und Cassis

Für heute stand die Kultur beziehungsweise Architektur im Vordergrund, ging es doch in die alte Römerstadt Arles. Doch zunächst einmal wurden wir von dem dortigen jährlichen Reisfest überrascht und schauten der längeren Parade aus traditionell gekleideten Bauern, alten Traktoren und zahlreichen, liebevoll geschmückten Wagen, die diverse Szenen des bäuerlichen Lebens zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nachstellten, zu. Sogar eine etwas frivole Szenerie samt leichten Damen war darunter … wobei ich mir nicht sicher war, ob es wirkliche Damen waren! ;-) 
Oldtimer-Traktor auf dem Reisfest in Arles.
Hier scheinen die Babys etwas größer zu sein! ;-)
Kinderwagen-Parade
Oh là là! ;-)
Auf den Wagen waren teilweise ganze Szenerien dargestellt.
Nachdem sich der Umzug dem Ende neigte, brachen wir zu unserer ursprünglich geplanten Stadtbesichtigung auf und liefen zunächst vom Place de la Republique zur imposanten und sehr gut erhaltenen Arena, die auch heute noch für diverse Festivitäten, wie etwa die unblutigen Camargue-Stierkämpfe genutzt wird. Das Glück war uns heute wohl besonders hold, denn wir kamen in den Genuss von Gratistickets für alle Sehenswürdigkeiten, da ja heute Reisfest war. 
Der Place de la Republique samt Obelisk.

Das schöne Portal der Kirche St. Trophime.
Innenansicht der Arena von Arles. Die Wehrtürme zeugen noch von ihrer Nutzung als Festung im Mittelalter.

Blick von der Arena über die Gassen von Arles.
Danach erkundeten wir die Ruinen des antiken Theaters, wandelten durch den schönen Kreuzgang der Kirche St. Trophime und schauten uns die teilweise noch erhaltene Therme des Constantin an. 
Zahlreiche Wehrtürme prägen das Stadtbild.
Das antike Theater von Arles.

Blick auf den Kreuzgang der Kirche St. Trophime

Die beeindruckenden kunstvoll verzierten Säulen des Kreuzgangs.
Die Therme des Constantin
So viel Sightseeing machte natürlich auch hungrig! 
Im Bistrot Arlesien auf dem belebten Forumsplatz fanden wir dann noch einen freien Platz. Das Essen war in Ordnung - wenn auch keine Offenbarung und die Atmosphäre auf dem Platz war schon ziemlich touristisch, es reihte sich ein Restaurant an das nächste.
In Arles gab es aber durchaus zahlreiche schöne Restaurant in den kleinen Gassen der Altstadt - das Problem war nur, dass diese alle schon zur Mittagszeit voll waren.
Daher mein Tipp: Geht etwas zeitiger als sonst essen oder reserviert evtl. bereits im Restaurant eurer Wahl am Vormittag, während ihr noch die Stadt besichtigt. 
Der Forumsplatz mit seinen zahlreichen Restaurants

"Tanztee" in der Kirche!
Auf dem Rückweg zum Auto hörten wir plötzlich aus einer Kirche Musik und als wir neugierig hineinschauten, befanden wir uns mitten in einer Tanzveranstaltung samt Damenwahl. Das war meiner Meinung nach eine tolle und nachahmenswerte Idee, wie man eine Kirche nicht nur zur Andacht nutzen, sondern sie auch für unterhaltsame Dinge und für die Allgemeinheit zugänglich machen kann. 
Am späten Nachmittag erreichten wir Cassis, ein pittoreskes Hafenstädtchen an der Cote d'Azur mit einem kleinen Strand, zahlreichen Restaurants und einer sehr entspannten Atmosphäre. Hier verbrachten wir auch die nächsten beiden Nächte im Hotel Le Golfe, das sich direkt an der Uferpromenade befindet und ein im Vergleich zu vielen anderen dortigen Hotels ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bietet. Lediglich die Parkplatzsituation in Cassis ist ziemlich limitiert und man kommt kaum daran vorbei, entweder eine Parkuhr regelmäßig zu "füttern" oder eines der Parkhäuser zu nutzen. Das Hotel selbst verfügt über wenige Parkmöglichkeiten, die man unbedingt vorher reservieren sollte - ansonsten hat man keine Chance, den Wagen dort abzustellen.
Das direkt an der Uferpromenade gelegene Hotel le Golfe.
Der Hafen von Cassis

Der Strand und das alte Chateau auf dem Fels im Hintergrund.
Die belebte, von der Abendsonne verwöhnte Uferpromenade samt diverser Restaurants.
Entspannte Abendstimmung in Cassis
Nach einem Spaziergang auf der schönen, von der langsam untergehenden Sonne in Szene gesetzten Hafenpromenade, ließen wir uns im Restaurant La Voute nieder. Wir verspeisten ein sehr leckeres Menü aus Auberginenmousse, gegrillter Dorade und Tiramisu, während uns die Sonne wärmte und wir die entspannte Stimmung genossen.
Hach, was ein Leben ... wie Gott in Frankreich eben! :-)
Christian

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