Sonntag, 20. November 2011

Verona und Gardasee - Tag 5

Nun war er da: Der letzte Urlaubstag einer bislang an wunderbaren Eindrücken und Orten reichen Kurzreise nach Verona und rund um den Gardasee.


Während wir ja die letzten drei Tage hauptsächlich am Gardasee verbracht hatten, wollten wir am letzten Tag noch einmal Verona aus anderen Perspektiven kennen lernen.
Zunächst tauchten wir wieder in die romantische Altstadt ein und was kann romantischer sein, als ein Besuch des Hauses und Balkons aus Romeo und Julia, der Casa di Giuletta.
Eingang zum Innenhof der Casa di Giuletta
Dort angekommen war das was wir sahen jedoch eher das Gegenteil von Romantik: Dank wasserfestem Edding mit Liebesbotschaften zugeschmierte Wände, an denen auch noch hunderte Kaugummis klebten mit denen die Aushilfs-Romeos auch noch ihre Liebesbriefe an der Wand befestigten. Im Innenhof direkt unter dem Balkon konnten auch keine poetischen Gefühle aufkommen aufgrund der Horden von Schulklassen, die gewohnt lautstark Präsenz zeigten.


Der berühmte Balkon

Wohl eher kein Liebespaar...


Das Haus und der Balkon selbst sind eher unscheinbar und sowieso nur ein in den 1940er Jahren von geschäftstüchtigen Italiener installiertes Fake.


Also schnell ein paar Fotos gemacht, einen Haken auf unserer Sightseeing-Liste gesetzt und pronto weiter zum nächsten, hoffentlich wieder imposanteren Ort aufgebrochen.
Das Motto für heute war ja andere Perspektiven zu bekommen, also machten wir uns auf den Weg über den Fluß zum auf einem Hügel gelegenen Castel del Pietro.
Brücke von der Innenstadt zum Castel del Pietro, im Hintergrund links der Turm des Doms von Verona

Castel del Pietro


Diesmal wurden unsere Erwartungen nicht enttäuscht und wir hatten eine wunderbare Aussicht auf Verona:
Blick auf Verona vom Castel del Pietro


Danach ging es den Hügel an einem alten römischen Amphitheater vorbei wieder hinab und auch gleich wieder hinauf an Olivenbäumen vorbei auf einen anderen noch etwas höheren Hügel auf dem eine Kirche thront, die ehemals ein Fort war....meiner Meinung nach ein guter Ansatz, der öfter verfolgt werden sollte, wenn es dann auch dem Frieden nachhaltig hilft.
Ehemaliges Fort - nun eine Kirche


Reife aber sehr bittere Oliven...bähhh!
Von dort kann man nahezu ganz Verona überblicken - allerdings erlaubte der Mittagsdunst leider keine besonders tollen Bilder. Hier aber trotzdem eins:
Blick auf Verona


Auf gleichem Weg ging es dann wieder den ca. einen Kilometer zurück in die Innenstadt und zur Arena, die wir nun auch von innen erleben wollten. Der Eintritt von 6 € pro Person hatte sich auch gelohnt - man fühlt sich dort wie in der Zeit zurückversetzt und es fehlen nur noch die Löwen und Gladiatoren, die gleich aus den Katakomben in die Arena stürmen.
Arena von Verona


Nach Panem et Circenses trabten wir dann nochmal zum Dom von Verona, dessen Front nicht weniger beeindruckend war und auch mehrere Fotos wert. :-)
Dom von Verona


Nette kleine Kneipe in der Nähe vom Hotel
Am Abend kehrten wir dann in eine kleine Kneipe mit sehr liebenswerter Chefin in der Nähe vom Hotel ein, wo wir zwischen den sich lebhaft unterhaltenden italienischen Senioren die einzigen Touristen waren und für sagenhafte 9 € pro Person einen halben Liter guten Bardolino und zwei Gerichte bekamen. Wir fühlten uns fast wie bei Freunden eingeladen!
Somit hatten wir einen würden Abschluss für unsere Reise gefunden und beschlossen, Verona und dem Gardasee auf jeden Fall noch einmal einen Besuch abzustatten.
Ciao Bella!
Christian

Mittwoch, 9. November 2011

Verona und Gardasee - Tag 4

Promenade von Lazise
Nachdem die ersten beiden Tage am Gardasee so beeindruckend waren, hatten wir uns kurzerhand entschlossen, das Auto noch für einen weiteren Tag zu mieten.
Zunächst machten wir einen erneuten Abstecher nach Lazise, das uns ja am ersten Tag so beeindruckt hatte. Das Schöne am Gardasee sind die relativ kurzen Distanzen, die einem solches "Location-Hopping" ermöglichen. :-)
Während wir bislang das Ost- und Nordufer unsicher gemacht haben, wollten wir an dem Tag jedoch insbesondere Sirmione, einer wunderschönen und sehr schmalen Landzunge am Südufer einen Besuch abstatten.
Kastel von Sirmione, Stadttor und pinke Schnecke
Blickt man, während man mit dem Auto zur Spitze fährt, auf der sich die von einem sehr gut erhaltenen Skaliger-Kastel geschützte Altstadt befindet, aus dem Fenster, so kann man sowohl links als auch rechts das See-Ufer sehen. Man fährt auf einen Streifen Land der an manchen Stellen kaum breiter als 100 Meter ist.
Wer jedoch glaubt, dass es aufgrund dieser landschaftlichen Eigenheit hier eher beschaulich zugeht, wird spätestens bei dem ersten riesigen Besucherparkplatz, der nur einer von vielen ist, eines Besseren belehrt. Obwohl wir in der Nebensaison dort waren, pilgerten bereits Massen von Rentnern und Schulklassen in Richtung Kastel und Altstadt. Dies trübte offen gesagt meine Stimmung etwas, da ich von den entspannten Tagen vorher noch so begeistert war. 
Am Kastel angekommen, hellte sich aber meine Laune schlagartigwieder auf.

Hafenmauer des Kastels
Das Kastel, das teilweise in das Wasser hineinragt und einen kleinen eigenen, von Mauern geschützten Hafen hat, ist ähnlich beeindruckend und gut erhalten wie das von Malcesine.
Die pinke Schnecke war übrigens Teil eines Kunstprojekts. Ihre "Schwestern" in den verschiedensten Farben sollten wir noch quer verteilt in der ganzen Stadt zu sehen bekommen.

Das Kastel von der Altstadt aus betrachtet

Auf der anderen Seite muß es wohl was zu sehen geben
Geht man durch das Stadttor, betritt man eine ebenfalls schöne - wenn auch durch besagte Renter-Gangs übernommene Altstadt. Wohl ebenfalls besonders für Geschichtlich-Interessierte sehenswert ist die an der nördlichen Spitze der Landzunge gelegene Grotte di Catullo, eine relativ große römische Ausgrabungsstätte. Leider hatte diese während unseres Besuchs geschlossen.


Heute im Angebot: Leckere Pferd-Rakete!
Nach einer recht guten Pizza (an die "Pferd-Rakete" hab ich mich doch nicht rangetraut) in einer der diversen Restaurants in der Altstadt gings dann wieder Richtung Parkplatz und am Süd- und Westufer entlang nach Salo.










Wer ein schönes Panorama auf Sirmione geniessen möchte, sollte wie wir auf dem Weg einfach kurz an dem kleinen Hafen hier zwischen San Francesco und Rivoltella halten.
Blick auf Sirmione vom Südufer des Gardasees


Salo ist laut Reiseführer berühmt für seine extrem lange Uferpromenade - wir hatten jedoch das Gefühl, zusammen mit dem Dom dort auch dann direkt alles gesehen zu haben und waren etwas enttäuscht. Eventuell waren wir einfach zu verwöhnt von den tollen Eindrücken der anderen Orte.
Promenade von Salo

Dom von Salo


Da so langsam auch schon wieder die Sonne abwärts sank, beschlossen wir den Abend in Peschiera del Garda am Südufer ausklingen zu lassen. 
Innenhafen von Peschiera del Garda u.a. mit Pizzaria Al Canal  schräg gegenüber


Hier hatten wir uns dann auch direkt in dem für den kleinen Ort sehr großen Hafenviertel verlaufen. 
Am Ende fanden wir dann glücklicherweise doch noch die Altstadt und ein nettes Restaurant, die Pizzeria Al Canal. Statt Pizza hatten wir uns Fisch ausgesucht, was auch eine sehr gute Wahl war, da alles frisch und reichlich war. Solltet ihr mal dort sein, kann ich es euch nur empfehlen.
Zufrieden und gesättigt ging es dann direkt zurück nach Verona.
Christian

Samstag, 5. November 2011

Verona und Gardasee - Tag 3

Seilbahn Monte Baldo
Den Vorsatz vom Vorabend noch im Kopf, ging es am dritten Tag entlang des Ostufers direkt nach Malcesine und dort per Seilbahn auf den Monte Baldo, der kein Gipfel im eigentlichen Sinne, sondern eher ein langgezogener Bergrücken ist.







Die Aussicht auf Malcesine und den Gardasee ist bereits während der Fahrt sowie von der Zwischenstation aus beindruckend: 
Blick auf Malcesine bei Abfahrt der Seilbahn


Blick auf Malcesine und Gardasee von der Zwischenstation der Seilbahn
Bergstation Seilbahn Monte Baldo - 1.760m
Richtig imposant ist aber der Blick vom Bergkamm, da einem fast der komplette Gardasee quasi zu Füßen liegt. Zudem hat man auch ein perfektes Panorama auf die Alpen mit ihren teils schneebedeckten Gipfeln und Gletschern. 
Dort oben konnten wir auch diverse Paraglider bei ihrem Sprung in die Tiefe beobachten.

Blick auf die Bergstation vom "Gipfel"

Blick auf Malcesine und den mittleren Teil des Gardasees

Paraglider beim Start vom Monte Baldo

Blick auf Riva am Nordufer des Gardasees mit den Alpen im Hintergrund
Wieder zurück in Malcesine erkundeten wir das Kastel - von dem übrigens auch schon ein bekannter deutscher Dichter inspiriert wurde -  und genossen danach das selbstgemachte Eis der kleinen Eisdiele direkt vor dem Eingang des Kastels. 
Altstadt von Malcesine mit Blick auf das Kastel

Goethe auf Besuch
Die wohl längste Knarre der Welt

Blick vom Kastel auf die Dächer von Malcesine
Torbole, bekannt als Surfer-Mekka, da hier immer eine steife Brise für straffe Segel und ordentlich Kielwasser sorgt, war unser nächster Stop:
"Skyline" von Torbole
Mächtig Wind bei Torbole

Danach ging es weiter zunächst durch Riva del Garda hindurch zur Cascata Varone. An der Kasse und beim Hinweg wunderten wir uns noch, warum die Leute mit Regenschirmen und Ponchos bewaffnet waren. Als uns dann der Sprühnebel des durch die Grotte schiessenden Sturzbaches duschte, wussten wir warum. :-) 
Das Erlebnis ist jedoch absolut beeindruckend und man kann sowohl von unten als auch über einen Höhlengang direkt in der Grotte die Wassermassen zwischen den Felsen hindurch stürzen sehen. Das Ganze ist zusätzlich durch geschickte Beleuchtung auch noch schön in Szene gesetzt.
Höhlengang zur  oberen Plattform der Cascata Varone

Die untere Aussichtsplattform in der Grotte
Etwas durchgeweicht ging es dann nach Riva, unserem letzten Ort an diesem Tag. Hier bläst am Ufer wie auch in Torbole ein ordentlicher Wind, der sogar für einen kapitalen Wellengang sorgt. Die Altstadt mit Hafenbecken und Wasserschloss und kleineren Gassen ist diverse Fotos wert und ein würdiger Abschluss eines weiteren schönen Urlaubstages.
Wasserschloss von Riva del Garda

Piazza am Hafenbecken von Riva del Garda
Den Rest des Abends verbrachten wir dann leider im Stau auf dem Zubringer von Riva zur Autobahn nach Verona, da wohl alle Wochenendtouristen an diesem Sonntag die gleich Idee hatten. Eventuell ist der Weg wieder direkt am See zurück besser.
Christian

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